Der Auftrag: Thriller (German Edition)
sagte sie streng. »Wie ich dir schon sagte, er war hier, um sich mit mir zu treffen. Wäre er nicht rechtzeitig gegangen, wäre er getötet worden.«
»Ja, sein Timing war wirklich ein glücklicher Zufall«, sagte Stone skeptisch.
»Ich sage dir noch einmal, er hatte nichts damit zu tun.«
»Du hast dich aber nicht mit ihm getroffen, oder? Du warst nicht hier, das weiß ich genau.«
Sie wirkte nervös. »Das ist nicht leicht zu erklären. Ich … ich war verhindert. Ich war zu spät, also ging er. Wir halten uns an einen genauen Plan.«
»Hast du seitdem mit ihm gesprochen?«
Sie sah ihn misstrauisch an. »Das habe ich nicht gesagt.«
»Adelphia, ich muss mit dem Mann reden. Sofort.«
»Ich bin mir sicher, dass er nichts über das alles hier weiß.«
»Wenn das stimmt, hat er auch nichts zu befürchten.«
»Berühmte letzte Worte aus deinem Mund.«
»Du vertraust mir nicht?«
»Vielleicht vertraue ich dir, aber nicht ihnen .« Sie sah erneut zu Chapman, als würde sie »sie« repräsentieren.
»Wenn Turkekul nichts mit dem Anschlag zu tun hat, hat er auch nichts zu befürchten.«
Ihr Blick war skeptisch. »Ich habe dich gestern mit dem FBI-Agenten gesehen. Ich werde sie nicht zu Fuat führen. Nichts kann mich dazu bringen.«
»Deine Worte überzeugen mich nicht gerade von seiner Unschuld.«
»Da draußen gibt es viele Menschen mit vielen Motiven, Oliver. Und die meisten haben nichts mit Schuld oder Unschuld zu tun. Das weißt du.«
»Na schön, dann bring mich zu ihm. Nur mich.«
Sie nickte zu Chapman hinüber. »Und was ist mit ihr?«
»Nur mich, Adelphia. Aber ich muss sofort mit ihm sprechen.«
Sie atmete tief ein. »Das ist nicht so einfach, Oliver.«
»Wir kennen uns jetzt schon sehr lange. Du kannst mir vertrauen. Genau, wie ich dir vertraut habe. Außerdem bist du zu mir gekommen, nicht umgekehrt.«
»Ich muss telefonieren«, sagte sie nach längerem Zögern.
KAPITEL 24
Unterwegs erzählte Adelphia, dass Fuat Turkekul auf dem Campus von Georgetown im Haus eines Fakultätsmitglieds wohne, das sein Sabbatjahr in Übersee verbrachte.
Stone sah sich um. »Das ist nicht der Weg nach Georgetown«, stellte er fest.
»Ich würde dich nicht dorthin bringen, wo er wohnt«, erwiderte sie. »Für den Fall, dass wir verfolgt werden. Er trifft uns dann auf dem Campus der George Washington University.«
»Na schön.«
Sie gingen weiter. »Deine Freundin schien nicht begeistert zu sein, zurückgelassen zu werden«, sagte Adelphia. Stone hatte Chapman gebeten, im Park zu bleiben.
»Das wäre ich auch nicht gewesen. Erzähl mir mehr über diesen Turkekul.«
»Was willst du wissen?«, fragte sie vorsichtig. Um sie herum hupten im Stau steckende Autos, die sie hinter sich ließen, während sie vom Weißen Haus zur Universität gingen.
»Alles.«
»Das ist unmöglich.«
»Du hast gesagt, er sei Wissenschaftler und ein Freund dieses Landes. Du hast ebenfalls gesagt, er sei weit mehr als nur ein Akademiker. Und dass er sich mit dir an jenem Abend aus einem Grund im Park treffen wollte, den du nicht verraten möchtest.«
»Siehst du, ich habe dir schon zu viel gesagt.«
»In Wirklichkeit hast du mir nichts gesagt«, hielt er dagegen.
»Ich hätte gar nicht zu dir kommen müssen«, erwiderte sie verärgert.
»Aber du bist zu mir gekommen. Und das soll doch nicht vergebens gewesen sein.«
»Fuat soll entscheiden, was er dir sagt oder nicht. Es hängt wirklich von ihm ab.«
Mehr wollte sie nicht sagen. Sie erreichten den Universitätscampus. Stone folgte Adelphia zu einem Haus, in dem Turkekul sich mit ihnen treffen würde.
Nachdem Adelphia geklingelt und einem Mann ihren Namen genannt hatte, von dem Stone annahm, dass es sich um Turkekul handelte, wurden sie eingelassen. Sie gingen die Treppe hinauf in den ersten Stock. Turkekul wartete an einer offenen Wohnungstür auf sie. Er trug ein weißes Oberhemd, darüber eine Strickjacke und graue Hosen. Er war größer, als Stone geschätzt hatte, etwa eins fünfundachtzig, und glatzköpfig. Aus der Nähe konnte Stone erkennen, dass der Mann ungefähr in seinem Alter war, vielleicht ein bisschen älter.
Adelphia stellte sie einander vor, und Stone zeigte seine Dienstmarke. Turkekul studierte den Dienstausweis, schloss dann die Tür und bedeutete ihnen, auf der weißen Couch im Hauptraum des Apartments Platz zu nehmen. Als Stone sich umsah, faszinierten ihn auf Anhieb die Bücherstapel und die ausgedruckten Seiten, die überall verstreut lagen. Einige
Weitere Kostenlose Bücher