Der Autor und sein Werk
und sich rühmen, ein Buch nach dem anderen zu verschlingen. Es dauert lange, bis ich ein Buch gelesen habe, weil wir es Stück für Stück miterleben. Ist es zu Ende, bin ich meist sogar traurig, daß auch mein Miterleben zu Ende gegangen ist, aber es tröstet mich, es später wieder und wieder zu lesen und einiges noch besser verstehen und nachempfinden zu können. Ihre Romane rütteln auf, sie beruhigen aber auch und können wieder trösten – es ist ganz einfach wunderbar! …
Ihre Rußlandbücher lieben wir ganz besonders. Sie sind Tragödien, und aus ihnen spricht das Leben, wie es wirklich ist. Einige bestimmte Figuren liebe ich, sie tauchen immer wieder in verschiedenen Rollen auf. Es sind die Menschen, die das Herz auf dem rechten Fleck sitzen haben, die alles riskieren, frei von der Leber weg reden, sich dabei immer treu bleiben: Bucklige Narren à la Rigoletto, mit empfindsamer Seele. Sie dürfen in Ihren Büchern ihre Menschenwürde bewahren.
Ihre Bücher aus der Gegenwart will man nicht so gern lesen, weil sie das ans Licht befördern, was wir lieber verschleiert ließen, – und doch müssen wir es annehmen und darüber nachdenken. Die Gleichgültigkeit ist es ja gerade, die uns schnell abstumpfen läßt.
Sie selber, meine ich, müssen das Leben sehr lieben mit seinen Höhen und Tiefen, die Sie sicher sehr genau kennen. Gewiß sind Sie nie, wie es leider heute so viel tun, an der Oberfläche geblieben. Dennoch wird nichts künstlich verkompliziert und erschwert. Sie schreiben ein herrlich farbiges, leuchtendes Deutsch, so daß es jeder verstehen kann und der größte Teil es begreift und nachempfinden kann bis in die letzten Verästelungen …
Die Liebe zu Rußland haben Sie sicher ungezählten Menschen vermittelt. Wie viele haben das Land durch den letzten Weltkrieg hassen gelernt und vergessen, daß die Russen nicht schlechter sein können als andere Völker im Kriege auch. Das Land selbst und der Russe als Mensch strömen einen tiefen Zauber aus, die unendliche Weite des Landes (wie gut Sie es schildern können) und die Mentalität der Menschen, die oft in Not und tiefer Armut leben und mit ihren tiefen Empfindungen mehr aus ihrem Leben machen können, als es viele Menschen in ihrem trägen Reichtum heute je versuchen.
Man bekommt Sehnsucht nach dem Land, – oder aber es ist die Sehnsucht nach wahrem Leben überhaupt, wie wir es heute nicht mehr gestalten können. Alles macht uns müde und zähflüssig. Man gerät in einen Sog und fühlt sich schließlich mit seinen Wünschen, Sehnsüchten und Vorstellungen auf einer Insel. Alles Ursprüngliche der Menschen ist wie von einer künstlichen Klebemasse überzogen: Kunststoff um uns und wann in uns? …
Im Namen von vielen Menschen, Ihren Lesern, mochte ich Ihnen danken, denn viele hätten Ihnen was zu sagen, die es nicht können oder nicht wagen.
Wir alle wünschen Ihnen noch ein langes, langes Leben und Gesundheit und freuen uns auf noch viele Werke von Ihnen.
Mit allen besten Wünschen und in großer Verehrung ….
Bitte halten Sie mich nicht für einen Spinner oder Phantasten – auch wenn manches falsch formuliert ist, ich kann mich schlecht erklären, vielleicht verstehen Sie trotzdem, was und wie ich es meine.
Cuernavaca (Mexico), den 28.4.1976
Sehr verehrter Herr Konsalik:
Gestern kaufte ich mir in Mexiko-City Ihr Buch ›Diagnose‹. Habe erst angefangen es zu lesen, aber sofort gemerkt, daß es ein Thema ist, welches gut auf Dr. Isen (ich weiß nicht genau, ob der Doktor so heißt) [gemeint der ›Krebsarzt‹ Dr. Isseis ], der in Bayern eine Therapie gegen den Krebs ausgearbeitet hat, paßt. Seine Adresse habe ich nicht. Es ist möglich, daß Sie es nicht für ernst nehmen, was ich Ihnen hier schreibe, aber ich habe seit einigen Jahren die Erfahrung gemacht, daß die Methoden, die ich hier aufführen werde, stimmen.
Hier in Mexiko gibt es einen Baum, der HUACHALALATE heißt; die Mexikaner (nicht Ärzte) kochen aus der Rinde dieses Baumes einen Tee, den sie den Krebskranken zu trinken geben, dies bringt den Krebs zum Stillstand. Ich selber habe so einen Fall beobachten können, und zwar bei einer Verwandten, die eine junge Frau war und von Kopf bis Fuß vom Krebs durchfressen war. Der Bruder dieser jungen Frau erzählte mir die Sache, und da habe ich ihr einfach die Baumrinde geschickt und ihr gesagt, wie sie es trinken mußte, hatte damals auch keinen richtigen Glauben daran. Habe aber gedacht, schaden kann es nicht. Die Ärzte
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