Der Außerirdische ist auch nur ein Mensch
Wir wissen ja alle, dass Würfel, wenn sie nicht einer packt, in einen Becher steckt oder einfach auch nur so irgendwohin pfeffert, dass es quasi das Schicksal eines Würfels ist, in einem stabilen Gleichgewicht zu verharren. Beneidenswert eigentlich, dass so einen Würfel nichts aus der Ruhe bringen kann.
Da kann überhaupt nichts passieren, da wird auch nie etwas passieren, es sei denn, Sie laufen mit Karacho gegen den Tisch. Ansonsten ist und bleibt das alles richtig schön stabil. Steht allerdings ein Bleistift auf seiner Spitze auf dem Tisch, dann wissen wir alle: Der wird da nie und nimmer stehen bleiben. Und wenn er sich
auf den Kopf stellt. Da nützt ihm auch ein Radiergummi auf dem Kopf nicht viel. Weil es einfach eine total instabile Situation ist, wird er sofort umkippen. In irgendeine Richtung.
Zwischen diesen beiden Extremen, nämlich der Bleistiftspitze und dem Würfel, können sich alle möglichen Prozesse abspielen. Es gibt dann zum Beispiel die Bewegungen eines Würfels auf seiner Kante - das wird natürlich schiefgehen und der Würfel wird sich plötzlich fühlen wie ein Bleistift und sofort umkippen; es gibt Bewegungen einer Kugel, die kann auf der Tischplatte herumkugeln …
Was ich damit sagen will: Ob etwas stabil oder instabil ist, hängt von vielen Einflüssen ab. Von der Beschaffenheit Ihrer Tischplatte, ob sie blank poliert ist oder klebrige Speisereste den Bewegungsdrang der Kugel behindern, ob Sie die Tischkante geschickt umrunden können oder sich gerne blaue Flecken schlagen … Nein, im Ernst: Es gibt Situationen, da reicht ein einziger Tropfen, und dann läuft, wie es so schön bei Asterix heißt, die Amphore über. Oder das Fass, wenn Sie gerade keine zur Hand haben.
Instabilität ist eine Frage der Bedingungen, die sich vorher erfüllt haben und die später in irgendeiner Art und Weise Auswirkungen darauf haben werden, wie sich ein System entwickelt. Ob die Welt stabil ist, können wir nur aus der Vergangenheit ablesen. Dass sie auch in Zukunft stabil sein wird, ist nur eine Vermutung. Aber
irgendwann wird das in der Zukunft, die dann schon wieder auf eine neue Vergangenheit zurückblicken kann, schon jemand feststellen können.
Ob wir das allerdings noch erleben werden, steht auf einem anderen Blatt.
Glänzend elektrisch
Gold
Muss man eigentlich noch irgendetwas über Gold erzählen? Ich bitte Sie! Wir wissen doch alle, was Gold ist. Für Gold ist gemordet worden! Was hat man nicht alles unternommen, um an Gold heranzukommen. Man ist bis nach Alaska gezogen, um dort aus dem Sand und Kies der Flüsse noch die kleinsten Nuggets herauszuholen. Zu Zehntausenden strömten die Goldsucher damals in die Wildnis, holten sich in der Regel kalte und nasse Füße beim Herumpritscheln in eiskalten Bächen und hatten am Ende des Tages (wenn sie ihn denn noch erlebten) ein bisschen Goldstaub im Säckel. Bei größeren Funden im schlimmsten Fall noch ein Loch im Kopf (siehe oben). Durch einen gezielten Hieb mit der Spitzhacke oder der Schaufel.
Heute bohrt man tief in die Erde, um da ranzukommen. Oder nutzt das Anodenschlamm-Verfahren, das
nur dem Namen nach etwas mit den ersten Goldsuchern zu tun hat. Und die Cyanidlaugerei. So eine Laugerei ist eine ziemlich unschöne Sache, eine regelrechte Umweltsauerei, weil man dabei mit Blausäure hantieren muss.
Jedenfalls: Wie man’s dreht und wendet, Gretchens Satz »Zum Golde drängt, am Golde hängt doch alles. Ach, wir Armen!« stimmt bis heute.
Vor allem die Elektroindustrie wäre ohne Gold ganz schön arm dran. Gold ist nicht einfach nur ein Stoff, den man sich entweder in die Zähne oder in den Safe füllen oder an sich herunterhängen lässt. Gold ist eines der wichtigsten Elemente für die moderne Elektronik, weil es nämlich neben der glänzenden Eigenschaft zu glänzen auch glänzende elektrische Eigenschaften hat.
Jaja, das ist fantastisch! Es leitet Strom in einer Art und Weise, da müssen andere Elemente lange für warm werden. Das ist das eine. Dann ist es außerdem noch sehr ergiebig. Man kann nämlich aus einem Gramm Gold einen drei Kilometer langen Draht ziehen, wenn man vorsichtig ist. Aber das ist jetzt nicht so wichtig. Entscheidend für unser Thema ist, dass Gold ein Rohstoff ist und nicht ein Stoff, aus dem Juweliere irgendwelche wunderbaren Kostbarkeiten machen. Und zwar ein ganz essentieller Rohstoff, der fast nicht zu ersetzen ist.
Die besonderen Eigenschaften dieses Edelmetalls kommen dadurch zustande, dass es eine
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