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Der Auftrag

Der Auftrag

Titel: Der Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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Planeten zu zerstören, ohne in Reichweite eurer mentalen Kräfte zu kommen.«
    »Das ist richtig«, bestätigte Floß Eins. »Wir haben gehandelt, ohne die Konsequenzen in Betracht zu ziehen.«
    »Dann habt ihr wenig Wahlmöglichkeiten«, dachte Norwood. »Ihr müsst auf dem Verhandlungsweg versuchen, die bestmöglichen Bedingungen herauszuschlagen.«
    »Was ist mit den menschlichen Soldaten?«, fragte Floß Drei. »Werden sie uns zu Hilfe kommen?«
    Norwood reagierte mit dem mentalen Äquivalent eines Achselzuckens. »Vor ein paar Wochen hätte ich ja gesagt, aber jetzt bin ich mir dessen nicht mehr sicher. Ich hoffe es, aber Baldwins Erinnerungen offenbaren, wie schwach unsere Führung sein kann, also gibt es keine Garantien. Ihr könnt nur einen Handel abschließen und auf das Beste hoffen.«
    »Sie könnten uns in dem Augenblick zerstören, in dem wir ihr Schiff freigeben«, sagte Floß Drei argwöhnisch.
    »Vielleicht«, stimmte Norwood ihm zu, »aber ich bezweifle es. Euch zu zerstören, hieße eure Fähigkeiten zerstören, und ich vermute, dass die Hudathaner euch gern studieren würden, wozu sie freilich erst Zeit haben werden, wenn der Krieg vorbei ist.«
    »Es ist riskant«, erklärte Floß Zwei, »aber wir haben wenig Wahlmöglichkeiten.«
    Norwood genoss die Strahlen der Sonne, die leichte Dünung des Meers und die Anwesenheit der Say’lynt.
    »Nein, meine Freunde. In Wahrheit habt ihr überhaupt keine Wahl.«
    Bei der Grundausbildung hatte man uns erneut verboten, bitte oder danke zu sagen, weil solche Worte die Existenz von Dankbarkeit, Nächstenliebe und Wohlwollen implizierten.
    Ex-Legionär Christian Jennings »Mouthful of Rocks« Standardjahr 1989
    10
    Planet Erde,
    Imperium der Menschheit
    Angel Perez blieb innerhalb der Baumgrenze stehen, wo die Schatten im Verein mit seiner Tarnung ihn gut verbargen. Er suchte das Gelände nach elektronischer Aktivität ab, konnte keine feststellen und warf seine Detektoren weg. Inzwischen war ihm das Prinzip zur zweiten Natur geworden. Die Ausbilder hatten es gebrüllt, wenn er wach war, und die Maschinen es geflüstert, während er schlief.
    »Peilgerät ist ein zweischneidiges Schwert. Es kann den Feind finden oder eure Anwesenheit verraten. Nutzt es sparsam.«
    Die Wiese schien leer zu sein, aber der Schein kann trügen, und Perez wusste, dass er sich nicht auf den Anschein verlassen durfte. Er schaltete seine Vid Cams auf starke Vergrößerung und suchte die Umgebung nach hundert möglichen Anzeichen ab - abgestorbenes Gras, das auf das Dach einer unterirdischen Anlage deuten konnte, lockere Erde, die ein Minenfeld tarnen konnte, Reifenspuren, alte Lagerfeuer -, aber auf der Wiese waren keinerlei Anzeichen davon oder von irgendwelchen anderen Bedrohungen zu erkennen. Nur üppiges, grünes Gras mit gelben und blauen Blumen dazwischen und hie und da ein paar verwitterten Felsbrocken. Sie waren groß genug, um Deckung für ein paar Bios oder ein kleines Fahrzeug zu bieten, aber das war nicht sehr wahrscheinlich.
    Der Rest seiner Kompanie - eine gemischte Truppe aus Cyborgs, Bios und eingeborenen Soldaten - rückte schnell nach. Perez war die Spitze. Die Sendung war kurz und zerhackt.
    »Red Dog One an Pointer Six. Melden. Kommen.«
    »Pointer Six an Red Dog One. Visuell alles klar, Baumgrenze bis Kamm. Kommen.«
    »Roger. Uplink genehmigt. Rückseite des Felskamms absuchen. Kommen.«
    »Roger.«
    Perez wählte eine geeignete Frequenz, stellte Kontakt mit einem von drei Himmelsaugen her, die für dieses Gebiet eingeteilt waren, und warf einen Blick durch sein Vid Cam. Scheiße! Auf der anderen Seite des Felskamms waren Panzerfahrzeuge! Große Dinger, die bloß darauf warteten, dass seine Kompanie zwischen den Bäumen herauskam.
    Der Cyborg schaltete auf Kommandokanal, tat es im gleichen Augenblick, in dem der Feind das Himmelsauge identifizierte und es abschoss.
    »Pointer Six an Red Dog One. Kommen.«
    »Hier Red Dog One. Los, Pointer Six.«
    »Auf der anderen Seite des Hangs sind fünfzehn bis zwanzig Schwere. Ich habe sechsundneunzig Prozent Übereinstimmung mit lokalen Tanks. Ende.«
    »Roger, Red Dog One. Stehen bleiben. Kommen.«
    Perez gestattete sich einen kurzen Augenblick der Entspannung. Die Ausbildungsübung war genau das, ein Virtual Reality Szenario, das geschaffen war, um Rekruten wie Perez auf die Probe zu stellen.
    Und das erklärte auch, weshalb er sich nicht daran erinnern konnte, wie der Kompaniechef aussah, wo die Einheit vorgestern

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