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Der Auftrag des Aeltesten

Der Auftrag des Aeltesten

Titel: Der Auftrag des Aeltesten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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immer - die 
Drachenschwinge
 soll Ende der Woche nach Feinster auslaufen. Sie ist das beste Schiff, das je gebaut wurde, nach Plänen des berühmten Schiffbaumeisters Kinnell.«
    »Und du willst die 
Drachenschwinge
 stehlen«, schlussfolgerte Roran.
    »Genau. Nicht nur um dem Imperium eine lange Nase zu zeigen oder weil sie das schnellste Schiff ihrer Gewichtsklasse ist, sondern weil sie bereits voll ausgerüstet ist für eine lange Reise. Und da ihre Fracht aus Lebensmitteln besteht, hätten eure Leute genug zu essen.«
    Loring gackerte leise. »Hoffentlich kannst du sie segeln, Langhachse, denn von uns kann keiner mit einem Schiff umgehen, das größer ist als eine Barke.«
    »Ein paar Männer aus meinen früheren Besatzungen sind noch in Teirm. Ihnen geht es wie mir, sie können weder kämpfen noch fliehen. Ich vermute, sie werden sich die Gelegenheit, nach Surda zu gelangen, nicht entgehen lassen. Sie werden euch zeigen, was ihr an Bord zu tun habt. Es wird nicht einfach werden, aber etwas anderes bleibt uns wohl nicht übrig.«
    Roran grinste. Der Plan war ganz nach seinem Geschmack: Sie würden schnell, entschlossen und unerwartet zuschlagen.
    »Du hast gesagt«, warf Birgit ein, »im vergangenen Jahr hätte keines deiner Schiffe sein Ziel erreicht - und die der anderen Händler, die den Varden halfen, auch nicht. Warum sollte es diesmal anders sein?«
    Jeods Antwort kam postwendend: »Weil wir das Überraschungsmoment auf unserer Seite haben. Das Gesetz schreibt vor, dass man der Hafenbehörde mindestens zwei Wochen vor dem Auslaufen eines Handelsschiffs die Reiseroute nennen muss. Deshalb war bekannt, welchen Kurs meine Frachter nahmen. Außerdem dauert es eine Weile, ein Kriegsschiff klarzumachen. Wenn wir also ohne Vorwarnung verschwinden, könnte es eine Woche oder länger dauern, bis Galbatorix uns Verfolger hinterherschickt. Wenn wir Glück haben, bekommen wir von ihnen nur die Spitzen ihrer Maste zu sehen. Also«, fügte Jeod an, »wenn ihr diesen dreisten Handstreich mit mir wagen wollt, müssen wir Folgendes tun...«
     
     

FLUCHT
    N achdem sie Jeods Vorschlag aus jedem erdenklichen Blickwinkel durchleuchtet hatten und übereingekommen waren, dass sie mitmachen würden - einige kleine Änderungen vorausgesetzt -, schickte Roran Nolfavrell los, um Gertrude und Mandel aus dem Gasthaus zu holen, denn Jeod hatte ihnen angeboten, bei ihm zu wohnen.
    »Wenn ihr mich jetzt entschuldigen würdet«, sagte er und stand auf, »ich muss jetzt meiner Frau beichten, was ich ihr längst hätte erzählen sollen, und sie fragen, ob sie mich nach Surda begleitet. Sucht euch im oberen Stockwerk Zimmer aus. Rolf ruft euch zum Abendessen.« Gemessenen Schrittes verließ er das Arbeitszimmer.
    »Ob das wohl gut ist, dieser keifenden Furie alles zu verraten?«, fragte Loring.
    Roran zuckte mit den Schultern. »Ob gut oder schlecht, wir können es ohnehin nicht verhindern. Und ich glaube, Jeod findet keine Ruhe, solange er es ihr nicht erzählt.«
    Statt sich ein Zimmer auszusuchen, wanderte Roran in dem weitläufigen Herrenhaus herum und dachte über Jeods Geschichte nach. Er blieb vor einem Erkerfenster stehen, das sich zu den Pferdeställen hinter dem Haus öffnete, und füllte seine Lungen mit der kühlen, rauchigen Luft, die so vertraut nach Dung roch.
    »Hasst du ihn?«
    Erschrocken wandte er sich um und sah Birgit in einer der Türen stehen. Sie raffte den Schal um die Schultern und kam zu ihm hinüber.
    »Wen?«, fragte er, obwohl er wusste, wen sie meinte.
    »Eragon. Hasst du ihn?«
    Roran schaute zum dunkel werdenden Himmel auf. »Ich weiß nicht. Ich hasse ihn dafür, den Tod meines Vaters verschuldet zu haben, aber er gehört trotzdem zur Familie und deshalb liebe ich ihn... Ich nehme an, wenn ich Eragon nicht bräuchte, um Katrina zu befreien, würde ich mit ihm für sehr lange Zeit nichts zu tun haben wollen.«
    »Es ist genauso wie mit uns beiden, Hammerfaust. Ich brauche dich und gleichzeitig hasse ich dich.«
    Er schnaubte amüsiert. »Ja, wir beide sind wie an den Hüften zusammengewachsen, was? Du musst mir helfen, Eragon zu finden, um dich an den Ra’zac für Quimbys Tod rächen zu können.«
    »Und um mich danach an dir zu rächen.«
    »Auch das.« Roran schaute einen Moment lang in ihre entschlossen blickenden Augen und spürte seine innere Verbundenheit mit der Frau. Er fand es seltsam tröstlich zu wissen, dass sie den gleichen Antrieb teilten, das gleiche zornige Feuer, das sie handeln

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