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Der Außerirdische ist auch nur ein Mensch

Titel: Der Außerirdische ist auch nur ein Mensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Lesch
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den Gruß »Frieden und ein langes Leben«. Und sie haben grünes Blut. Aber das sieht man ja nicht gleich. Außerdem sind sie total emotionslos. Also, so weit sie’s eben können, aber sie können es offenbar sehr weit, es sei denn, sie werden von der »Pon farr« erfasst (vulkanisch für Paarungszeit, alle sieben Jahre) oder vom »Bendii-Syndrom« befallen. Aber das passiert nur, wenn man mindestens 200 Jahre alt ist. Scheint also eine Art emotionaler Demenz zu sein, während der man vergisst, wie das ging mit der Gefühlskontrolle. An Spock werden wir das leider nicht erleben können, der hat sich verjüngen lassen. Also nicht nur liften, das sieht man ja schon an den Augenbrauen, sondern richtig mit Refusion und so.
    Die Vulkanier sind jedenfalls eine sehr alte Rasse, die es geschafft hat, ihre Emotionen ziemlich weit unter Kontrolle zu bringen. Warum die das gemacht haben? Na ja, weil die eben auf ihrem Planeten erlebt
haben, wie katastrophal ein total emotionales Dasein sein kann. Offenbar. Oder weil die Drehbuchschreiber der Serie »Star Trek« schlicht und ergreifend noch etwas Salz in der Science-Fiction-Suppe gebraucht haben. Und was wäre da naheliegender als die Auseinandersetzung zwischen dem stark irrationalen Charakter der Menschen und dem total rationalen Charakter der Vulkanier.
    Was aber noch interessant ist an den Vulkaniern, ist UMUK/IDIC. Das ist das das Prinzip der unendlichen Mannigfaltigkeit in unendlichen Kombinationen oder, im Englischen, die infinite diversity in infinite combinations. Jaja, die Vulkanier sind schon sehr tolerante Kreaturen. Und wenn man aus Science-Fiction überhaupt etwas lernen kann, dann vielleicht das, dass die Mannigfaltigkeit, die Kombinationsfähigkeit der Welt ihr größtes Gut ist. Kreativität und viele Möglichkeiten. Das könnte es sein. Frieden und ein langes Leben. Dup dor a’az Mubster, wie der Vulkanier sagen würde.

Die unendliche Casting-Show
    Natürliche Auslese
    Die Natur weiß ja nie, was sie macht. Sie weiß im Grunde überhaupt nichts, noch nicht einmal von sich selbst. Immerhin wissen Teile der Natur - also wir -, was die Natur gemacht hat. Was sie machen wird , davon haben wir allerdings auch keine Ahnung. Obwohl wir uns redlich Mühe geben und versuchen, sie massiv zu manipulieren. Aber die natürliche Natur, die ungemachte und nicht die vom Menschen gemachte, die macht, was sie will. Und wir müssen dann damit leben, dass sie mal wieder etwas gemacht hat, das uns so gar nicht in den Kram passt.
    Schau’n mer mal, dann seh’n mer scho. Dieses im Nachhinein Bewerten, was vorher gemacht wurde, hängt mit der merkwürdigen Struktur der Zeit in unserem Universum zusammen. Denn in diesem Universum geht die Zeit immer nur nach vorn. Es gibt keine Zeitreisen. Es ist nicht möglich, in der Zeit so zu reisen, wie man das im Raum tun kann.Was eigentlich komisch ist, denn laut der Relativitätstheorie sind ja Zeit und Raum irgendwie Dimensionen. Aber sie sind nicht dasselbe. Die Zeit ist etwas ganz anderes als der Raum, weil sie unmittelbar mit Wirkungen zusammenhängt. Im Raum muss gar nichts passieren und er ist trotzdem da. In der
Zeit passiert immer etwas, garantiert, das können Sie blind buchen.
    Und das ist auch der Grund für die natürliche Auslese. Wenn immer alles gleich bliebe, wäre das doch arg langweilig. Aber nicht dass Sie jetzt denken, bei alldem gäbe es ein Ziel. Nein, es kommt einfach so raus. Die Erfolgreichen bleiben einfach über. Erfolgreich in dem Sinne, dass man überlebt. Und dass man mehr Nachkommen produziert als alle anderen. Das ist Erfolg im Leben. Also im Leben der Lebewesen. Im Leben der Natur.
    Das Dumme dabei ist, dass immer nur die erfolgreich sind, die schon erfolgreich sind. Sie wissen schon: das Prinzip mit dem dicksten Haufen. Denn am stärksten vermehren sich diejenigen, die am erfolgreichsten sind, weil sie sich am besten an die Umweltbedingungen angepasst haben und weil sie so möglicherweise am schnellsten jemanden gefunden haben, mit dem man Nachkommen zeugen kann.
    Der Natur selbst ist das im Grunde wurscht, was am Ende dabei rauskommt. Schließlich werden ihr Mutationen und Variationen von Leben quasi auf dem Silbertablett präsentiert, und sie kann sich im Nachhinein auf die Schulter klopfen, dass sie vorher möglicherweise etwas richtig gemacht hat. Jeder anderen Vorgehensweise würde der Zeitpfeil sowieso ganz schnell ins Handwerk pfuschen.
    Wenn immer alles gleich bliebe, wäre der eine Erfolg
immer

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