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Der Aurora Effekt

Titel: Der Aurora Effekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wolf
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sich gab. »Von Torpedos versenkt? Das ist der Beweis. Mark, hast du das gehört, das ist unglaublich.« Angelique war völlig aus dem Häuschen, während Winter im Kopf die Puzzleteile langsam zusammensetzte.
    »Das würde bedeuten, man hat die ›Princess of the Seas‹ absichtlich versenkt, um etwas Anderes zu vertuschen.« Winter schoss wieder das Video mit den lächelnden Soldaten in den Kopf. Wo lag hier der direkte Zusammenhang? Die Torpedos auf der einen Seite und der Militäreinsatz im Irak deuteten eindeutig auf eine militärische Aktion in beiden Fällen hin. War dies vielleicht ein fehlgeschlagenes HAARP-Experiment? Oder noch schlimmer? War dies vielleicht das Resultat eines erfolgreichen HAARP-Experimentes?
    »Noch fünfzehn Minuten«, wies Dirk sie auf ihre kurz bevorstehende Ankunft hin.
    »Wie muss ich mir dieses Sealand eigentlich vorstellen?«, fragte Winter, der zunehmend nervöser wurde.
    »Sealand besteht aus zwei gigantischen Betonsäulen, die im Meer versenkt wurden und auf deren Oberfläche eine Plattform installiert wurde. Von weitem sieht es so aus wie eine Bohrinsel ohne Bohrturm. Jede dieser beiden holen Betonsäulen besteht aus sieben Stockwerken mit diversen Räumen, mit über ein Meter dicken Außenwänden. Ursprünglich waren darin ein Munitionsdepot, eine Kapelle und diverse Lager- und Unterkunftsräume. Jetzt befinden sich in diesen Räumen vorwiegend die Webserver. In den obersten Räumen der Säulen befinden sich die Generatoren für die Stromerzeugung. Die Besatzung von Sealand selbst lebt dagegen auf der Plattform in diversen Wohnräumen.«
    Winter sah Angelique erstaunt an. »Da hat aber wer seine Hausaufgaben gemacht.«
    »Ich überlasse halt nichts dem Zufall, Herr Winter«, lächelte Angelique vielsagend und fuhr fort. »Jedenfalls befindet sich die ursprüngliche Familie Bates, allen voran das selbst ernannte Staatsoberhaupt Roy Bates, welcher den Staat Sealand 1967 gegründet hatte, schon lange nicht mehr auf der Plattform. Heute befinden sich nur noch eine Handvoll Wachleute und Techniker auf Sealand, die die Server verwalten und die Belange der Familie Bates vertreten. Immerhin gab es schon mal 1978 einen Putschversuch, den die Familie Bates mit Waffengewalt und einer Handvoll Söldner wieder niederkämpfte und die Putschisten als Kriegsgefangene festsetzte.«
    Na, das konnte ja heiter werden, schoss es Winter durch den Kopf. Eine Stahlplattform mitten im Meer, die umkämpft wurde wie ein Königreich. Dieser Eric Fynn hätte keinen passenderen Ort als Versteck finden können. »Und was passierte dann mit diesen Kriegsgefangenen?«, hakte Winter nach.
    »Honey, du wirst jetzt neugierig, was?«, strahlte Angelique. »Das war damals echt eine knifflige Angelegenheit, in die auch Deutschland verwickelt war und sogar einen Konsularbeamten der deutschen Botschaft in London nach Sealand entsandte. Letztendlich kamen die Gefangenen alle wieder frei, aber Roy Bates feierte das als Sieg der Anerkennung von Sealand als eigenständigen Staat durch die Bundesrepublik Deutschland.
    »Je mehr ich von diesem Sealand höre, desto mulmiger wird es mir im Magen«, sagte Winter und starrte aus dem Fenster. In der Ferne war eine Silhouette erkennbar, Sealand.
    Angelique schaute jetzt ebenfalls über Winters Schulter aus dem Fenster. »Mark, was immer uns dort erwarten wird, wir zwei sind zusammen und wir schaffen das gemeinsam.«
    »Ich weiß, Angelique. Nur es ist ein so komisches Gefühl, wenn man so plötzlich kurz vor dem Ziel steht und alle meine Sinne sagen mir, dass Sealand dieser Ort ist.«
    Schweigend sahen sie die Silhouette größer werden, als Dirk sie sicher immer näher an die Plattform heranflog und einen geeigneten Anflugwinkel suchte.
    »Ich bleibe sicherheitshalber im Hubschrauber, wenn wir unten sind«, bemerkte Dirk. »Seid bitte vorsichtig.«
    »Kennst mich doch«, kam es betont selbstsicher von Angelique zurück, woraufhin der Pilot nur wortlos mit dem Kopf schüttelte.
    Dort schräg unter ihnen lag es also, Sealand. Die Plattform auf ihren zwei gigantischen Betonsäulen sah alles andere als einladend aus. Winter blickte sorgenvoll zu Angelique herüber. »Du bist sicher, dass wir da einfach so landen können?«
    »Ich komme im offiziellen Auftrag des DLR, jedenfalls werden die das da unten meinen.«
    »Ich bete für uns, dass du Recht hast, Angelique.«
    »Wusstest du übrigens, dass der Mörder von Giovanni Versage einen Sealand Pass hatte?«, gab Angelique plötzlich

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