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Der Automatische Detektiv

Der Automatische Detektiv

Titel: Der Automatische Detektiv Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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waren zu viele für einen einzelnen Robo.
    Ich drückte den Knopf an meinem Koffer. Er sprang auf, und vier kugelförmige Drohnen stürzten heraus und schwebten in Brusthöhe. Das Quartett der Chaosdrohnen scannte den Raum und legte Ziele fest.
    »Ich bin so weit, wenn ihr es auch seid, Jungs«, sagte ich.
    Wie ein einziger Mann taten die Zerstörer einen einzelnen Schritt auf mich zu. Lucia hatte die Drohnen nicht umsonst »Chaosdrohnen« tituliert. Jede war mit einer Miniaturbatterie von Schnellfeuer-Strahlenpistolen und übereifrigen Zielsystemen ausgestattet. Die Chaosdrohnen begannen, alles zu vernichten, was sich bewegte. Sie hätten selbst mich gesprengt, wenn ich nicht unbeweglich dagestanden hätte. Die Zerstörer waren dumme Automatische, die darauf programmiert waren, sich in einem überwältigenden Haufen auf mich zu werfen. Es kam ihnen nicht in den Sinn stillzustehen.
    Die meisten wurden in einem Hagel von Strahlenfeuer in Stücke zerfetzt. Wenn eine Welle fiel, bewegte sich die nächste nach vorn und wurde gefällt. Es dauerte nicht lange, was auch gut war, denn die Chaosdrohnen hatten eine Funktionsdauer von fünfundvierzig Sekunden, bevor ihre Strahlenpistolen ausgebrannt und ihre Brennstoffzellen leer waren. Wenn sie verbraucht waren, fielen sie zwischen den zuckenden Haufen brodelnden Metalls klappernd zu Boden.
    Der Rauch löste sich auf und enthüllte noch drei halb funktionstüchtige Zerstörer. Der eine hatte beide Arme verloren. Ein anderer hatte Mühe zu stehen, mit einem Loch in seinem zentralen Gyroskop. Dem Dritten fehlten die Beine, und er schleppte sich stur mit den Armen auf mich zu. Ich wartete es nicht ab, aktivierte meinen Booster und schleuderte mich selbst durch die nächsten drei Stockwerke.
    Die Zerstörer gehörten zu den ernsthaftesten Gefahren, die die Sicherheitsleute auf mich loslassen konnten. Sicherlich gab es noch einen oder zwei funktionstüchtige irgendwo im Gebäude, aber damit konnte ich allein fertig werden. Meinem Einsatzmuster folgend würde das nächste Hindernis eine sekundäre Verteidigungslinie sein, die an der Aufzugtür aufgestellt war. Bisher hatten die Abweichler genau wie erwartet reagiert, was etwas ironisch schien, da doch ich der Berechenbare sein sollte.
    Ich schlug mich zum sechsundfünfzigsten Stock bis in ein leeres Chemielabor durch. Die Türen gingen auf und herein stürmte eine Truppe von fünf biologischen Sicherheitsleuten. Sie badeten mich in einem dunkelblauen Strahl aus ihren Gewehren. Frost kristallisierte auf meinem Gehäuse. In drei Sekunden verfestigte er sich in dicke Eisblöcke. Die Wachen konzentrierten ihre Freeze-Rays auf meine Gliedmaßen. Sie schafften es, meinen rechten Arm vollständig zu umhüllen und unbrauchbar zu machen.
    Einer der Kerle zielte auf meine Schädeleinheit. Ich fing den Strahl mit einer Hand ab, woraufhin das Eis meine Handfläche überzog. Ich presste die Finger zusammen und hatte schließlich einen vier Pfund schweren Klotz in der Hand. Ich warf ihn dem Anführer an die Nase, und er fiel um. Dann rückte ich gegen die anderen vor, trotz des Eises, das mein Gehäuse bedeckte. Jeder bekam einen Schlag, und sie gingen zu Boden.
    Ich ruckte dreimal an meinem gefrorenen Arm, der Eisblock platzte und fiel ab. Ich fegte die paar anderen Stücke von mir. Die Labortüren glitten auf, zwei weitere Trupps stürmten herein. Ich drehte mich um und raste zum Aufzug, der nach meinen Berechnungen neunzig Meter und vier Wände entfernt war.
    Ich brach durch die erste Wand. Dann durch die nächste. Ich versuchte nicht zu manövrieren. Dafür war ich nicht konstruiert. Ich krachte durch alles hindurch, was dumm genug war, mir in die Quere zu kommen. Den ganzen Weg entlang waren Wächter postiert, doch ihre Freeze-Rays bedeuteten keine Gefahr, wenn ich erst einmal in Bewegung war. Die Eisblöcke zersplitterten mit jedem Schritt meiner machtvollen Servos. Sieben Wachen waren kurzsichtig genug, sich mir in den Weg zu stellen. Fünf hatten das Glück, mit ein paar wenigen gebrochenen Knochen beiseitegeschleudert zu werden. Zwei endeten unter meinen Füßen, ihre kugelsicheren Westen brachen, und ihre schutzlosen biologischen Körper wurden unter meinem unbarmherzigen Tritt zerquetscht.
    Die letzte Wand gab nach, und die Türen der Levitatorgondel lagen vor mir. Inzwischen hatte ich aufgehört, die Sicherheitskräfte und ihre Freeze-Rays als Bedrohung zu kalkulieren. Es waren viele, und sie hielten einen letzten Schützengraben vor

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