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Der Aurora Effekt

Titel: Der Aurora Effekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wolf
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traurige Augen blickte.
    »Es geht schon irgendwie Mark, danke«, antwortete sie und senkte ihren Blick, woraufhin Winter ihr mit einer Hand wortlos über die Schulter strich.
    Peter Falk, der schon wieder mit einem Ohr durch seine offene Tür in seinem Büro mitgehört hatte, rief: »Das wird wohl wieder nur ein kurzer Besuch, was?«
    »Keine Sorge, da sind wir schnell wieder zurück und danach werde ich mich dann auch gleich wieder in die Arbeit stürzen«, rief Winter mit einem etwas schlechten Gewissen zurück.
    »Deine Worte in Gottes Ohr«, kam es umgehend zurück.
    Nachdem Winter zwei Croissants mit wenigen Bissen verschlungen und diese mit einem etwas zu heißen Kaffee heruntergespült hatte, fühlte er sich gleich besser. Hunger und denken, das ging gar nicht zusammen.
     
    Ein nur allzu bekanntes Geräusch ließ Winter kurz vor 16.00 Uhr zusammenzucken, woraufhin die bis dahin ruhig neben Winter am Schreibtisch sitzende Angelique sogleich in rege Aufbruchstimmung verfiel.
    Winters fragenden Blick beantwortete Angelique mit einem schelmischen Grinsen »Ich sagte doch, es geht schnell.«
    »Das ist jetzt aber nicht das, wonach es sich anhört, Angelique?«
    Angelique schob sich eine Strähne aus dem Gesicht. »Ich sagte doch, ich habe noch ein gutes Netzwerk im DLR. Schau nicht so verwirrt aus der Wäsche, Herr Winter, wir müssen los. Wie kommen wir hier aufs Dach?«
    Immer noch irritiert zeigte ihr Winter den Weg. Diese Stufen ist Frank Stein hochgegangen, bevor er gesprungen ist, schoss es Winter durch den Kopf, als sie im Treppenhaus ankamen und sich rasch Etage für Etage nach oben bewegten. Ist er vielleicht sogar doch selbst gesprungen? Unmöglich. Winter dachte an das Gespräch mit Narbengesicht und die Worte der Alten. Zugenäht, hatte sie gesagt, was hatte sie bloß damit gemeint. Er musste unbedingt noch einmal mit ihr reden.
    Kalter Wind blies ihnen entgegen, als sie die Eisentür zur Dachterasse öffneten. Im Sommer standen hier Liegestühle, Tische und Sonnenschirme. Der perfekte Ort für ein kurzweiliges Chill-Out in der Mittagspause. Jetzt stand jedoch etwas ganz anderes mitten auf dem Dach und reflektierte die Strahlen der bereits tief am Horizont stehenden glutroten Sonne.
    »Na, hab ich zu viel versprochen?« Angelique war sichtlich zufrieden.
    »Frau Brockhaus, sie sind ein Teufelsweib«, gab Winter sichtlich beeindruckt zurück, immer noch überwältigt von dem Anblick des silberfarbenen Bell 407-Hubschraubers, der mit auslaufenden Rotorblättern mitten auf dem Dach der Agentur stand.
     
    Ein dunkelhaariger Mann mit einem kantigen Gesicht begrüßte sie und hielt ihnen die Tür auf, als sie sich mit gesenkten Köpfen rasch auf den Hubschrauber zubewegten. Nachdem er Winter kurz die Hand gedrückt hatte, nahm er Angelique überschwänglich in seine Arme. »Angelique, was für eine Freude, dich mal wiederzusehen.«
    »Danke Dirk, du hast echt was gut bei mir.«
    »Ach was, ich hab dir schon soviel zu verdanken, wird Zeit für eine Revanche. Weißt ja, für dich jederzeit.« Nur langsam löste sich Dirk wieder von Angelique.
    Unbehagen machte sich in Winters Magengrube breit, wer war dieser Dirk, der mit Angelique sprach, als ob sie sich aus dem Sandkasten kennen würden. Zudem sah er unbestritten auch noch unverschämt gut und durchtrainiert aus. Winter konnte nicht anders, er mochte diesen Dirk nicht und warf Angelique einen vielsagenden Blick zu.
    »Schau nicht so Mark, Dirk und ich kennen uns schon seit der Schulzeit und haben uns quasi gegenseitig durch die Prüfungen gerettet.« Angelique tätschelte zärtlich Winters Wange, bevor sie sich in den Helikopter schwang.
    Schulzeit? Das machte die Sache auch nicht wirklich erfreulicher. Schweigend setzte sich Winter auf einen der sechs freien Passagierplätze neben Angelique, woraufhin Dirk Angelique ein strahlendes Grinsen entgegenwarf. »Redet der immer soviel?«
    Angelique winkte lächelnd ab. »Flieg schon endlich los, Dirk.«
    Schmunzelnd setzte dieser wieder seinen Pilotenhelm auf und begann, diverse Schalter umzulegen und Knöpfe zu drücken, woraufhin der Hubschrauber wieder zu neuem Leben erwachte und kurze Zeit später vom Dach der Agentur abhob. Winter schaute hinaus in die Dämmerung auf das Hamburger Lichtermeer, als er plötzlich stutzte. Wieso hatte Angelique eigentlich überhaupt keine Angst, sich in diesen Hubschrauber zu setzten? Fragend drehte er sich zu ihr um. »Frau Brockhaus, was ist denn mit Ihrer Flugangst

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