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Der Auftrag des Aeltesten

Der Auftrag des Aeltesten

Titel: Der Auftrag des Aeltesten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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Mutter«, presste Nolfavrell zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    »Ach, und ihr Balg ist auch dabei.«
    Mit ruhiger Stimme sagte Jeod: »Birgit hat gegen die Ra’zac gekämpft. Und ihr Sohn hat bereits einen von Galbatorix’ Soldaten getötet. Kannst du das von dir auch behaupten, Uthar?«
    »Es ist nicht gut«, sagte ein anderer Mann. »Ich fühl mich nicht sicher, wenn eine Frau dabei ist. Sie bringen Pech! Weiber haben bei einem -«
    Er kam nicht dazu, den Satz zu beenden, denn in diesem Moment tat Birgit etwas nicht sehr Damenhaftes: Sie sprang vor und trat Uthar zwischen die Beine, dann packte sie den zweiten Seemann und drückte ihm ihr Messer an die Kehle. Sie hielt ihn einen Moment lang fest, damit jeder sah, was sie getan hatte, dann ließ sie den Seemann wieder los. Uthar lag schmerzgekrümmt am Boden und stieß einen Schwall derber Seefahrerflüche aus.
    »Hat noch jemand etwas vorzubringen?«, fragte Birgit in die Runde. Neben ihr starrte Nolfavrell seine Mutter mit offenem Mund an.
    Roran zog die Kapuze ins Gesicht, um sein Grinsen zu verbergen. 
Gut, dass sie Gertrude nicht bemerkt haben,
 dachte er.
    Als niemand mehr wagte, Birgit herauszufordern, fragte Jeod die Männer: »Habt ihr mitgebracht, worum ich euch gebeten habe?« Jeder der Matrosen griff in seine Weste und zog einen schweren Knüppel und ein Seil hervor.
    Derart bewaffnet, gingen sie durch den Hafen auf die 
Drachenschwinge
 zu und versuchten, nicht allzu sehr aufzufallen. Jeod klappte die Blenden der Öllampe herunter. Kurz vor dem Pier versteckten sie sich hinter einem Lagerhaus und beobachteten die beiden Soldaten, die mit Laternen über das schaukelnde Schiffsdeck schlenderten. Die Laufplanke hatte man für die Nacht hochgezogen.
    »Vergesst nicht«, flüsterte Jeod, »am wichtigsten ist, dass kein Alarm geschlagen wird, bevor wir auslaufen.«
    »Zwei Mann oben, zwei Mann unten, stimmt’s?«, fragte Roran.
    Uthar antwortete: »Mindestens.«
    Roran und Uthar zogen ihre Beinkleider aus, schlangen sich die Seile samt Knüppel um die Hüften - den Hammer gab Roran in Gertrudes Obhut -, schlichen an der Kaimauer entlang und ließen sich ins eiskalte Wasser hinab.
    »Brrrr, ich hasse es, wenn ich so was tun muss«, sagte Uthar.
    »Hast du so etwas schon mal gemacht?«
    »Viermal. Bleib immer in Bewegung, sonst erfrierst du!«
    Sie hielten sich dicht an der Kaimauer und schwammen auf die 
Drachenschwinge
 zu. »Ich nehme den Steuerbord-Anker«, flüsterte Uthar. Roran nickte.
    Dann tauchte Uthar wie ein Frosch unter dem Kiel hinweg, während Roran leise auf den Backbord-Anker zuschwamm und sich an die dicke Eisenkette klammerte. Er zog den Knüppel unter dem Seil hervor, steckte ihn sich zwischen die Zähne, damit sie aufhörten zu klappern und um ihn griffbereit zu haben, und wartete. Das kalte Metall zehrte seine Körperwärme auf wie ein Eisblock.
    Kaum drei Minuten später hörte Roran über sich Birgits feste Schritte auf dem Pier, als sie auf die 
Drachenschwinge
 zumarschierte und die beiden Wachen in ein Gespräch verwickelte.
    Jetzt!
    Roran zog sich an der Ankerkette hinauf. Seine rechte Schulter begann wieder zu schmerzen, doch davon ließ er sich nicht abhalten. An der Stelle, wo die Ankerkette im Schiffsrumpf versenkt war, kletterte er auf den erkerartigen Vorbau, der die Galionsfigur trug, und stieg über die Reling aufs Vorderdeck. Uthar war schon da, klitschnass und nach Luft hechelnd.
    Mit den Knüppeln in Händen schlichen sie zum Achterdeck und duckten sich hinter allem, was ihnen Schutz bieten konnte. Keine drei Meter hinter den Wachen blieben sie stehen. Die beiden Soldaten beugten sich über die Reling und plauderten mit Birgit.
    Blitzschnell stürmten Roran und Uthar vor und schlugen die Wachen auf den Hinterkopf, noch bevor die Männer ihre Säbel zücken konnten. Unten winkte Birgit Jeod und die restliche Gruppe heran. Roran und Uthar nahmen die hölzerne Laufplanke, schoben sie vom Schiff hinunter und Uthar befestigte sie an der Verstrebung.
    Als Nolfavrell an Bord gerannt kam, warf Roran dem Jungen sein Seil zu und sagte: »Fessle und kneble die beiden.«
    Dann eilten alle bis auf Gertrude unter Deck, um die anderen Wachen außer Gefecht zu setzen. Sie entdeckten vier weitere Männer - den Zahlmeister, den Hochbootsmann, den Schiffskoch und dessen Helfer -, die sie allesamt aus den Betten warfen und fesselten. Wer sich wehrte, bekam den Knüppel zu spüren.
    Auf Jeods Befehl hin mussten sich die

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