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Der Auftrag

Der Auftrag

Titel: Der Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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Aliens Norwood und Hoskins an der rechten Wand saßen.
    Großmarschall Pem-Da dachte, dass es doch höchst ungewöhnlich war, so viele Aliens einzuschalten, und ein wenig beunruhigend war es auch. Auch wenn die Vorschriften das nicht ausdrücklich verboten, schien es doch nicht sehr geschmackvoll, Aliens an einer so wichtigen Verhandlung eines Kriegsgerichts teilnehmen zu lassen.
    Andererseits konnte der Einsatz von Alien-Zeugen dazu beitragen, Poseen-Kas Position zu schwächen und die Moder-Tas zu stärken. Pem-Da würde das begrüßen, da er eine aggressivere Strategie favorisierte und deshalb den Wunsch hatte, dass Moder-Ta gewann. In Wahrheit hatte Poseen-Ka sein augenblickliches Kommando trotz heftiger Einwände Pem-Das erhalten, und das war ein Fehler gewesen, den man jetzt korrigieren konnte.
    Ja, entschied Pem-Da, die Situation war unter Kontrolle und sollte sich daher auch in vorhersehbarer Weise entwickeln. Aber wenn dem so war, weshalb war er dann so beunruhigt? Insbesondere wo ja Poseen-Ka derjenige war, der hier unter Anklage stand.
    Doch wer konnte schon gegen Fakten argumentieren, die jeder vor Augen hatte? Je mehr er erreichte, umso mehr hatte er zu verlieren und desto mehr stieg seine Unruhe. Das war die natürlichste Sache der Welt.
    Aus dieser Sicht hatte er mehr zu verlieren als Poseen-
    Ka, obwohl die Wahrscheinlichkeit dafür deutlich geringer war.
    Pem-Da sah zu, wie Kriegskommandeur Niman Poseen-Ka den Raum betrat, mitten im Saal Platz nahm und ins Leere starrte.
    Natürlich war es kein Zufall, dass man dem Angeklagten den einzigen Sessel zugewiesen hatte, hinter dem sich kein Schott befand. Das war Psychologie, ein Teil des Rituals, und symbolisierte die vollkommene Verletzbarkeit Poseen-Kas.
    Pem-Da konnte sich gut vorstellen, wie dem anderen Offizier zumute war. Er musste sich kalt fühlen, verletzbar und mit einem Gefühl im Bauch, als ob dort ein Tier hineingekrochen wäre und sich langsam nach draußen fraß.
    Wirklich jammerschade, dass ein so vielversprechender Offizier vernichtet werden musste, den Bedürfnissen der Hudathaner geopfert, aber so war das eben im Krieg. Tatsache war, dass Poseen-Kas Strategie falsch war -schlimmer noch als falsch, potenziell katastrophal. Indem er so langsam vorgerückt war und den Menschen damit Zeit gelassen hatte, sich vorzubereiten, hatte er den Weg zur Niederlage geebnet. Die Vernichtung von Speer Drei legte dafür Zeugnis ab. Anstatt ein unwichtiges Ziel links liegen zu lassen und seine Streitkräfte mit Schwung und Elan ins Zentrum des Alien-Imperiums zu führen, hatte Poseen-Ka ein Fünftel seiner Streitmacht an ein dritt-rangiges Ziel vergeudet.
    Ja, entschied Pem-Da, die Zeit war gekommen, einen neuen Führer einzusetzen. Moder-Ta, vielleicht, oder einen der anderen jungen Draufgänger, die sich von ihm Rat
    holten und die man fördern musste.
    »Darf ich um Aufmerksamkeit bitten.«
    Kriegskommandeur Dal-Ba hatte ein wenig Übergewicht und war nicht sonderlich gut gelaunt, weil man ihn aus einem wohl verdienten Urlaub zurückgerufen hatte, damit er den Vorsitz bei dem Untersuchungsausschuss führte. Obwohl er nicht gerade von Pem-Da abhängig war, stand er bei dem Großmarschall doch wegen einiger Gefälligkeiten in der Kreide und würde Moder-Tas Argumente wohlwollend anhören. Er sah sich im Raum um.
    »Mit Vollmacht der herrschenden Triade, Bezug nehmend auf Sektion 3458 der Militärvorschriften und die Vollmachten meines Amtes eröffne ich die Sitzung dieses Untersuchungsgerichts hiermit. Vizekommandeur Moder-Ta wird die Anklage verlesen.«
    Mit Ausnahme der Augen Poseen-Kas, die unverwandt nach vorne blickten, wandten sich alle anderen Moder-Ta zu. Er erhob sich, wohl wissend, dass seine Karriere auf dem Spiel stand, und sonnte sich in dem Risiko. Sieg bedeutete Pem-Das Gunst und die Aussicht auf Beförderung; Niederlage bedeutete den Tod.
    Nicht bildlich gesprochen in dem Sinne, dass er in Ungnade fallen würde. Aber falls Poseen-Ka in der bevorstehenden Auseinandersetzung die Oberhand behielt, würde er automatisch Moder-Ta für die gefährlichsten Einsätze einteilen, die er zu bieten hatte. Das war hudathanische Tradition und eine recht gute sogar, weil sie ein gewisses Maß an Loyalität sicherstellte.
    Aber es gab immer jene, die bereit waren, alles zu riskieren, in der Hoffnung damit Jahre, vielleicht sogar
    Jahrzehnte der langen, langsamen Reise nach oben zu überspringen, und Moder-Ta war einer von ihnen.
    Moder-Ta räusperte

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