Der Auftrag: Thriller (German Edition)
Stone steckte seine Sonnenbrille in die Tasche seiner Windjacke. Mary Chapman, die hinter ihm ging, behielt sie auf.
Friedman schaute nach links. Dort war Finn. Und neben ihm Joe Knox in einem Rollstuhl mit einem Verband um den Kopf, den rechten Arm in einer Schlinge.
Als Friedman zurück zu Stone sah, zuckte sie erneut zusammen.
Caleb Shaw, ebenfalls den Arm in einer Schlinge, und Annabelle Conroy, die unverletzt zu sein schien, standen direkt hinter ihrem Freund.
Friedman nahm den Blick gerade lange genug von Stone, um den Hund zu betrachten, der keinen halben Meter vor ihr saß.
Sie lächelte. »Was für ein hübsches Tier.«
»Der Hund war Ihr Untergang«, sagte Stone.
»Wie?«, fragte sie.
Stone schnupperte übertrieben an seinem Handgelenk. »Es ist immer ein Fehler, etwas Wahres über sich preiszugeben, das später gegen einen benutzt werden kann.«
»Ich verstehe nicht.«
»Das Parfüm aus Thailand, das einen so unwiderstehlichen Einfluss auf Männer hat. Zwei Herzen, die wie eines schlagen. Sehr selten. Aber nicht unmöglich zu beschaffen, wenn man die Regierung der Vereinigten Staaten hinter sich hat.« Er deutete auf den Hund. »Und ein unverkennbarer Duft. Dieser kleine Bursche musste nur einmal schnuppern, um Sie auf einem Gelände von der Größe Arlingtons zu finden.«
»Woher wussten Sie, dass ich hier sein werde?«
»Wie hätten Sie fernbleiben können?«
»Wären Sie gekommen, wenn unsere Positionen vertauscht gewesen wären?«
»Nein.«
»Warum nicht?«
»Ich erfreue mich an niemandem, den ich getötet habe.«
Ihr Lächeln erlosch. »Ich habe mich nicht daran erfreut. Ich wollte einem würdigen Gegner meinen Respekt erweisen. So sehe ich das.«
»Wir haben auch Montoyas E-Mail und Ihre Antworten darauf abgefangen. Hasta luego? Nett. Eine Milliarde Dollar ist schon ein ordentlicher Lohn. Und das Schöne daran ist, dass es eine direkte Verbindung von Ihnen zu ihm beweist. Auch Montoyas Tage sind gezählt.«
Friedman musterte die Bewaffneten. »Sieht nicht so aus, als könnte ich die Milliarde ausgeben.« Sie hielt inne. »Kompliment, dass Sie das mit den Nanobots und dem Geruch herausgefunden haben. Ich war der Meinung, es wirklich gut verschleiert zu haben.«
»Das haben Sie. Es war eher Glück als Detektivarbeit.«
»Das bezweifle ich. So viel Glück hat niemand. Als Montoya sah, dass dem Präsidenten bei dem Anschlag nichts passiert ist, war er nicht sehr erfreut.«
»Deshalb Ihr Ersatzplan?«
Sie nickte. »Man hat stets einen Plan B, denn Plan A funktioniert nicht immer.«
»Die meisten Menschen hätten an diesem Punkt aufgegeben und die Flucht ergriffen.«
»Ich hatte nur die halbe Milliarde. Ich wollte alles. Und ich wollte den Plan bis zum Ende durchziehen, falls es möglich war. Wissen Sie, bei den besten Plänen ist es möglich. Es ist eine Sache des Stolzes.«
»Sie hätten es beinahe geschafft.«
»Das spielt jetzt keine Rolle mehr. Darf ich Sie fragen, wie Sie das gemacht haben? Ich war sicher, in der Mördergrube an alles gedacht zu haben.«
»Das haben Sie auch«, sagte Stone. »Vor allem, was den dritten Eingang anging. Wie haben Sie das geschafft?«
»Wie ich bereits sagte, ich habe Sie im Unterricht studiert.«
»Okay, Schluss mit dieser Scheiße«, rief eine laute Stimme. Riley Weaver kam mit dem FBI-Direktor und Agentin Ashburn im Schlepptau.
»Wie sind Sie nur so verkorkst geworden, Friedman?« Weaver zeigte anklagend mit dem Finger auf sie.
Sie machte sich nicht die Mühe, ihm zu antworten, hielt den Blick auf Stone gerichtet und lächelte. »Ein Mann wie Sie geht seinen eigenen Weg. Ich habe zwei andere Angehörige der Abteilung 666 aufgespürt, die von dem Küchenausgang wussten. Also wusste ich, dass Sie noch einen anderen Weg gefunden hatten, den nur Sie allein kannten.«
»Warum?«, wollte Stone wissen.
»Weil Sie keinem anderen Menschen vertrauten. Nicht einmal ihren Attentäterkollegen. Nicht da, wo es darauf ankam.«
»Wie sind Sie auf die Idee gekommen?«
»Weil auch ich niemandem vertraue. Nur mir selbst.«
»Wie haben Sie den Ausgang gefunden?«
Sie schaute zu den Männern mit den Waffen. »Haben Sie etwas dagegen, wenn ich die Arme herunternehme? Sie sehen ja, dass ich unbewaffnet bin. Und selbst, wenn ich eine Waffe hätte, wäre ich unterlegen.«
»Halten Sie die Hände da, wo wir sie sehen können«, sagte einer der Agenten.
Friedman nahm die Hände vor den Körper und wandte sich wieder Stone zu. »Als ich wusste, dass ich
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