Der azurne Planet
erhob sich und reckte seine majestätische Gestalt empor. »Genau das wollte ich auch gerade sagen.«
»Ich auch! Ich auch!« schrien die anderen Fürbitter durcheinander.
Ein wenig verstört sagte Phyral Berwick: »Es sieht so aus, als wäre es unmöglich festzustellen, wann genau Semm Voiderveg König Krakon rief. Tat er es, nachdem Sklar Hast den Räuber angriff, ist nach meiner Ansicht Semm Voiderveg, der Fürbitter von Tranque, für die Beschädigungen verantwortlich zu machen, und es wäre eine Ungerechtigkeit, die Katastrophe Sklar Hast in die Schuhe zu schieben. Leider gibt es keine Möglichkeit, diese Frage bis in die letzte Einzelheit hinein zu klären.«
Poe Belrod, der Älteste der Lockvögel, stand auf und musterte Semm Voiderveg mit einem langen Seitenblick. »Ich kann etwas Licht in die Angelegenheit bringen, denn ich habe alles miterlebt. Als der Räuber in der Lagune auftauchte, ging Semm Voiderveg mit den anderen hinaus, um ihn sich anzusehen. Er verschwand erst dann wieder, nachdem Sklar Hast begonnen hatte, das Ungeheuer zu töten. Ich bin sicher, daß auch die anderen sich daran erinnern werden. Semm Voiderveg machte keinen Versuch, seine Anwesenheit zu verheimlichen.«
Mehrere derjenigen, die sich daran ebenfalls erinnern konnten, standen auf und bestätigten daraufhin die Richtigkeit von Poe Belrods Aussage.
Nun war wieder Barquan Blasdel, der Fürbitter von Apprise, an der Reihe, die Rednertribüne zu besteigen. »Schiedsmann Berwick«, sagte er, »ich möchte dich bitten, dafür zu sorgen, daß man bei der Sache bleibt. Tatsache ist, daß Sklar Hast und seiner Bande eine Tat zur Last gelegt wird, die darauf beruht, daß sie sich wissentlich gegen den Schiedsmann Ixon Myrex und den Fürbitter Semm Voiderveg gestellt haben. Die daraus resultierenden Konsequenzen waren eine Folge dieser Auflehnung. Sklar Hast ist zweifellos schuldig.«
»Barquan Blasdel«, erwiderte Phyral Berwick, »du bist der Fürbitter von Apprise. Hast du jemals König Krakon zu unserer Plattform gerufen?«
»Wie Semm Voiderveg und ich bereits unmißverständlich klargemacht haben, ist Sklar Hast der Verbrecher, über den hier gerichtet werden soll, nicht jedoch die ehrenwerten Fürbitter der verschiedenen Plattformen. Es kann auf keinen Fall gestattet werden, daß Sklar Hast seiner gerechten Strafe entgeht. Niemand darf König Krakon den Gehorsam verweigern! Und selbst wenn wir die Versammlung nicht dazu bewegen können, geschlossen die Fäuste zum Todesurteil zu erheben, sage ich, daß Sklar Hast sterben muß. Die Ernsthaftigkeit dieser Sache verlangt es geradezu.«
Phyran Berwick musterte Barquan Blasdel eindringlich mit seinen blauen Augen. »Wenn die Versammlung Sklar Hast das Leben schenkt, werdet ihr ihn nur über meine Leiche erhalten!«
»Das gleiche gilt für mich!« rief Poe Belrod aus. Und Roger Kelso schloß sich mit einem »Und für mich ebenfalls!« an. Als hätte dies eine Signalwirkung gehabt, erhoben sich nun auch all die Männer, die Sklar Hast beim Einfangen des kleinen Krakons unterstützt hatten. Auch sie schrien, daß sie bereit seien, das Leben des Delinquenten mit ihrem eigenen zu verteidigen.
Schlagartig schlossen sich diesen Stimmen zahlreiche andere an. Sogar die Bewohner anderer Plattformen ergriffen nun für Sklar Hast Partei.
Barquan Blasdel stampfte auf der Rednertribüne mit dem Fuß auf, schwenkte die Arme und schaffte es schließlich, sich Gehör zu verschaffen. »Bevor noch mehr Leute sich dazu entscheiden, auf Sklar Hasts Seite überzuwechseln – werft einen Blick auf die See! König Krakon beobachtet uns; ich zweifle nicht daran, daß er herausfinden will, wer ihm loyal gegenübersteht und wer nicht!«
Wie ein Mann wandte sich die Menge um. Kaum hundert Meter vom Rand der Plattform entfernt konnte man den Knorpelturm von König Krakon aus dem Wasser ragen sehen. Seine kristallinen Augen waren wie Teleskope auf Apprise gerichtet. Schließlich tauchte der Riesenfisch unter. Die Wellen schlugen über ihm zusammen. Nichts deutete mehr auf seine Anwesenheit hin.
Sklar Hast machte ein paar Schritte nach vorn und versuchte die Tribüne zu erklettern, aber der Fürbitter Barquan Blasdel hielt ihn an. »Die Tribüne ist ein Ort, von dem aus keine aufrührerischen Reden gehalten werden dürfen. Bleib unten, bis man dich ruft!«
Sklar Hast schob den Mann einfach zur Seite und richtete seinen Blick auf die Menge. Dann deutete er auf den ebenmäßigen Wasserspiegel des Ozeans. »Dort
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