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Der Augenblick des Magiers

Der Augenblick des Magiers

Titel: Der Augenblick des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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mochte?
    Jon-Tom drückte auf die Klinke. Zu seiner Überraschung war die Tür nicht verschlossen. Die Otter drängten sich neben ihm hinein.
    Am gegenüberliegenden Ende des Raums saß Markus der Unvermeidliche, geb. Markle Kratzmeier, wartend auf seinem Thron. Irgendwie wirkte er verändert. Er hatte seine Fliege geradegerückt, und sein weißes Hemd schimmerte. Er wirkte nicht sonderlich empört über die Invasion.
    »Hab gehört, was los war, Junge. Hätte nicht gedacht, daß du so weit kommst. Gratuliere.« Er versuchte an Jon-Tom vorbei in den Gang hinauszuschauen, auf der Suche nach seinem Leibwächter.
    »Der schlummert tief und fest«, sagte Jon-Tom mit wölfischem Grinsen. »Dafür haben meine Freunde gesorgt.«
    »Laß mich an diesen kahlen Bastard!« schrie Drortch, und Jon-Tom mußte einen Arm ausstrecken, um sie zurückzuhalten.
    »Das sieht nur so leicht aus, ist es aber nicht.«
    »Nein, Junge, das ist es tatsächlich nicht«, sagte Markus ruhig und erhob sich. Wie er so auf dem Podest stand, vom Fackellicht in seinen Umrissen beschienen, wirkte er überhaupt nicht mehr wie der billige Bühnenzauberer aus Perth Amboy, der er mal gewesen war. Eine finstere Ausstrahlung umgab ihn, eine greifbare Aura des Bösen. Sie strömte vom Thron herab und ergoß sich wie ein Wasserfall über die sich in der Türöffnung drängenden Zuschauer, und einige der Otter wichen instinktiv ein Stück zurück.
    Markus stieg vom Podest. Er trug jetzt, wie Jon-Tom bemerkte, weiße Handschuhe, und seine Schuhe waren spiegelblank poliert. Allerdings immer noch braun. Der Bannsänger blieb stehen, als der Magier seinen Plastikstab hob.
    »Huch!« Mudge vollführte seine eigene Ich-mach-mich- unsichtbar-Nummer und verschwand hinter der Tür.
    Markus senkte den Stab und lächelte. »Siehst du, wie schnell dich deine Gefährten im Stich lassen?«
    »Die lassen mich nicht im Stich«, erwiderte Jon-Tom. Er drehte sich zu seinen Freunden um. »Das gilt für alle von euch: Das hier ist eine Sache zwischen Markus und mir. Wartet draußen im Gang.« Gehorsam strömten sie hinaus und riefen ihm Ermunterungen zu und versprachen, sofort wieder hereinzustürmen, egal welche Gefahr auch drohen mochte, sobald er sie rufen sollte.
    »Soweit zu meinen Freunden. Wo sind denn Ihre?«
    Markus' Lächeln verschwand. »Klugscheißer. Das wird dir noch leid tun.« Er warf einen Blick auf die Duar. »Das ist also das Ding, das du unbedingt zwischen die Finger kriegen wolltest. Sieht reichlich merkwürdig aus.«
    Jon-Tom ließ die Finger beiläufig über die Saiten der Duar streichen. Ein explosiver Klang erfüllte den Raum.
    »He, gar nicht schlecht, der Trick!« lobte Markus. »Hier ist einer von meinen.«
    Er richtete den Stab auf Jon-Tom und murmelte etwas halblaut.
    Jon-Tom wollte sich schon ducken oder etwas singen, je nachdem, welche Reaktion der Attacke angemessen war. Doch statt dessen brach er in Gelächter aus. Aus dem Ärmel des Magiers strömte ein schier endloses Band greller bunter Tücher. Das war genau die Art Trick, wie man ihn von jemandem wie Markus auf einer privaten Party erwartet hätte.
    Nur daß die Tücher sich nun um Jon-Toms Fußknöchel zu knoten begannen und sich um seine Beine schlangen, immer höher, immer höher. Der Tücherstrom aus dem Magierärmel schien auch nicht mehr versiegen zu wollen.
    Wenn er sich nicht schnell etwas ausdachte, würde er in ein paar Minuten aussehen wie eine psychedelische Mumie. Aber welche Songs kannte er schon, die von Kleidung handelten? Von Halstüchern oder Krawatten? Plötzlich wirkte die Seidenflut gar nicht mehr so komisch. Es gab einen alten Cartoonsong über eine chinesische Wäscherei... nein, das würde nichts bringen.
    In seiner Verzweiflung versuchte er es mit einigen Textpassagen aus Carole Kings »Tapestry«-LP. Die Tücher gerieten ins Zittern, verschwanden jedoch nicht. Statt dessen fingen sie an sich zu entknoten, sich säuberlich zusammenzulegen und auf einem nahegelegenen Tisch nach unterschiedlichen Farben sortiert zu stapeln. Sie lösten sich von seinen Ober- und Unterschenkeln, schließlich auch von seinen Knöcheln, bis sie sich ebenso schnell zusammenfalteten, wie sie aus Markus' Ärmel hervorströmten.
    Darüber hinaus trug plötzlich jedes der Tücher in der rechten oberen Ecke das Monogramm /TM.
    Markus runzelte die Stirn, senkte den Arm. Der seidene Ansturm brach ab. »Du bist schnell, Junge. Nicht schnell genug, um es in Atlantic City zu schaffen, aber für hier

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