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Der azurne Planet

Der azurne Planet

Titel: Der azurne Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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aufzubringen, ist Sklar Hast rehabilitiert.«
    Barquan Blasdel lächelte über die Menge hinweg. Er schenkte Sklar Hast einen kurzen, beinahe abschätzenden Blick und verließ die Rednertribüne ohne ein weiteres Wort.
    Das Podium war nun leer. Niemand schien das Bedürfnis zu verspüren, das Wort zu ergreifen. Schließlich stieg Phyral Berwick selbst die Stufen hinauf. Er war ein stämmiger, untersetzter Mann mit einem viereckigen Gesicht, grauem Haar, eisblauen Augen und einem kurzen, grauen Bart. Er sprach mit wohlgesetzten Worten. »Sklar Hast verlangt den Tod Königs Krakons. Semm Voiderveg und Barquan Blasdel verlangen den Tod Sklar Hasts. Ich will euch sagen, was ich darüber denke. Was den ersten Fall angeht, so fürchte ich mich davor, ihn auszuführen. Was den zweiten betrifft, so verspüre ich wenig Lust dazu. Ich weiß nicht genau, was ich tun würde, wenn ich mich zu entscheiden hätte. Sklar Hast hat uns allerdings – zu Recht oder zu Unrecht – dazu gezwungen, eine Entscheidung zu treffen. Wir sollten mit Bedacht und Überlegung handeln und keine vorschnellen Urteile fällen.«
    Barquan Blasdel sprang wieder auf. »Mit allem gebührenden Respekt muß ich darauf hinweisen, daß Sklar Hasts Schuld in Verbindung mit der Tragödie, die Tranque heimgesucht hat, noch einer Klärung bedarf.«
    Phyral Berwick nickte kurz. »Wir werden uns für eine Stunde zurückziehen.«

 
    5
     
     
    Sklar Hast bahnte sich einen Weg durch die Menge und hielt auf jene Stelle zu, an der er Meril Rohan erblickt hatte. Als er den Punkt jedoch endlich erreichte, war sie verschwunden. Während er nach ihr Ausschau hielt, wurde er von zahlreichen Männern und Frauen aus den unterschiedlichsten Zünften umringt, die nach vorn drängten, um ihn sich anzu sehen. Die Leute kamen von den unterschiedlichsten Plattformen, und was ihre Altersstruktur anging, gab es unter ihnen keine vorherrschende Gruppe. Sie waren einfach neugierig. Ein paar, die möglicherweise eine leichte psychische Morbidität motivierte, streckten die Arme aus, um ihn zu berühren; andere sprachen mit vor Aufregung heiseren Stimmen auf ihn ein. Ein hochgewachsener rothaariger Mann aus der Zunft der Färber, der ein kunstvoll gefertigtes Emblem trug, das fünf Farben zeigte, schob sich mit neugierigem Gesicht an ihn heran. »Du hast davon gesprochen, daß wir König Krakon töten sollen. Aber wie könnte man das anstell en?«
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte Sklar Hast vorsichtig. »Aber ich hoffe, es irgendwie herauszufinden.«
    »Und wenn König Krakon von diesem Plan erfährt, wütend wird und eine Plattform nach der anderen verwüstet?«
    »Dann werden wir eine Zeitlang seinen Zorn ertragen müssen. Aber unseren Kindern und Kindeskindern würde schließlich eine bessere Zukunft winken.«
    Jemand anders ergriff nun das Wort. Es war eine Frau mit fliehendem Kinn. »Ich sehe nicht ein, daß ich all diese Leiden und möglicherweise sogar meinen Tod in Kauf nehmen soll, wenn diejenigen, die dann später etwas davon haben, jetzt noch gar nicht leben.«
    »Das ist natürlich eine Frage der persönlichen Ansicht«, erwiderte Sklar Hast diplomatisch. Er machte den Versuch, der Menge zu entwischen, aber schon hielt ihn eine andere Frau auf. Sie trug das blauweiße Zunftzeichen der Achtgroschenjungen und fuchtelte erregt mit der Hand unter der Nase ihrer Vorrednerin herum. »Und was war mit den Zweihundert, die vor den Tyrannen flohen? Glaubst du, sie hätten sich Gedanken darüber gemacht, welches Risiko sie eingingen? Nein! Sie haben alles aufs Spiel gesetzt, nur um der Sklaverei zu entgehen. Und wir sind diejenigen, die die Früchte ihrer Bemühungen ernteten! Sollen wir uns dagegen sträuben, für unsere eigenen Nachkommen ebensolche Gefahren einzugehen und Opfer zu bringen?«
    »Nein!« rief die erste Frau aus. »Aber es ist doch nicht nötig, daß ausgerechnet unsere Generation dazu ausersehen werden muß!«
    Der Fürbitter einer der weiter entfernten Plattformen arbeitete sich zu ihnen vor. »König Krakon ist unser Wohltäter! Was soll dieses närrische Geschwätz über Risiken, Opferbereitschaft und Sklaverei? Wir sollten statt dessen unseren König Krakon lobpreisen und ihm huldigen.«
    Der rothaarige Färber, der neben Sklar Hast stand, winkte ungeduldig ab. »Warum ist noch keiner von den Fürbittern auf die Idee gekommen, seine Siebensachen zu packen und mit all denen, die seines Geistes sind, König Krakon zu schnappen und mit ihm auf eine weit entfernte

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