Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Babylon Code

Der Babylon Code

Titel: Der Babylon Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Schomburg
Vom Netzwerk:
nur ein dummer Zufall, ein gewöhnlicher Taschendieb, dem er zum Opfer gefallen war. Er hetzte den Männern hinterher, die ihn überholt hatten und auf den Dieb zusteuerten. Gegen den Paten und die beiden hatte der Dieb keine Chance.
    Noch während er innerlich jubelte, tauchten hinter dem Paten drei Personen auf: eine zierliche Frau mit dunklen Haaren, ein junger Mann und eine massige Gestalt mit kahlem Schädel.
    Snider staunte über die Schnelligkeit, mit der sich der Mann trotz seiner Fülle bewegte.
    Sein Pate knickte plötzlich in den Knien ein, fiel in Zeitlupe auf das Pflaster, den Kopf bis zuletzt angestrengt nach oben gerichtet.
    Snider heulte auf.
    Die massige Gestalt stand wie der Koloss von Rhodos auf der Straße, der rechte Arm war ausgestreckt und zeigte auf die beiden anderen Männer. Wenige Schritte vor ihm sackten sie einfach zusammen und stürzten auf das Pflaster.
    Der Dicke packte den Dieb am Arm und zog ihn mit, weg von der Gasse zum Ende des Platzes hin.
    Snider rannte hinterher.

Kapitel 24
    Berlin
Freitag
    Schreie ließen Chris herumschnellen.
    Auf der anderen Brückenseite stoppte irgendein Hindernis die Flüchtenden. Unvermittelt schälten sich zwei Männer aus dem Menschenknäuel und betraten die Brücke. Hinter ihnen flüchteten die letzten Fahrgäste Richtung Treppenhaus.
    Das andere Team, dachte Chris. Sie waren mit dem Fahrstuhl im Treppenhaus aus der Halle heraufgekommen.
    Ihre Gesichter strotzten vor düsterer Entschlossenheit. Die Pistolen mit den Schalldämpfern waren nicht zu übersehen.
    »Was tun wir jetzt?«, fragte die Professorin.
    Chris fluchte. Wie viel Dusel durfte er noch abrufen, bis es sie erwischen würde?
    »Kommen Sie! Los… schnell…«
    Sie sprangen von der Brücke zurück in den Eingangsbereich des Fahrstuhls und hetzten die Treppe im Fahrstuhl hinunter. Der Fahrstuhlführer hockte benommen neben seinem Steuerungsmodul und hielt sich die rechte Schulter.
    »Los, wieder runter!«, schrie Chris und gab dem Mann einen Stoß in den Rücken. Er drückte eine Taste, und die Tür am oberen Ende des Fahrstuhls schloss sich. »Pech gehabt«, murmelte Chris, als der erste Verfolger den Knauf seiner Waffe gegen die Scheibe drosch.
    »Was ist überhaupt los?«, stotterte der Fahrstuhlführer, während die Kabine nach unten glitt. Er schlotterte am ganzen Körper und starrte apathisch auf seine Konsole.
    »Geht das nicht schneller?«, schrie Chris.
    Die zerstörte Außenhülle des Bassins mit den zerfransten Bruchstellen war eine Todeslinie. Fische und menschliche Fleischfetzen hingen auf Zacken wie auf Speerspitzen. In der Halle schwappte das Wasser zwischen den Wänden. Die Wasseroberfläche beruhigte sich langsam, und die Wellenbewegungen wurden immer flacher. Die verkrümmten Körper der abgestürzten Taucher lagen zerschmettert auf dem überschwemmten Steinboden.
    Der Fahrstuhl kam zum Stehen.
    »Öffnen!«, keuchte Chris und deutete mit dem Lauf der Korth in Richtung der Tür.
    »Aber das Wasser…«
    »Du wirst schon nicht ersaufen!«, brüllte Chris. »Aufmachen!«
    Die Tür öffnete sich, und Wasser schoss gurgelnd in den Fahrstuhl. Chris sprang in das nicht einmal mehr wadenhohe Wasser und schob sich mit vorgebeugtem Oberkörper voran, gefolgt von Ramona Söllner.
    »Wir müssen hier raus!«, brüllte er. Sein Ziel war die Tür, durch die sie das Gebäude betreten hatten.
    Wasserspritzer sprangen dicht neben ihm hoch, als an zwei Stellen Kugeln wie Minitorpedos im Wasser verschwanden.
    Chris’ Kopf ruckte nach oben. Hoch auf der Brücke in 25 Meter Höhe waren ein Kopf und ein Arm zu sehen. Dann blitzte es. Diesmal jaulte die Kugel dicht über seinen Hinterkopf.
    Ramona Söllner schrie spitz auf, als die nächste Kugel vor ihr ins Wasser schlug.
    »Schneller!« Endlich erreichte Chris das Restaurant und war aus dem ungeschützten Bereich der Halle heraus.
    Er blickte sich um. Die Wissenschaftlerin folgte ihm mit hochrotem Kopf. Chris hetzte weiter; das Wasser gurgelte und schmatzte und strömte durch die offene Tür in die Passage, verteilte sich dort in alle Richtungen.
    Die Tische und Stühle in der Mitte der Passage wurden vom Wasser umspült. Rechts zur Liebknechtstraße hin standen die ersten Schaulustigen und diskutierten aufgeregt.
    »Nach links!«, schrie Ramona Söllner.
    Chris sah zurück. Ein Mann hetzte ihnen hinterher. Der zweite Verfolger war von der Brücke mit dem Treppenhausfahrstuhl heruntergekommen.
    Sie rannten die Passage hinunter, weg von der

Weitere Kostenlose Bücher