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Der Auftrag: Thriller (German Edition)

Der Auftrag: Thriller (German Edition)

Titel: Der Auftrag: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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zurückgekommen. Nach ein paar Tagen hatte Stone ihre winzige Wohnung über einer Trockenreinigung in Chinatown aufgesucht, um nach ihr zu sehen. Die Wohnung war leer gewesen. Niemand hatte ihm sagen können, wohin sie gegangen war. Er hatte sie nicht mehr wiedergesehen, bis zu diesem Augenblick.
    Sie sah älter aus, ihr Haar war voller Grau, und unter den Augen hatten sich Tränensäcke gebildet. Ihr Gesicht war schon faltenreich gewesen, als er sie zum letzten Mal gesehen hatte, doch nun wirkte es geradezu verhärmt und hutzelig. Stone erinnerte sich, dass sie streitsüchtig und schwierig gewesen war. Und geheimnistuerisch. Aber er hatte genug über ihren Hintergrund erfahren, um zu vermuten, dass sie ein außerordentliches Leben geführt hatte, bevor sie sich im Lafayette Park niedergelassen hatte.
    »Wo bist du die ganze Zeit gewesen, Adelphia? Du bist einfach verschwunden.«
    »Ich musste verschwinden, Oliver. Es war an der Zeit.«
    Ihre Stimme war nicht mehr so akzentbehaftet wie zuvor. Sie hatte die englische Sprache nie sehr gut beherrscht, aber das hatte sich nun entschieden verbessert.
    »Was meinst du damit, dass es an der Zeit war?«
    »Ich muss dir etwas sagen.«
    »Was?«
    »Zuerst eine Frage. Arbeitest du wieder für die Regierung?«
    »Wieder? Woher weißt du, dass ich je für die Regierung gearbeitet habe?«
    »Ich weiß nicht viel über dich, Oliver, aber einige Dinge weiß ich.« Sie hielt inne, fügte dann hinzu: »Zum Beispiel, dass du in Wirklichkeit John Carr heißt.«
    Er setzte sich zurück und betrachtet sie in einem neuen Licht. »Seit wann hast du das gewusst?«
    »Erinnerst du dich noch, wie dieser Mann dich angegriffen hat? Als ich dem Obdachlosen ein bisschen Geld geben wollte?«
    »Ich erinnere mich.«
    »Du hast dich mit einer Technik verteidigt, die ich zuvor nur einmal gesehen hatte. Als sowjetische Elitekommandos nach Polen kamen, um Dissidenten zusammenzutreiben.«
    »Hast du mich verdächtigt, ein Spion zu sein?«
    »Der Gedanke ist mir gekommen, aber die Ereignisse haben etwas anderes ergeben.«
    »Was für Ereignisse meinst du?«
    »Ich weiß, dass dein Land dich verraten hat. Aber jetzt arbeitest du wieder für die Regierung?«
    »Ja.«
    »Dann kann ich dir helfen.«
    »Inwiefern?«
    »Der Mann im Anzug, der vorgestern Abend hier war …«
    Stone beugte sich näher zu ihr. »Du weißt, wo er ist?«
    »Ja.«
    »Und du weißt, warum er an diesem Abend hier im Park war?«
    »Ja.«
    »Wollte er sich hier mit jemandem treffen?«
    »Ja.« Sie hielt inne. »Mit mir.«

KAPITEL 23
    »Sein Name ist Dr. Fuat Turkekul«, sagte Adelphia, noch bevor Stone die Frage stellen konnte.
    »Was für ein Doktor?«
    »Kein Arzt. Er ist Doktor der Politik- und Wirtschaftswissenschaften. Er ist in gehobenen akademischen Kreisen ein sehr bekannter Mann. Er ist mehrsprachig und hat viele Jahre in Cambridge verbracht, an der London School of Economics. Später an der Sorbonne. Jetzt ist er Gastprofessor in Georgetown.«
    »Turkekul? Woher stammt er ursprünglich?«
    Adelphia wischte sich eine Haarsträhne aus den Augen. »Warum spielt das eine Rolle?«
    »Adelphia, du weißt, was hier passiert ist.«
    »Und Fuat steht als Ausländer ganz oben auf der Liste der Verdächtigen?«
    »Warum hat er sich an jenem Abend mit dir im Park treffen wollen?«
    Sie antwortete nicht.
    »Es gibt viele Dinge, die ich nie über dich herausgefunden habe«, fuhr er fort. »Ist eins davon vielleicht der wirkliche Grund, warum du all diese Jahre im Park gelebt hast?«
    »Ich wusste, wer du warst, während ich noch im Park war«, erwiderte sie. »Was sagt dir das?«
    »Dass du nicht mit den Amerikanern oder für sie gearbeitet hast. Ansonsten wäre ich fortgebracht worden.«
    »Meine Treue gehört einem anderen Land. Einem Land, das Verbündeter der USA war.«
    »Was für ein Land?«
    »Spielt das eine Rolle?«
    »Vielleicht nicht für mich. Aber für andere wird es eine Rolle spielen.«
    »Für sie?« Sie zeigte auf Chapman.
    »Nein, nicht so sehr.«
    »Euer bester Verbündeter im Nahen Osten«, sagte sie schließlich. »Das war mein Herr.«
    Stone nickte langsam. »Na schön, das kann ich verstehen. Aber kommen wir zu Turkekul zurück.«
    »Er ist nicht nur Wissenschaftler. Er hat andere Interessen. Aber diese Interessen gehen mit den Zielen der Amerikaner einher.«
    »Das behauptest du. Aber was vor zwei Abenden hier passiert ist, lässt mich das nicht unbedingt glauben.«
    »Er hatte nichts mit dem Anschlag zu tun«,

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