Der Auftrag: Thriller (German Edition)
bleibt.«
Neugierige Blicke richteten sich auf ihn.
Chapman sprach es aus. »Er meint Marisa Friedman.«
Totenstille breitete sich aus, als jeder Anwesende zuerst die britische Agentin und dann Stone anstarrte. Der FBI-Direktor und Ashburn wirkten entsetzt. Weaver war totenblass geworden. Als Stone ihn fixierte, wandte er ruckartig den Kopf ab. »Das ist lächerlich.«
»Erinnern Sie sich an das Regierungsgebäude, das als Scharfschützennest diente?«, fragte Chapman. »Als Stone und ich es entdeckt haben, wären wir um ein Haar umgebracht worden. Es gab einige falsche Spuren, auf die wir stoßen sollten, weil sie auf die Russen hindeuteten. Aber die Verbindung zu einem Regierungsgebäude gehörte nicht dazu. Diese eine Sache sollten wir auf keinen Fall mit dem Rest verbinden. Warum? Weil es jemand sein musste, der über das Gebäude Bescheid wusste. Der sich dort Zugang verschaffen konnte. Es musste jemand von innen sein.« Stone zeigte auf Weaver. »Von Ihrer Seite. Jemand wie Friedman.«
Weaver wollte etwas erwidern, begnügte sich aber dann damit, Stone finster anzustarren.
»Und Friedman war an diesem Abend im Park«, fuhr Chapman fort. »Sie hätte die Bombe mit ihrem Handy zünden können, nachdem sie gegangen war. Sie befand sich auf der Ostseite des Parks und damit abseits der Schützen. Und sie hätte Turkekul anrufen und ihn herauslocken können, damit man ihn auf dem GW Parkway erschießen kann. Und die ganze Zeit gab sie vor, uns dabei zu helfen, ihn und seine Auftraggeber festzunageln. Erinnern Sie sich? Es war Friedman, die bei Turkekul zuerst Verdacht schöpfte, was dazu führte, dass Sie alle ihn überhaupt erst als Maulwurf und Verräter in Betracht zogen.«
Stone blickte erneut Weaver an. »Und sie wurde wegen ihrer Beteiligung an Turkekuls Tod aus dem Geheimdienst entlassen. Was ihr die perfekte Möglichkeit verschaffte, sich zurückzuziehen, ohne dass jemand Fragen stellte. Sie hat uns alle manipuliert.«
»Dafür haben Sie nicht den geringsten Beweis«, sagte Weaver.
Ashburn meldete sich zu Wort. »Direktor Weaver, haben Sie in letzter Zeit versucht, mit Marisa Friedman Kontakt aufzunehmen?«
Alle Blicke wandten sich dem Leiter des NIC zu.
»Ich hatte keinen Grund.«
»Ich würde sagen, dass Sie jetzt einen Grund haben«, sagte der FBI-Direktor.
Langsam holte Weaver das Handy aus der Tasche und tippte mit seinem dicken Zeigefinger eine Nummer ein. Fünf Sekunden vergingen, dann zehn, dann zwanzig. Er hinterließ ihr die Nachricht, ihn sofort zurückzurufen. Er steckte das Mobiltelefon wieder ein. »Sie geht nicht ans Telefon. Das beweist gar nichts.«
»Aber wenn ich recht habe«, sagte Stone, »was glauben Sie, was sie gerade tut?«
»Abhauen«, sagte Chapman.
»Wenn Sie recht haben. Und das ist ein wirklich großes Wenn«, erwiderte Weaver.
Der FBI-Direktor wandte sich an Ashburn. »Wir müssen Friedman finden. Auf der Stelle.«
»Jawohl, Sir.« Ashburn griff nach ihrem Handy und verließ den Raum.
Weaver schüttelte den Kopf und blickte den Direktor an. »Wir können uns in dieser Angelegenheit nicht einfach auf das Wort dieses Mannes verlassen. Friedman war eine der besten Feldagentinnen, mit der ich je zusammengearbeitet habe.«
»Ich halte sie sogar für die beste«, sagte Stone. »Dummerweise arbeitet sie nicht mehr für uns.«
»Nun, wenn Sie recht haben, dann ist sie vermutlich schon lange weg«, meinte Weaver. »Sie würde ihre Fluchtstrategie bis in die letzten Einzelheiten geplant haben.«
Stone wandte sich ihm zu. »Stimmt, abgesehen von einer Kleinigkeit.«
Weaver starrte ihn verächtlich an. »Und die wäre?«
»Die Präsidenten leben noch. Was bedeutet, dass sie versagt hat. Ich bezweifle, dass ihr Auftraggeber besonders erfreut darüber ist. Aber uns verschafft es die Möglichkeit, die Frau zu schnappen.«
KAPITEL 88
Ein paar Stunden später hatten sie eine Spur zu Friedman gefunden. Sie hielten sich noch im WFO auf, als Ashburn den Konferenzraum betrat und mit einem Blatt fuchtelte.
»Visuelle Identifizierung von Friedman, wie sie in der Union Station von Washington in einen Zug nach Miami steigt. Wir haben die Passagierlisten überprüft. Offensichtlich reist sie unter einem Decknamen. Es steht keine Friedman auf der Liste. Ich schätze, das bestätigt ihre Komplizenschaft.«
Alle schauten Weaver an, der mürrisch in der Zimmerecke saß.
Ashburn richtete das Wort an ihn. »Ich nehme an, sie hat Sie nie zurückgerufen, Sir?«
Weaver machte sich
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