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Der Außenseiter

Der Außenseiter

Titel: Der Außenseiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Minette Walters
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in Schwierigkeiten gebracht, weil sie uns bei der Polizei beschrieben hatte.«
    »Und da sagte sie, Cill wäre bei Grace?«
    Er nickte.
    »Und?«, sagte Wyatt.
    »Sie schlug vor, wir sollten Cill einen Schrecken einjagen. Dann brauchten wir keine Angst mehr 712

    zu haben, dass sie uns hinhängen würde, und das Problem wäre gelöst.«
    »Aber Grace war doch auch noch da«, warf George ein. »Sie hat doch bestimmt von der Vergewaltigung gewusst und wird beinahe mit Sicherheit gewusst – oder zumindest geahnt – haben, dass Sie die Täter waren. Warum hielten Sie es nicht für nötig, auch ihr einen Schrecken einzujagen?«
    Roy kniff argwöhnisch die Augen zusammen.
    »Na, so blöd waren wir auch wieder nicht. Wenn Cill bestritten hätte, dass wir es waren, hätte es keine Rolle gespielt, was Grace sagt.«
    »Aber haben Sie mal an die Möglichkeit gedacht?«, erkundigte sich Wyatt milde.
    Roy zögerte. »Darauf antworte ich nicht.« Er wies mit einer aggressiven Kopfbewegung auf George. »Sonst werden mir nur die Worte im Mund umgedreht.«
    »Gut. Lassen Sie mich anders fragen. Hat Louise das, was Ihrer jetzigen Behauptung nach am Montag geschah, für den Samstagabend vorgeschlagen – ich meine, dass sie Ihnen, Micky und Colley, Zugang zum Haus verschaffte, um Grace Angst einzujagen und sie so zum Schweigen zu bringen?«
    Roy Trents Mundwinkel zuckten nervös. »Darauf antworte ich auch nicht.«
    »Grace kann nicht am Samstag gestorben sein«, 713

    erklärte ihm George. »Dann hätte man Cills Fingerabdrücke gefunden.« Sie sah das Unverständnis in seinem Blick. »Niemand behauptet, dass Sie Grace am Samstag getötet haben«, erläuterte sie weiter. »Wir fragen nur, ob Louise Ihnen vorschlug, mit ihr ins Haus zu kommen.«
    Er antwortete nicht.
    »Heißt das, ja?«, fragte Wyatt. »Vermutlich würden Sie doch verneinen, wenn sie es nicht getan hätte.«
    Roy Trent nickte kurz. »Aber wir sind nicht reingegangen.«
    »Weil Sie nicht wollten, dass Grace Sie sieht?«
    Wieder ein Nicken.
    »Aber ob sie Louise sah oder nicht, war Ihnen egal?«
    Er zuckte die Schultern. »Es war ihre Idee. Sie hätte sich schon irgendwie rausgeredet. Wir haben nicht viel verabredet, außer dass wir um halb neun hinten in der Gasse warten würden.«
    »Aber das alles ereignete sich vor Cills Tod«, sagte Wyatt. »Wie hat Louise an dem Montag reagiert, als Sie ihr sagten, Sie würden sie mit hi-neinziehen, wenn sie etwas über die Ereignisse am Samstagabend verlauten ließe?«
    »Sie wurde penetrant, und es gab Zoff. Ich hab ihr gesagt, sie soll nicht wieder anrufen. Ich hatte einen Riesenschiss, dass die Polizei rauskriegen würde, dass wir uns kannten.«
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    »Welcher Art war die Beziehung zwischen
    Ihnen?«, fragte George. »War Louise in Sie verliebt?«
    »Muss wohl so gewesen sein«, antwortete er. »Sie hat dauernd bei mir angerufen. Ich habe mir nichts aus ihr gemacht – zu der Zeit nicht –, sie war damals eher eine graue Maus. War eigentlich nur ein Witz.«
    »Sie haben sie also abgewimmelt?«, fragte Wyatt.
    »Nicht nur in unserem Interesse, auch in ihrem eigenen. Seit der Vergewaltigung führte sie sich wie eine Irre auf – warf uns ständig vor, wir wären in Cill verknallt. Micky war kurz vor dem Durchknallen, und er war schon zu Normalzeiten nicht der Stabilste.« Er machte eine Pause. »Ich sage nicht, dass es fair war, aber wir haben ihr alle drei die Schuld an allem gegeben. Wenn sie uns nicht gesagt hätte, wo Cill zu finden war, hätten wir es nie getan.«
    »Hatten Sie nicht Angst, sie würde sich rächen?«, wollte Wyatt wissen.
    Roy schüttelte den Kopf. »Das konnte sie nicht, ohne sich selbst in Schwierigkeiten zu bringen.«
    »Bis Grace ermordet wurde«, sagte George. »Sie war die Einzige, die wusste, dass Louise an der ganzen Sache beteiligt war.«
    Darauf folgte ein kurzes Schweigen.
    »Die Person, die Grace Jefferies tötete, hatte rote Haare«, bemerkte Sergeant Wyatt. »Es war jemand, 715

    dem sie bereitwillig die Tür öffnete – und jemand, der psychisch krank war.«
    Roys misstrauischer Blick wanderte zwischen Wyatt und George hin und her.
    »Louise war nach dem Wochenende in einem gefährlich labilen Zustand«, sagte George. »Weit mehr als Howard beispielsweise, der Arbeit suchte und bei der Molkerei Jannerway eine gefunden hatte. In der Schule warf man ihr vor, die Schlägerei provoziert zu haben, die indirekt dazu führte, dass Cill von zu Hause weglief … von den Trevelyans wurde sie der

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