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Der Augenblick des Magiers

Der Augenblick des Magiers

Titel: Der Augenblick des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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bist du ziemlich gut.« Diesmal hob er beide Hände. »Für diese Nummer brauchen wir eine Assistentin.«
    In dem zwischen ihnen liegenden Raum begann sich etwas zu verdichten: ein mattes silbernes Leuchten, das aus seinem Stab und seinen Fingern Gestalt und Stofflichkeit zog. Der Umriß einer Sanduhr erschien in der Luft.
    Er besaß weder Fangzähne noch Krallen. Jon-Tom war entzückt von ihm.
    Sie war groß, so groß wie er selbst. Blond, bezaubernd, so gut wie unbekleidet. Sie kam auf ihn zu und flüsterte durch geschürzte, einladende Lippen, lockend, verführend, flehend.
    »Bitte, könnte ich mal einen Freiwilligen aus dem Publikum haben?«
    Jon-Tom merkte, wie er vorwärts torkelte, Schritt um Schritt. Er war sich nicht völlig sicher, meinte aber, Markus durch sie hindurch zu erkennen. Ein einzelner Goldzahn, der im Mund des Magiers aufblitzte. Markus lächelte wieder.
    Irgendwie wich Jon-Tom zurück, obwohl die Willensanstrengung, dieser verführerischen Vision zu widerstehen, gewaltig war. Und noch immer kam sie auf ihn zu, eine vollkommen geformte Hand nach ihm ausgestreckt, um ihn auf die Bühne zu führen. Wie sollte er ihr widerstehen? Sie war doch ganz offensichtlich so schön, so unschuldig, brauchte ihren Job so sehr.
    Er konnte ihr nicht widerstehen. Aber er konnte etwas für sie singen. Daran war doch bestimmt nichts Verkehrtes. Welche sanfte, beruhigende Ballade konnte er ihr widmen?
    Zuerst zögernd, dann mit wachsender Kraft, begann er, »Killer Queen« zu spielen.
    Die blonde Huri verzerrte sich, als die ersten Akkorde durch den Raum hallten. Sie flatterte und krümmte sich vor ihm, doch nicht auf die Weise, wie er sie gerne hätte flattern und sich krümmen sehen. Und als sie herum wirbelte, konnte er das Messer erkennen, das sie in der anderen Hand hielt. Mit einem Schrei sprang sie ihn an. Vielleicht hätte er die Duar heben sollen, um den Hieb abzupuffern, aber er sang unentwegt weiter, versuchte, die Noten perfekt auf seinen Gesang abzustimmen, versuchte, Freddie Mercury so gut zu imitieren, wie er nur konnte.
    Im selben Augenblick, da sich die Messerklinge auf seinen Hals senkte, löste sie sich zusammen mit dem Mädchen vor seinen Augen auf wie ein Zuckerklumpen in einer Tasse heißem Tee.
    Er blinzelte. Markus knurrte etwas Übles und blickte an ihm vorbei, murmelnd und mit seinem Stab fuchtelnd. Sein schwarzer Umhang stand hinten steif ab, obwohl im Raum kein Lüftchen wehte.
    Hinter Jon-Tom ertönte ein Schnauben, zugleich vertraut und doch in dieser Welt fremdartig. Das Geräusch der gesichtslosen Dämonen.
    Sie sprangen aus ihren Nischen hervor, zielten mit ihren Säbelzähnen nach seinem Gesicht. Er wich der Fokker mit einem Ducken aus und rannte hinter einem Tisch in Deckung, während sie auf ihn zuflogen und sich auf ihn herabstürzten, nach seinen Augen dürstend. Er verstand nichts von Flugzeugen. Der einzige Song, den er kannte, der mit Flugmaschinen zu tun hatte, erschien ihm zwar als ungeeignet, um dieser Bedrohung Herr zu werden, doch vielleicht konnte er damit etwas Zeit gewinnen.
    Also sang er: »Up, up and awaaaay, in my beautiful balloon.« Sofort füllten sie den Raum aus: zu Hunderten. Tausende, in allen Farben und Formen und Größen. Dutzende von Knallern und Püffen gaben eine Geräuschkulisse ab wie beim chinesischen Neujahrsfest, als Markus' metallische Dämonen durch die grellbunten Hindernisse rasten.
    Der Flügel der Fokker streifte Jon-Toms Scheitel, als sie über ihn hinwegsauste. Ihr scharfer Propeller, der einen Raben namens Pandro beinahe enthauptet hatte, verhedderte sich in Hunderten von dünnen Latexstreifen. Sie vollführte einen letzten verzweifelten Immelmannschlag, bevor sie hinter ihm gegen die Wand raste. Eine Minute später schlug der zweite Dämon auf dem Boden auf und kam schlitternd zum Halten, der Motor spuckend und keuchend, von Dutzenden zerfetzter Baiions völlig blockiert.
    Als der dritte und letzte Dämon schließlich stotternd und ächzend aus einem Fenster schoß, um seinem Tod im unten wartenden Wasser entgegen zujagen, beendete Jon-Tom seinen Song und sandte einen stummen Dank aus der vierten Dimension in die fünfte. Dann wartete er ab, was Markus als nächstes versuchen würde, während die Ballons verdampften.
    Der Magier wirkte nicht verängstigt. Noch nicht. Andererseits wirkte er aber auch nicht mehr ganz so selbstsicher wie vorher.
    »Du hattest recht, Junge. Du hattest recht, und ich hatte unrecht. Du bist kein Penner. Du

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