Der Außerirdische ist auch nur ein Mensch
Zeit, und diese kosmische Zeit, das ist gleichzeitig der Zeitpfeil.
In diesem Universum geht es immer nur nach vorne. Also achten Sie darauf, bei allem, was Sie tun und sagen: Sie können es nicht wieder zurücknehmen, auf keinen Fall. Der Pfeil fliegt.Wohin, das wissen wir nicht so genau, aber im Zweifelsfall immer in Richtung Zukunft. Und denken Sie daran: Zukunft ist die Ausrede all derjenigen, die in der Gegenwart nichts tun wollen.
Mit und ohne Spitzenhäubchen
Arsen
Das schlechte Image, das Arsen anhaftet, hat mit zwei alten Tanten und Cary Grant zu tun - und in gewisser Weise auch mit Gott. Dem wollten die beiden Damen nämlich ältere, einsame Herren so schnell wie möglich näher bringen. Indem sie selbige einfach um die Ecke … Tja, und das haben sie dann auch gemacht, und wegen dem Zeitpfeil konnten sie die Sache auch nicht mehr rückgängig machen.
Dabei kann Arsen doch so viel mehr, als uns nur todbringend in Zuckerdosen und Suppentöpfen aufzulauern. Ein bisschen Arsen steckt sozusagen in jedem von uns. Es ist ein ganz normaler Bestandteil des Stoffwechsels - von Pflanzen, Tieren und Menschen. Einmal zu viel davon ausgeschüttet oder verabreicht, hat es in uns menschlichen Kohlenstoffeinheiten die unerfreuliche Wirkung, die jene beiden Damen mit Spitzenhäubchen beabsichtigt hatten.
Aber das war noch während der goldenen Hollywoodzeiten. Heute ist Arsen fest in Händen der modernen Elektronik.
Aufgrund seines Charakters als Halbmetall wird es vor allem in der Halbleiterindustrie verwendet. Arsen hat wegen seiner merkwürdigen Elektronenkonfiguration
- also, dass es eben nicht Nichtmetall und noch nicht Metall ist - ganz unterschiedliche Wirkungsweisen. Wenn es zum Beispiel mit Kohlenstoffatomen kombiniert wird, kann man es als Pestizid gegen allerlei Pilz- und Schädlingsbefall einsetzen (Nachbarn, ältere Herren oder Verwandte sind in diesem Zusammenhang nicht gemeint); wenn es mit Metallen kombiniert wird, dann hat es genau die Wirkung, die ein Halbleiter normalerweise haben sollte. Nämlich die schnelle Schaltfähigkeit, die in digitaler Elektronik nötig ist.
Summa summarum muss man natürlich sagen, dass auch die Halbleiterindustrie Arsen nicht von seinem schlechten Image befreien konnte. Was hat man nicht alles vermutet, wer mit Arsen umgebracht worden ist! Also im Zweifel Arsen lieber im Computer als in der Suppe.
Katze-Maus-Schema beim Gefurchten Dickmaulrüssler
Biologische Schädlingsbekämpfung
Leben Sie auf dem Land? Haben Sie eine Katze? Dann betreiben Sie biologische Schädlingsbekämpfung. Ja, Sie! Da hilft Ihnen jetzt auch der Zusatz »bio« nicht mehr. Jeder Nagetierfreund würde Sie noch mit Schlimmerem etikettieren. Mörder oder dergleichen. Katzen hat man nämlich früher auf den Bauernhof geholt, damit sie Ratten und Mäuse fangen.
Das Prinzip ist einfach: Man benutzt einen Organismus, um einen anderen Organismus, den man aus irgendwelchen Gründen nicht haben will, zu bekämpfen. Also nicht irgendwie mechanisch mit Totschlagen oder mit elektronischen Mitteln oder mit Gift, nein, man lässt gewissermaßen der Natur freien Lauf.
Das ist beim Katze-Maus-Schema relativ überschaubar. Wenn die Katze irgendwann keine Mäuse mehr findet, dann wird sie sich schon irgendwo anders welche suchen. Wenn die Mäuse irgendwann alle gefressen oder frustriert in ungefährlichere Gefilde umgezogen sind, dann hat die Katze natürlich ein Problem. Aber da wir ja wissen, was Katzen kaufen würden, wird sich dieses Problem mit Ihrer Unterstützung beheben lassen. Und im Zweifelsfall werden eines Tages schon wieder
ein paar der possierlichen Nager auftauchen, und dann kann Ihr biologischer Schädlingsbekämpfer wieder herzhaft zubeißen.
Ganz anders sieht es allerdings aus, wenn man zum Beispiel in die Tiefe der biologischen Materie eindringt und versucht, genetisch zu arbeiten. Indem man Schädlinge dadurch bekämpft, dass man winzig kleine andere Schädlinge einbringt, die die Schädlinge, die man nicht haben will, eliminieren sollen.
Dem Gefurchten Dickmaulrüssler rückt man auf diese Art und Weise zu Leibe. Haben Sie den schon mal gesehen? Meines Wissens hat noch keine Tierschutzorganisation wegen groß angelegter Meucheleien durch ausgesetzte Nematoden (das ist nichts Elektrisches, dahinter steckt ein schnöder Fadenwurm) ihre Empörung bekundet.
Jedenfalls: Je tiefer wir in den Organismus eintauchen, umso schwieriger wird es abzuschätzen, wie groß die Folgen sind. Manchmal holt
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