Der Auftrag: Thriller (German Edition)
keineswegs entgangen war.
»Er ist einer meiner besten Freunde.«
Ashburn beugte sich vor. »Agent Stone, wir müssen das alles nur besser verstehen.«
»Ich bin kein Agent mehr.« Stone warf Weaver einen Blick zu. »Meine Vollmachten wurden mir entzogen.«
Der FBI-Direktor räusperte sich. »Darüber können wir uns später unterhalten. Im Augenblick müssen wir uns darauf konzentrieren, wo wir jetzt stehen.«
Stone schwieg beharrlich, bis Weaver zur Tür blickte, als wollte er jeden Moment aus dem Zimmer stürmen.
Schließlich ergriff Mary Chapman das Wort. »Ich versuche es. Falls ich etwas auslasse, wird Agent Stone mich bestimmt korrigieren.«
In den nächsten zwanzig Minuten berichtete sie alles, was geschehen war, von Stones Erkenntnis über die Herkunft der Bombe, über ihren Besuch bei Carmen Escalantes Haus bis hin zu Stones verzweifelter Nachricht an Alex Ford.
»Saubere Schlussfolgerungen und Untersuchung, Stone«, sagte der FBI-Direktor, während Ashburn zustimmend nickte. »Hätten Sie nicht so gehandelt, müssten die USA jetzt ihren Präsidenten betrauern. Sie haben ihm das Leben gerettet.«
»Dafür müssen Sie sich bei Alex Ford bedanken, nicht bei mir.«
»Das ist uns allen klar«, sagte Weaver kurz angebunden.
Stone warf ihm einen Blick zu. »Gut. Es freut mich, dass wir da alle einer Meinung sind.«
Als sich der Bericht den Nanobots zuwandte, mit denen man die molekulare Zusammensetzung der Bombensignatur verändert hatte, sagte Garchik: »Wenn das stimmt, verändert es alles.« Er blickte seinen Chef an, der düster nickte.
Weaver wandte sich an den FBI-Direktor. »Sind wir uns sicher, dass das hier der Fall ist?«
»Carmen Escalante hat heute bei der Gedenkfeier zwei Bombensuchhunde und einen Bombenscanner passiert«, antwortete Ashburn. »Weder Tier noch Maschine haben reagiert.«
»Und wir haben die Videoüberwachung überprüft, auf der Padilla den Park betritt. Genau das Gleiche. Er ging keine dreißig Zentimeter an dem Hund vorbei, und der reagierte nicht«, fügte der Direktor des ATF hinzu. »Was immer sie mit diesem Nanozeugs angestellt haben, es funktioniert. Hat sowohl den Geruch wie auch die chemische Duftmarke verändert.«
Der FBI-Direktor räusperte sich erneut. »Darum wird man sich kümmern müssen. Aber jetzt müssen wir erst einmal herausfinden, wer dahintersteckt.«
Chapman nickte. »Sie haben bereits mit Carmen Escalante gesprochen?«
»Wir haben sie vernommen«, erwiderte Ashburn. »Falls sie keine begnadete Schauspielerin ist, hat sie wirklich nichts davon gewusst. Sie wusste nichts von der Bombe in ihren Krücken.«
»Es war der perfekte Ort dafür«, sagte der Direktor. »Natürlich schlug der Magnetometer bei den Krücken an, aber sie bestehen aus Metall. Und wir haben die Frau nicht durch das Röntgengerät geschickt, denn das hätte ziemlich … nun, herzlos gewirkt.«
»Aber Padilla war in den Bombenanschlag verwickelt«, beharrte Chapman. »Selbst wenn Carmen Escalante unschuldig ist. Ich kann nicht glauben, dass ein Kerl mit einer Bombe am Körper im Park auftaucht, an dem Hund vorbeigeht, um zu sehen, ob das Tier die Bombe aufspürt, und dann in das Loch springt, als die Schießerei losgeht. Er musste wissen, dass er stirbt.«
»Wir haben tief in seiner Vergangenheit gegraben«, sagte Ashburn. »Der Unfall mit dem Bus, bei dem Carmens Eltern starben und ihre Beine verletzt wurden? Tatsächlich war das ein Sabotageakt. Jetzt vermuten wir, dass Carmens Vater für eines der mexikanischen Drogenkartelle arbeitete. Möglicherweise wollte er raus. Das gefiel ihnen nicht. Also fummelten sie an den Bremsen des Busses herum. Waren bereit, hundert Menschen zu töten, um einen zu erwischen.«
»Das erklärt die getöteten Latinos in Pennsylvania«, fuhr der Direktor des FBI fort. »Das waren nicht die Russen, wie wir glauben sollten. Das waren vermutlich mexikanische Drogenkartelle. Oder noch wahrscheinlicher Carlos Montoya, der wieder an die Spitze will.«
»Also erwischt Montoya die Präsidenten der Vereinigten Staaten und Mexikos auf einen Streich«, meinte Ashburn. Sie warf ihrem Chef einen Blick zu. »Und Sie auch, Sir.«
Der Direktor nickte. »Das macht Sinn. Wir haben vermutet, dass man Montoya aus dem Geschäft gedrängt hat oder dass er sogar tot ist. Aber vielleicht hat er uns alle hereingelegt und nur auf die passende Gelegenheit gewartet, um sein Imperium zurückzuerobern, wofür wir dann die Russen verantwortlich machen. In dem auf diese
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