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Der Bann Der Magie

Der Bann Der Magie

Titel: Der Bann Der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Ziel sein würde.
    Doch zuerst mußte er noch einmal mit Sarah reden. Er wünschte, er müßte es nicht. Die Frau hatte einerseits fast panische Angst vor ihm und war andererseits fasziniert von ihm. Er befürchtete, er würde ihr zu viel verraten. Es gab manches, was er ihr vielleicht sagen und zeigen mußte, was sich nicht mehr rückgängig machen ließe. Aber er mußte herausfinden, was sie wußte. Daher schickte er die Kinder sogleich nach dem Abendessen zu Bett. Das brachte ihm einen finsteren Blick der Frau ein, doch er ignorierte ihn. Er sah die Frau seines Bruders über den Tisch hinweg an, auf dem noch die Reste des Essens standen.
    »Sarah, wir müssen miteinander reden.«
    »Das müssen wir wahrhaftig.« Ihre Stimme war fest. »Du darfst meine Kinder nicht so herumkommandieren. Du mußt.«
    Cade unterbrach sie. »Nicht jetzt, Sarah. Wir müssen über Terrel sprechen.« Da wurde sie ruhig. »Sarah, Terrel hatte viel mehr mit der VFBF zu tun, als du dachtest.«
    »Was meinst du damit?«
    »Er hat ihnen beim Schmuggeln geholfen.«
    »Ich weiß, daß er ihnen Geld gegeben hat, aber jeder hat die eine oder andere Gruppe unterstützt.«
    »Er hat mehr getan, als ihnen ein paar Münzen zu spenden, die er entbehren konnte.« Cade seufzte und trommelte mit den Fingern auf den Tischrand. »Wenn Terrel abends in der Werkstatt blieb, hat er Gefäße getöpfert, besondere Gefäße.«
    »Cade, das war sein Handwerk!«
    »Ich weiß.« Cade beugte sich über den Tisch. »Aber diese Gefäße töpferte er, damit etwas darin versteckt werden konnte.«
    »Was?«
    »Wer weiß?« Cade zuckte mit den Schultern. »Waffen, Geld, Botschaften, Drogen. Aber was immer es war, spielt jetzt keine Rolle mehr. Wichtig ist, daß er es für die VFBF getan hat. Er gab ihnen nicht nur Geld, er war einer von ihnen.«
    »Das glaube ich nicht!«
    »Du darfst es ruhig glauben.« Cade blickte sie eindringlich an. »Ich bin auf eine ganze Untergrundorganisation gestoßen, die alles mögliche durch die verschiedenen Kontrollzonen in der Stadt schmuggelte. Terrel gehörte zu ihr, deshalb wurde er getötet.«
    »Warum?«
    »Das weiß ich noch nicht genau. Es könnte mehrere Gründe dafür geben: jemand von einer anderen Faktion hat es vielleicht herausgefunden; oder einer seiner eigenen Leute hat ihn verraten; vielleicht waren sogar VFBF-Leute die Mörder.«
    »Aber warum? Wenn er ihnen half, weshalb sollten sie ihn dann töten wollen?«
    »Auch dafür könnte es verschiedene Gründe geben: eine Lieferung ging verloren; innere Umwälzung.« Seine Stimme klang bitter. »Sarah, in dieser Stadt herrschten Chaos und Wahnsinn. Niemand wußte, wer wofür zuständig war. Die Kontrollzonen änderten sich täglich, ja stündlich. Irgendwie hat irgend jemand sich eingebildet, Terrel hätte eine Regel verletzt und dafür müsse er bezahlen.« Sarahs Gesicht war bleich, und ihre Lippen zitterten, aber sie wußte nicht, was sie hätte sagen können.
    »Nun«, fuhr er fort, »es gibt einiges, was wir folgern können.« Er wartete, aber sie schwieg immer noch. »Also gut, sie folterten ihn nicht, weil sie etwas von ihm erfahren wollten.«
    »Wie willst du das wissen?«
    »Weil er hier getötet wurde, während du geschlafen hast. Trotzdem bist du nicht aufgewacht, die Kinder haben auch durchgeschlafen. Wieso? Magie - vielleicht. Ein Schlafmittel -weniger wahrscheinlich. Niemand hörte irgendwo auch nur einen Laut, während Terrel starb. Ich glaube, es war Magie, ein Zauber, der jeden Ton schluckte, den er oder seine Folterer von sich gaben.« Er schüttelte den Kopf. »Eine Menge Mühe.
    Warum entführten sie ihn nicht einfach, brachten ihn irgendwohin, wo sie mit Sicherheit ungestört waren, und befragten ihn dort? Nein, sie taten es hier, das kann nur bedeuten, daß sie es aus einem von zwei Gründen taten: ein Beispiel zu setzen oder Rache zu üben.«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Wenn sie ihn als abschreckendes Beispiel hätten töten wollen, hätte es viele andere Möglichkeiten gegeben, weniger gefährliche und offensichtlichere. Außerdem, wie ich sagte, taten viele Leute, was Terrel tat. Er war kein so großes Tier, daß sie so weit hätten gehen müssen. Nein, es muß Rache gewesen sein.« Cade biß die Zähne zusammen. »Sie haben ihm jeden Knochen einzeln gebrochen, Sarah. Überleg doch! Das ist keine normale Folter, und soviel ich herausfinden konnte, ist hier noch nie zuvor jemand auf diese Weise getötet worden. Er wurde so getötet, weil - weil jemand

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