Der Autor und sein Werk
das wirklichkeitsgetreu?
18.
Welche Absicht verfolgen Sie damit, wenn Sie Romane schreiben, die im Krieg spielen?
19.
Warum schreiben Sie so viele Jahre nach dem Krieg immer noch darüber?
20.
Sind die Schauplätze von Kriegsszenen erfunden?
21.
Sind die Thematiken aus den 3 Romanen in Ihrer eigenen Vergangenheit zu suchen?
22.
Warum sind Ihre Kriegsbeschreibungen immer in Liebesromane eingebettet?
23.
Immer wieder taucht das Problem der Partisanen auf; warum?
24.
Warum schneiden Sie das Problem der Partisanen in Ihren Büchern nur an und diskutieren es nicht durch?
25.
Warum spielen in einigen Ihrer Romane Ärzte eine so große Rolle?
26.
In ›Strafbataillon‹ schreiben Sie davon, wie die Gefangenen tyrannisiert werden; auch von Streichen der Gefangenen. Was bezwecken diese Episoden; sind es Füllgeschichten?
27.
Ging es in Strafbataillonen wirklich so zu? Haben Sie das selbst erlebt?
28.
In ›Natascha‹ wird ihr russischer Begleiter als ein Hüne beschrieben; ist das nicht Übertreibung?
29.
Gab es wirklich solche Frauen wie Natascha in den Kreisen der Partisanen?
30.
Gab es in Rußland wirklich Frauen als Ärzte (›Der Arzt von Stalingrad‹)?
31.
Warum haben Sie Natascha zum Schluß in den Westen fliehen lassen, und nicht einen Deutschen, beispielsweise nach Rußland?
32.
Wie kamen Sie darauf, den Roman ›Natascha‹ zu schreiben?
›Liebesnächte in der Taiga‹ Filmszenen mit Walter Barnes, Marie Versini und Thomas Hunter
›Ein toter Taucher nimmt kein Gold‹: Szenen mit Horst Janson und Monika Lundi
(Antwort Heinz G. Konsaliks) 14.1.1978
Liebes Fräulein … …
durch Auslandsreisen, Signier-Tourneen und andere dringende Verpflichtungen komme ich erst heute dazu, Ihnen für Ihren Brief vom 7.12. zu danken. Es hat mich sehr gefreut, daß Sie Ihre Facharbeit gerade über mich schreiben wollen … viel Glück dazu und eine gute Zensur!
Um nun Ihre Fragen zu beantworten –, was ich gerne tue –, numeriere ich sie wie Sie, so daß Sie kontinuierlich damit arbeiten können.
Fangen wir also an:
1.
Der Beruf des Schriftstellers war mir – wie man so sagt – von vornherein vorgegeben. Mit 10 Jahren bereits schrieb ich meinen ersten Roman … über einen Indianerstamm, die Pawnees. – Mit 14 Jahren dann eine schon ernst zu nehmende Novelle, mit 17 Jahren publizierte ich bereits laufend in Kölner Zeitungen Kurzgeschichten und Feuilletons. – Man kann also sagen: Aus einer Berufung wurde Beruf. Talent ist angeboren, – lernen kann man nur das ›technische‹ Rüstzeug.
2.
Ich rechne mich zur Kategorie der Unterhaltungsschriftsteller, wobei ›Unterhaltung‹ so zu verstehen ist, daß man ernsthafte Themen, Anliegen, menschliche, soziale oder politische Probleme nicht trocken abhandelt, sondern sie volkstümlich ›verpackt‹ in eine Sprache, in eine Handlung und in eine Form, die jedermann versteht. Es hat in meinen Augen keinen Sinn, nur für 500 Intellektuelle zu schreiben … meine Aufgabe als Schriftsteller ist die Breitenwirkung. Das Fräulein hinterm Ladentisch soll mich ebenso verstehen und von meinen Büchern begeistert sein wie der Direktor auf seiner Chef-Etage. Wenn mir das gelungen ist – und die Auflagenzahlen sprechen dafür –, habe ich mein Ziel erreicht. Man kann dazu auch ›Volksschriftsteller‹ sagen … das wäre sogar ein Ehrentitel. Waren Emile Zola oder Balzac etwas anderes?
3.
Ich habe bisher 74 Bücher geschrieben. Da die Themen sehr unterschiedlich sind und z.B. abenteuerliche Storys weniger Zeit benötigen als ärztliche Themen, ist für jedes Buch der nötige Zeitaufwand vorhanden. Es gibt Bücher von mir, die vorher fast 2 Jahre lang recherchiert werden, ehe sie geschrieben werden. Das Niederschreiben nach solch langen ›stillen‹ Vorbereitungen ist dann im Verhältnis zur Vorarbeit kurz. Ich bin ein fleißiger Arbeiter, der keine 40-Stunden-Woche kennt. Würde ich allerdings gewerkschaftlich denken mit 38-Stunden-Woche, freiem Samstag und Sonntag, hätte ich gewiß nie so viele Bücher schreiben können. – Eins der wichtigsten Fundamente – das ist eine ewig gültige, uralte Weisheit – ist Fleiß. Sind Ausdauer und Selbstdisziplin. Man kann nicht etwas Außerordentliches leisten, wenn man nur auf die Freizeit hinarbeitet, wie es heute modern ist.
4.
Die Frage ist eigentlich mit meiner Antwort Nr. 2 beantwortet. Hinzuzufügen wäre vielleicht noch, daß alle Bücher aus dem Kriegserleben ›Warnbücher‹ an die Jugend sein sollen: Nie wieder Krieg! Und
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