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Der Auftrag

Der Auftrag

Titel: Der Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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sich, warf einen Blick auf den Ausdruck, den er in der rechten Hand hielt, und setzte zu reden an.
    »Gemäß der Information, dass Speer Drei der augenblicklich unter dem Kommando von Kriegskommandeur Poseen-Ka stehenden Flotte in Einsatz gebracht und in der Folge zerstört wurde, fordert das Gericht besagten Offizier auf, all diejenigen Fragen zu beantworten, die angemessen erscheinen, und seine Maßnahmen zu rechtfertigen. Nichtbeantwortung dieser Fragen oder ungenüge-de Kooperation mit dem Gericht kann mit Gefängnis oder dem Tod bestraft werden. Versteht das jeder?«
    Niemand antwortete, also fuhr Moder-Ta fort.
    »Sobald die Offiziere dieses Gerichts der Ansicht sind, dass alle relevanten Fakten gesammelt, ausgewertet und verstanden sind, werden sie die Ermittlungen beenden und eine Entscheidung treffen. Ihre Entscheidung wird bindend und endgültig sein und im Laufe eines einzigen Zyklus umgesetzt werden. Verstehen das alle?«
    Die Menschen sahen einander an, blieben aber stumm, und Moder-Ta nahm seinen Platz ein.
    Dal-Ba gab mit der linken Hand ein Zeichen, das seine Zustimmung signalisierte.
    »Gut, dann wollen wir fortfahren. Unter Verwendung von Informationen des einzigen Überlebenden von Speer Drei, Daten von Robo-Spionen und den Berichten, die Speerkommandeur Niber-Ba vor seinem Tod geliefert hat, konnte der Nachrichtendienst ein Modell des Konflikts rekonstruieren. Da dieses Modell jedoch auf sehr lückenhaften Daten und einer Vielzahl von Hypothesen basiert, kann die Genauigkeit dessen, was wir gleich sehen werden, infrage gestellt werden.«
    Pem-Da runzelte die Stirn, wünschte sich, dass Dal-Ba den Mund halten würde, und wechselte Blicke mit Moder-Ta.
    »Dennoch«, fuhr Dal-Ba unerschütterlich fort, »wird die Gefechtssimulation allen ein Bild des Geschehens vermitteln und eine Basis für die bevorstehenden Zeugenaussagen liefern.«
    Besser, dachte Pem-Da kritisch, besser, aber nicht perfekt.
    Das Licht begann zu verblassen.
    Hoskins saß neben Norwood. Er sah zu ihr hinüber, und sie zuckte die Achseln.
    Dunkelheit legte sich über den Raum. Sekunden verstrichen. Ein Lichtpunkt erschien, wurde größer und schließlich zu einer Miniatursonne. Sterne erschienen, waren plötzlich da, als wären sie durch Nadelstiche in schwarzes Papier erzeugt worden, bis sie überall waren, den ganzen Raum füllten, rings um Norwoods Kopf blitzten und Deck und Saaldecke bedeckten.
    Dann schob sich hinter der Sonne ein seltsam geformter. Asteroid? Planet? hervor und wurde steüg größer. Norwood wusste nicht, was das für ein Himmelskörper war. Doch was auch immer es sein mochte, auf seiner Oberfläche gab es von Menschenhand geformte Gebilde, Gebilde, die dank der von hudathanischen Robo-Spionen aufgenommenen Videos sehr real wirkten und die
    in Niber-Bas Berichten erwähnt waren.
    Das Objekt schien langsamer zu werden, zugleich zu wachsen und hing jetzt mitten im Raum. Norwood spürte, wie ihre Perspektive sich veränderte, so als würde sie sich mit dem Planetoiden im Orbit befinden, so als wäre sie stationär, während alles weiterhin in Bewegung blieb.
    Dank der gottähnlichen Position, in der sie sich befand, konnte Norwood große Lagertanks sehen, Antennen, Crawler, Roboter, Bergleute, Techs und Cyborgs, die alle ihren Arbeiten nachgingen, ohne sich der winzigen Mechanismen bewusst zu sein, die sie beobachteten.
    Dann kamen die hudathanischen Schiffe, rückten nahe heran, um die Oberfläche des Planetoiden anzugreifen, und zerstörten alles, was in Sichtweite war. Einige der Bilder waren Computersimulationen, aber andere waren echt, von den angreifenden Schiffen selbst aufgenommen und an das Mutterschiff weitergeleitet. Und deshalb wusste Norwood ebenso wie alle anderen Menschen im Raum, dass dies die Wirklichkeit war.
    Aber es gab auch Widerstand, denn viele der Kämpfer wurden vernichtet, und viele der hudathanischen Truppen wurden getötet. Norwood staunte darüber, dass ihre Mitmenschen solchen Schaden anrichten konnten und dass die Hudathaner all den Beschuss einsteckten.
    Und so ging es weiter, ein Angriff nach dem anderen, bis schließlich ferngesteuerte Schiffe gestartet wurden und die hudathanische Flotte vernichtet wurde.
    Natürlich gab es da einige Verzerrungen, sowohl was das Maß der Vernichtung bei den Menschen anging als auch bezüglich der Stärke ihrer Streitkräfte, aber das
    Ergebnis war dasselbe. Wenn man die Präsentation einmal gesehen hatte, blieb wenig Zweifel daran, dass Speer

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