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Der Automatische Detektiv

Der Automatische Detektiv

Titel: Der Automatische Detektiv Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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relativ schwerfälliger Robo sein, aber ich war doch schneller als der Demolierer und schaffte es, auf die Beine zu kommen, als er versuchte, mich mit einem Greifer zu zerdrücken. Ich fing den Schlag ab. Noch mehr Schaden an meinen Einbauten. Mein linkes Kniegelenk krachte, reduzierte seine Effektivität um dreizehn Grad, und das Hydraulikleck in meinem Arm wurde noch größer. Ich schaffte es, nicht zerquetscht zu werden und den Schlag abzulenken.
    Dann bewegte ich mich näher an ihn heran, bis dorthin, wo mich seine Arme konstruktionsbedingt nicht erreichen konnten. Die Enge des Flurs erschwerte es, sich zu drehen. Ich warf meine Schulter gegen sein rechtes Bein und aktivierte den Booster. Der Demolierer schwankte, fiel aber nicht. Ich drehte meine Servos auf zweihundert Prozent hoch. Es verbrannte eine Menge Saft und gab meinem beschädigten rechten Arm den Rest, sodass er fast komplett funktionsunfähig wurde. Das Bein des Demolierers schob sich nach hinten. Er fiel an mir vorbei und landete mit dem Gesicht nach unten.
    Der Pilot kämpfte damit, ihn wieder zum Aufstehen zu bewegen, aber wer auch immer ihn konstruiert hatte, er hatte die Möglichkeit nicht berücksichtigt, dass er in einem Flur mit nur sechzig Zentimeter zusätzlichem Platz stürzen könnte. Der Demolierer drosch mit seinen Gliedmaßen um sich und riss die Wände ein. Irgendwann würde er es schaffen aufzustehen. Also nahm ich mir nicht die Zeit, mir selbst zu gratulieren. Ich überließ den Demolierer seinem Kampf und setzte meinen Weg fort.
    Die Türen des Chemielabors versuchten, mir den Eintritt zu verwehren. Ich riss sie auf und trat ein. Das Labor bestand aus dreißig Kubikmetern eines hauptsächlich leeren Raums. Es gab blinkende Konsolen an der Wand entlang, und vier Techniker kümmerten sich um die komplexe Maschinerie in der Mitte des Raums. Zwanzig Hektoliter Mutagen schwammen in einem durchsichtigen zylindrischen Becken. Es wurde immer noch verarbeitet und erforderte eine spezielle Behandlung, eine besonders konstante Bestrahlung mit gewissen niedrigen Strahlungswellenlängen und ein präzises Magnetfeld. Sonst würde es innerhalb von wenigen Stunden instabil werden und so gefährlich wie schweres Leitungswasser. Wenn es mit Luft in Berührung kam, würde sich dieser Prozess auf Minuten beschleunigen.
    Den Mutagenvorrat der Abweichler zu zerstören war der erste Schritt meiner Mission. Es würde nicht viel nützen, Holt ihrem Griff zu entreißen, solange sie noch über diesen Vorrat verfügten. Es war nicht so viel, wie sie brauchten, aber es war genug, um Ärger zu verursachen.
    Natürlich gab es noch einen anderen Grund, warum ich es zerstören wollte: um sie auf die Palme zu bringen, sie wissen zu lassen, dass sie sich mit dem falschen Robo angelegt hatten.
    Zusätzlich zu den tüchtigen Technikern scannte ich Doktor Zarg acht Meter von dem Gerät entfernt, das den Zylinder sicherte und klärte. Der Doktor wirkte wie ein altes, vergessenes Möbelstück, das in eine dunkle Ecke geworfen worden war. Er saß zwar nicht gerade in einem Käfig, aber die Abweichler hatten doch seine Arme und Beine entfernt.
    Ein Kraftfeld umgab den Mutagenbehälter. In meinem Mantel fand ich das andere Feldstörgerät. Wenn ich auch Prügel eingesteckt hatte – der Mantel hatte verstärkte Taschen, und das hatte das Gerät vor Schaden geschützt. Noch ein Punkt für Lucia.
    Drei von den Technikern rannten aus dem Labor, ohne etwas Dummes zu tun.
    Der Techniker, der mir am nächsten stand, ein vogelartiger Alien, zog eine kleine Strahlenpistole und zielte mit zitternder Hand auf mich. Er war ein kleiner Kerl, kaum eins fünfzig groß, aber zwischen mir und dem Mutagen stand er seinen Mann. Zitternd schaffte er es zwar nicht, den Abzug des Spatzengewehrs zu drücken, und doch hatte ich Respekt vor seinem Mumm.
    »Hau ab«, sagte ich.
    Er ließ seine Waffe fallen und stürmte zum Ausgang.
    Ich richtete das Störgerät auf das Kraftfeld und aktivierte es.
    In der Ferne registrierte ich, dass sich der Demolierer immer noch abmühte, auf die Beine zu kommen. Es war ein Höllenlärm.
    »Dachte, sie hätten Sie inzwischen verschrottet, Doktor«, sagte ich.
    »Mein überdurchschnittlicher Intellekt machte eine Dekonstruktion unratsam«, antwortete er. »Meine Schutzprotokolle machen eine Umprogrammierung unmöglich. Da ich nicht gezwungen werden kann, mit ihren momentanen Operationen übereinzustimmen, wurde ich immobilisiert, bis ich kooperativer bin.«
    Das

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