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Der Aurora Effekt

Titel: Der Aurora Effekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wolf
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aufzutauchen schien. Zu den funkelnden leuchtenden Sternen und dem wabbrigen Band der Milchstrasse gesellte sich etwas Anderes, Seltsames, das er noch nie in seinem Leben gesehen hatte. Auch Angelique sah es und starrte ehrfürchtig in den Himmel. Polarlichter.
     
    Wie von Spots beleuchteter Nebel tanzten die mehrfarbigen Lichtspiele über das Firmament.
    »Der Aurora-Effekt«, flüsterte Angelique. »Ist das schön.« Gebannt schaute sie zum Himmel. »Spürst du auch wieder dieses Brummen, Mark?«
    Winter war nach wie vor überwältigt von dem atemberaubenden Schauspiel und jetzt merkte er auch wieder dieses dumpfe Geräusch, das förmlich aus ihm heraus kam und seinen ganzen Körper in Schwingungen versetzte.
    Plötzlich änderten sich die Form und die Farbe der Polarlichter in ein helles Grün. Schnell, sehr schnell bewegten sie sich wie eine von Außerirdischen gesteuerte Wolke über den Himmel.
    »Durch die Bestrahlung der Ionosphäre entstehen solche Polarlichter. HAARP ist gerade aktiv«, antwortete Angelique.
    Die Intensität der Polarlichter nahm langsam ab und dann waren sie auf einmal verschwunden und die Sterne leuchteten wieder so intensiv und strahlten auf Angelique und Winter herab, als sei nichts passiert.
    »Ich habe langsam eine gewisse Ahnung, was für Kräfte das HAARP-Projekt freisetzen kann«, sagte Winter, der wie benommen die eisige Kälte und ihre Situation völlig vergessen zu haben schien.
    Noch kurz hielten sie inne, bevor sie sich stapfend durch den Schnee vorsichtig wieder in Richtung HAARP-Hauptgebäude bewegten, zumindest waren sie der Meinung, dass sie die richtige Richtung eingeschlagen hatten. Mehrmals stolperten sie in der Dunkelheit über Äste und Baumstämme, die aus dem Schnee herausragten. Winter fluchte leise vor sich hin. »Hauptsache, wir landen nicht in einem verflixten Graben oder Schlimmeres.«
    »Bären soll es hier geben«, flüsterte Angelique, woraufhin Winter ein Schauer über den Rücken lief. Hatte er nicht eben ein verdächtiges Geräusch gehört?
    Sie kamen in der Dunkelheit nur langsam voran und waren daher umso glücklicher, als sie nach einer scheinbaren Endlosigkeit endlich in der Ferne eine Lichtquelle erspähten, die Außenbeleuchtung des Verwaltungsgebäudes.
    »Hoffentlich haben die nicht überall Wachen herumlaufen, die nur auf uns warten«, sagte Winter mit gesenkter Stimme.
    »Glaube ich nicht, die meinen bestimmt, wir sind tief in den Wald geflüchtet und erleben da gerade unser letztes Stündlein.« Angelique schöpfte anscheinend neuen Lebensmut.
    Je näher sie sich dem Gebäude näherten, desto größer wurden Winters Hoffnungen, dass sie doch noch heil aus der Sache herauskamen. Auf dem direkt am Gebäude angrenzenden Parkplatz standen noch dutzende Fahrzeuge, darunter auch Ihr Range Rover. Winter tastete mit seinen steifen Fingern seine Tasche ab und fand den Fahrzeugschlüssel sicher verstaut in einer inneren Jackentasche. Fest umklammerte er den Schlüssel mit seiner linken Hand, als sie sich bis zum Rand des Tannenwalds vorgearbeitet hatten und nun nur noch ungefähr hundert Meter freies Gelände vor ihnen lagen.
    »Gleich werden wir wissen, ob wir Recht hatten«, sagte Winter grimmig, als er suchend über den von Laternen hell erleuchteten Parkplatz schaute. Es waren glücklicherweise keinerlei Wachposten zu sehen.
    »Bist du bereit für einen kleinen Spurt, Angelique?« Winter blickte sie besorgt an.
    »Mach dir um mich mal keine Sorgen, Mark, sieh lieber zu, dass du die Karre gleich auf der Strasse hältst.«
    Winter zögerte noch, irgendetwas gefiel ihm nicht. Es war ruhig, zu ruhig, einfach zu perfekt für eine Flucht. Hatte man ihnen eine Falle gestellt?
     
    Nachdem sie noch mehre Minuten schweigend am Rande der Lichtung in der sicheren Dunkelheit gewartet hatten, riskierten sie es. Langsam bewegten sie sich, zunächst noch wie in Zeitlupe, dann immer schneller werdend in Richtung Range Rover. Als Winter das Fahrzeug nach scheinbar endlos langen Sekunden erreichte, schloss er rasch die Tür auf und sprang auf den Fahrersitz, Angelique saß wenige Sekunden später neben ihm. Winter startete den kalten Motor, der zwar noch mit einem etwas störrischen Blubbern, dafür aber direkt beim ersten Versuch ansprang. Bisher war alles ruhig geblieben auf dem Gelände und Winter wollte auf keinen Fall kostbare Zeit verlieren. Beherzt trat er das Gaspedal durch und der Range Rover machte einen Satz nach vorne. Sicher steuerte Winter den Wagen

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