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Der Augenblick des Magiers

Der Augenblick des Magiers

Titel: Der Augenblick des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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kroch etwas aus dem Hut hervor.
    Der Raum verfinsterte sich, als der kränklich grüne Dampf emporstieg. Er pulsierte vor innerer Bösartigkeit, wand sich um die Stuhlbeine, klammerte sich an den Boden, während er die Stufen des Podests hinunter kroch. Er bewegte sich träge, erkundete die Umgebung, in die man ihn gerufen hatte.
    Markus musterte ihn unsicher, und Jon-Tom kam der Gedanke, daß sein Gegner sich in seinem Zorn und seiner Wut vielleicht selbst übernommen hatte, vielleicht etwas Mächtigeres heraufbeschworen hatte, als er ursprünglich vorgehabt hatte.
    Mit Sicherheit entsprang diese Wolke aus giftigem Grün einer Quelle des Bösen, die weitaus mächtiger war als alle parfümierten Blumensträuße und gesichtslosen Dämonen. Sie hatte nicht einmal etwas auch nur annähernd Amüsantes an sich. Trotz ihrer anscheinenden Unstofflichkeit war sie auf eine Weise wirklich, wie es keine von Markus' vorhergehenden Beschwörungen gewesen war.
    Der Magier blickte in seinen Hut. Anscheinend sah er dort etwas, was ihm nicht behagte, denn er ließ ihn fallen, als hätte er sich daran verbrannt, und wich zu seinem Thron zurück, den Blick wie gebannt auf den Hut geheftet. Der war die Stufen hinuntergerollt und blieb auf dem Boden liegen. Die gräßliche Wolke quoll unentwegt aus der finsteren Öffnung hervor.
    Man konnte durch sie hindurchsehen, aber das ließ einen schwindeln. Außerdem waren im Inneren der Wolke Gestalten zu erkennen, Gestalten, die sich in ihrer Qual gegen ihre Umgebung aufbäumten und wanden. Sie stöhnten leise, während sie versuchten, aus ihrem nebligen Gefängnis zu fliehen. Das Geräusch war grauenerregend.
    Dampf berührte die Decke und breitete sich seitwärts aus. Jon-Tom wollte losrennen, den Raum verlassen. Die Bedrohung namens Markus war durch diese Wolke zur Bedeutungslosigkeit geschrumpft. Nur hier weg, nur möglichst schnell raus hier, nur von diesem Ding fort, nichts anderes zählte mehr.
    Aber ein flüchtiger Tentakel aus chlorhaftem Grün strich über seinen Fuß, und er mußte feststellen, daß er sich nicht mehr bewegen konnte. Es war nur eine ganz winzige Berührung, ein luftiges Streicheln. Und doch ließ es ihn zu Stein erstarren.
    Und es war so kalt!
    Dann erschienen Augen in der Wolke, klein und stechend, die über einem runden Mundoval schwebten. Sie trieben im Nebel, schläfrig und gleichgültig. Die Gestalten blitzten und glitten um Augen und Lippen herum, versuchten verzweifelt, zu entkommen.
    Die Wolke sprach leise, mit geduldiger, unwiderstehlicher Stimme. Jon-Tom spürte, wie es ihn mit jedem Wort eiskalt durchzuckte.
    »Ich bin gekommen, um dich zu holen. Es ist gut, daß du mich gerufen hast.«
    Nun füllte grüner Nebel den größten Teil des Raums. Schon begann er, sich über der Mauer hinter ihm auszubreiten. Bald würde er ihn gänzlich umhüllt haben. Jon-Tom wußte, was dann geschehen würde. Er würde ihn in sich hineinsaugen, zu den anderen hilflosen, wimmernden Gestalten.
    Dann erkannte er, was Markus da heraufbeschworen hatte, aus der bodenlosen Tiefe seiner Wut und Verzweiflung. Der Instinkt sagte es ihm.
    Sein Körper war zwar wie versteinert, doch er stellte fest, daß er immer noch reden konnte. Vielleicht wollte der Dampf, daß er sprach. Vielleicht war dies das letzte Geschenk, das er jedem gewährte, den er verschlang.
    »Du... du bist der Tod, nicht wahr?«
    Die Antwort war ein beredtes Schweigen. Jon-Tom fühlte, wie sich die Kälte um ihn schloß, geduldig, unwiderstehlich.
    »Ich wußte gar nicht, daß man den Tod sehen kann.« Die Wolke war inzwischen dichter geworden, eine eisige grüne Kälte, die seine nackte Haut zu stechen begann.
    »Jeder Mensch, der den Tod nicht nahen sieht, ist blind.« Das Mundoval schwebte näher heran. Gleich würde es seine Lippen berühren. Der Todeskuß.
    Jon-Tom hörte seine eigene Stimme und war entsetzt, wie matt und kraftlos sie geworden war. »Aber... du hast gesagt, daß du gekommen bist, um mich zu holen, und daß ich dich gerufen hätte. Ich habe dich aber gar nicht gerufen.«
    Für einen Augenblick verschwand die drohende Vernichtung. Die Fetzen aus grüner Übelkeit zogen sich zurück, ebenso die Kälte. Jon-Tom merkte, wie er zitterte, und zum ersten Mal in seinem Leben faßte er es als Zeichen der Gesundheit auf.
    »Du hast mich gerufen.«
    »Nein.« Er versuchte eine Hand auf die Duar zu legen, doch jeder seiner Finger schien plötzlich tausend Pfund zu wiegen. Er probierte es mit der anderen Hand,

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