Der Autor und sein Werk
um ein Lichtbild von Ihnen mit einer gehörigen Widmung bitten?
Auf Ihre geschätzte Antwort darauf freue ich mich schon mit lebhaftester Neugier. Ein glückliches Neues Jahr wünscht Ihnen herzlich
Ihr ….
Ljubljana, Jugoslavija, 25.10.1977
Sehr geehrter Herr Konsalik.
da ich Ihren Roman ›Im Tal der bittersüßen Träume‹ für den Verlag › Mladinska knjiga ‹ übersetzt habe, habe ich dabei die fremden Ausdrücke mit Bemerkungen, wie es üblich ist, versehen.
Doch bei dem spanischen oder mexikanischen Gericht ›maneho manteles in costillas de puerco en adobado‹ konnte ich den Sinn mittels meines Wörterbuches nur teilweise ergründen.
Deshalb bitte ich Sie, mir die Übersetzung dieses Gerichts zu schicken. Für Ihr Entgegenkommen danke ich Ihnen schon im vorhinein.
Mit freundlichen Grüßen ….
(Antwort Heinz G. Konsaliks) 2.11.1977
Lieber Herr ….
Ihren Hilferuf an den Hestia-Verlag habe ich erhalten und will Ihnen gern erklären, wie die mexikanischen Gerichte auf deutsch heißen:
Es sind zwei Gerichte:
a) Mancha Manteles (nicht maneho!!):
wörtlich übersetzt: ›Flecken auf dem Tischtuch‹. – Es sind: Brathuhn und Schweinelendenstücke, zuerst in Öl und Butter überbraten, dann weiter mit Mandeln, Sesamöl, Zwiebeln und grünen Pfefferschoten gebraten, mit Hühnerbrühe, Chilepfefferpulver, Zucker, Weißwein, Zimt, Lorbeerblatt, Salz gedünstet. In diese Sauce kommen zuletzt noch Süßkartoffeln, Äpfel und Ananas. –
(Jeder Mexikaner lobt bei diesem Essen die Madonna und verdreht vor Wonne die Augen!)
b) Costillas de puerco en adobado :
Schweinekoteletts in Chile-Pfeffersauce (sehr scharf!)
Das wären die Übersetzungen. Auch unseren jugoslawischen Freunden wird bei dieser Essensbeschreibung das Wasser im Mund zusammenlaufen.
Mit den besten Grüßen (Konsalik)
Selb, 7.12.77
Liebe Frau Konsalik,
vielleicht erinnern Sie sich noch daran, daß Sie mir im Februar diesen Jahres einige Unterlagen über Ihren Mann geschickt haben.
(Frau Fischer hatte Sie darüber unterrichtet, daß ich eine Facharbeit über die Romane Ihres Mannes schreibe.)
Für die Broschüren möchte ich mich nun, wenn auch spät, bedanken. Leider muß ich jedoch sagen, daß es nicht ganz in die Richtung ging, wie ich erwartet hatte. Ich bitte nun Ihren Mann, daß er mir einige Fragen beantwortet, die ich im Rahmen meiner Facharbeit an ihn stellen möchte.
Ich hoffe, daß diese Bitte nicht zu vermessen ist. (Fragen sind anbei.) Außerdem hätte ich noch eine sehr große Bitte an Sie: wenn Sie mir die Antworten auf meine Fragen bitte so schnell wie möglich zuschicken könnten.
Durch meine eigene Trödelei bin ich mit meiner Facharbeit erheblich in Verzug gekommen und stehe nun unter erheblichem Zeitdruck.
Ich möchte mich bereits an dieser Stelle recht herzlich für Ihre Bemühungen bedanken und wünsche Ihnen und Ihrem Mann weitere Bucherfolge.
Mit freundlichen Grüßen und nochmaligem Dank verbleibe ich … …
Fragen betreffend die Romane:
›Strafbataillon 999‹ ›Der Arzt von Stalingrad‹
›Natascha‹
1.
Aus welcher Intention heraus schreiben Sie Bücher?
2.
Zu welcher Kategorie von Schriftstellern würden Sie sich selbst rechnen?
3.
Sie haben 73 Romane geschrieben; meinen Sie nicht, daß Sie da für den einzelnen Roman zu wenig Zeit aufwenden können?
4.
Wollen Sie Gefühle, Emotionen in Ihren Lesern wecken?
5.
Warum gibt es in ihren Romanen ein ziemlich ausgeprägtes Gut-Böse-Schema?
6.
Was betrachten Sie als die Hauptprobleme in den oben genannten Romanen?
7.
Glauben Sie nicht, daß Sie in Ihren Büchern zu viele Themen auf einmal anschneiden?
8.
Wirken Sie bei der Herstellung der Werbebroschüren für Ihre Bücher selbst mit?
9.
Entwickeln Sie die Handlung eines Romans beim Schreiben, oder wissen Sie sie vorher schon?
10.
Wie lange brauchen Sie durchschnittlich für ein Buch?
11.
Der Typ Frau, den Sie in Ihren Büchern beschreiben, ist annähernd immer der gleiche; warum?
12.
Bei den meisten Ihrer Romane findet man ein Happy-End; warum?
13.
Warum spielen die meisten Ihrer Romane in Rußland?
14.
Warum tauchen immer wieder Liebesbeziehungen zwischen Russen und Deutschen auf?
15.
In Ihren Romanen glauben viele Russen an Gott; haben Sie diese Feststellung selbst gemacht?
16.
Bei Ihnen endet die Liebe einer Russin zu einem Deutschen zum Beispiel immer mit einer Trennung; hätte es nicht anders sein können?
17.
Die Frauen der Soldaten warten in Deutschland immer auf ihre Männer. Ist
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