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Der Außerirdische ist auch nur ein Mensch

Titel: Der Außerirdische ist auch nur ein Mensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Lesch
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Welt - man schätzt sie auf 80 Millionen Jahre - und ein Ort, an dem man nicht gerne Urlaub macht. Tagestemperaturen von über fünfzig Grad, abends dann ein kleiner Kältesturz mit Minusgraden, das freut den Outdoor-Ausstatter. Aber ob Sie das unbeschadet überstehen, ist die andere Frage. Ob übrigens die Bezeichnung »Skelettküste«
(so heißt ein Nationalpark in der Namib) unmittelbar damit zusammenhängt, weiß ich nicht.
    Das Komischste an der Namib ist vielleicht ihre Lage. Die Trockenwüste (da wächst nichtsnix) verläuft nämlich an der afrikanischen Westküste direkt am Meer. Bitte? Geht’s noch? Meer und nebenan gleich Wüste, das kann doch gar nicht sein!
    In solchen Situationen ist der Physiker gefragt. Stellen Sie sich vor, Sie paddeln gemütlich im Meer herum, gehen aus dem Wasser und finden Ihr Handtuch nicht wieder. Wie war das noch, haben Sie es hinter der ersten Düne abgelegt? Hinter der zweiten? Hinter der … Alles, was Sie sehen, ist Sand. So weit das Auge reicht.
    Wie kommt das? Ganz einfach: Das Meerwasser strömt wegen einer kalten Meeresströmung an der Küste entlang vorbei. Und diese kalten Meeresströmungen führen nun einmal dazu, dass die warme Luft, die sich möglicherweise über dieser kalten Meeresströmung gebildet hat - ist ja kein Wunder, schließlich befinden wir uns in der Nähe des Äquators -, dass diese warme Luft über der kalten Meeresströmung kondensiert. Die Luftfeuchtigkeit wird dieser Luft entzogen; entzogene Luftfeuchtigkeit wiederum ist ein Problem für den Regen, der sich möglicherweise gerne gebildet hätte, sich nun aber nicht bilden kann. Weil die Luft nicht feucht genug ist. Es gibt daher nur ein bisschen Wolkenbildung, ab und zu etwas Nebel und das war’s.
    Das mit dem Nebel ist ein Glück, sonst könnten Sie
bei Ihrem Besuch in der Namib den Nebeltrinker-Käfer nicht beobachten. Den erkennen Sie daran, dass er Ihnen sein Hinterteil entgegenstreckt, an dem der Nebel kondensiert und dem Käfer von dort aus direkt nach unten in den Mund läuft. Auch schön. Aber in der Not … Der Nebeltrinker trinkt also quasi kopfüber, wie Sie beim Schluckauf, nur unter erschwerten Bedingungen wegen dem Sand.
    Küsten-Wüsten wie die Namib findet man übrigens auch in Südamerika, ebenfalls an der Westküste. Vor der Küste von Chile gibt es eine kalte Meeresströmung und gleich dahinter kommt die Atacama. Auch so eine grauenhafte Wüste, aber für mich als Astronomen eine ganz tolle Angelegenheit. Hier stehen viele große Teleskope, weil weder Nebel noch Wolken den Blick in die Sterne trüben, während man andernorts nur in die Röhre gucken kann. Und insofern hat es ja auch etwas Gutes, dass es solche trockenen Wüsten gibt.

Daumenkino einmal anders
    Geozentrisches Weltbild
    Noch 1828 hat Goethe zu Eckermann gesagt: »Das geozentrische Weltbild, mein lieber Eckermann, das ist doch das Natürlichste der Welt. Man steht hier auf dem Erdboden, und schaut sich an, wie sich alles um einen herum dreht.« Wieder zu lange in Auerbachs Keller gehockt, oder was?
    Nein, Goethe war völlig nüchtern und fand seine Aussage auch völlig normal. Wie sollte es denn auch sonst sein? Er konnte gar nicht anders, sondern hat nur das zum Besten gegeben, was damals en vogue war.
    Das Weltbild, dem gemäß sich die Sonne, der Mond, die Planeten und die Sterne um die Erde drehen, nennt man Geozentrismus. Die Erde ist sozusagen das Zentrum des Universums, der ruhende Pol, um den alle Anderen auf Kurvenbahnen herumrotieren. Während die sich abstrampeln, kann sich die Erde bequem zurücklehnen und zugucken. Aus der ersten Reihe quasi, mit Popcorn und einem Softgetränk.
    Jaja, so haben die sich das damals gedacht, im alten Griechenland, die Herren Aristarchos, Aristoteles, Hipparchos und Ptolemäus. Und gleich noch einen großartigen Rückschluss daraus gezogen.Wenn nämlich die Erde schon der Mittelpunkt des Universums ist, dann sind
natürlich seine Bewohner nicht nur der Nabel der Welt, nein, sie kommen mit ihrer Allmacht gleich hinter dem Schöpfer des Ganzen. Homozentrismus nennt man das.
    Daran zumindest hat sich bis heute kaum etwas geändert, nur die Geozentriker kamen mit der Zeit ein bisschen ins Grübeln. Rund 2000 Jahre haben sie zwar gebraucht, dann aber stellten sie fest, dass es an einem Argument kräftig haperte. Aber wissen Sie auch, an welchem?
    Nun, die Geozentriker behaupteten, wenn ihr Weltbild falsch wäre, sich die Erde also um die Sonne drehen würde, dann müsste man

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