Der Bann des Zeitreisenden (German Edition)
lange mithilfe des Transporters gereist, dass ich fürchte, du hast die Grundlagen des interstellaren Reisens allmählich vergessen. Damit wir atmen können, braucht das Schiff Sauerstoff. Außerdem muss es großen Druck und starke Hitze aushalten. Wir müssen vor der Strahlung im Weltraum geschützt sein und auch vor dem Staub dort draußen. Wir brauchen ein Bremssystem für die Landung. Ein Computersystem zum Navigieren. Und eine starke Rakete, die uns aus der Schwerkraft von Tor hinauskatapultiert.«
Rion drehte sich um und legte ihr die Hände auf die Schulter. »Alles ist in Ordnung. Wir werden erst dann abreisen, wenn ich glaube, dass es sicher ist.«
»Könnten Sie uns zu einem medizinischen Labor bringen, während Ihre Männer weiter an dem Raumschiff arbeiten?«, fragte Rion.
Drake wandte sich um und führte sie durch einen anderen Korridor. »Hier entlang.«
Die medizinische Station bestand aus einem winzigen Raum mit wenigen Schränken, in dem sich eine medizinische Grundausrüstung befand. Aber das würde gewiss reichen. Rion betrat den Raum und sah sich um. »Gibt es einen Arzt in Ihrem Team?«
»Wir haben einen Krankenpfleger.« Drake sandte einen Vollstrecker aus, damit er ihn hole.
Marisa setzte sich auf einen Stuhl neben der Tür.
Rion hockte sich auf den Untersuchungstisch und rollte den Ärmel hoch. »Wir müssen mir Blut entnehmen.«
Drake runzelte die Stirn. »Und dann?«
Rion grinste. »Mehr brauchen Sie nicht.«
»Hinaus!« Drake entließ die restlichen Vollstrecker und warf die Tür hinter ihnen zu. Nun waren nur noch Marisa, Rion und Drake in dem Zimmer. Er senkte die Stimme zu einem wütenden Flüstern. »Wir sind doch nicht dämlich. Glauben Sie etwa, wir hätten in all den Jahrhunderten nicht schon Blut von einigen Drachenwandlern abgezapft? Eine einfache Bluttransfusion bewirkt doch nicht gleich eine genetische Veränderung.«
» Mein Blut schon«, versicherte ihm Rion.
Als der Krankenpfleger das Zimmer betrat, sah Rion auf. »Können Sie mir Blut aus dem Arm entnehmen und es in einem sterilen Behälter aufbewahren?«
»Ja, Sir.« Der Pfleger sah Drake an und wartete auf dessen Erlaubnis.
»Dann tu es.« Drake verschränkte die Arme vor der Brust. »Was ist so besonders an Ihrem Blut?«
»Mein Vater stammt von Ehro und meine Mutter von Tor. Mein Blut besitzt die Gene, die Sie benötigen.«
In Drakes Augen flackerte Hoffnung auf. »Wie können Sie sich da so sicher sein?«
»Ich habe es schon einmal getan.« Es war nicht nötig, ausdrücklich darauf hinzuweisen, dass sein Onkel Phen ebenfalls ein Drachenwandler war.
Der Pfleger band ihm den Oberarm ab. Rion machte eine Faust, und schon wurde ihm die Nadel in die Vene gestochen.
Rion konzentrierte sich ganz auf Marisa. Gütige Göttin. Die Zustimmung auf ihrem Gesicht konnte ihn geradezu demütig werden lassen.
»Du darfst über das, was du hier gehört hast, mit niemandem sprechen«, sagte Drake zu dem Pfleger.
»Meine Lippen werden niemals von der geheiligten Gabe reden. Aber wenn dies hier Drachenblut ist, dann stelle ich mich gern freiwillig für das Experiment zur Verfügung.« Der Pfleger sah Rion an. »Wie viel Blut muss ich in eine toranische Vene injizieren, bis es zum Drachenwandeln reicht?«
»Drei Tropfen.«
»Und wie lange wird es dauern, bis die Toraner ihr eigenes Drachenblut herstellen können?«, fragte Marisa in beiläufigem Ton. Er verstand ihre Besorgnis. Wenn ihn die Toraner hierbehielten, damit er noch mehr Blut gab, würde die Abreise zu lange hinausgezögert werden.
»Das Gen repliziert sich schnell. Wenn mein Blut heute in Drakes Venen injiziert wird, kann er schon in dreißig Tagen Drachenblut an sein Volk weitergeben.«
Tränen der Dankbarkeit traten in die Augen des Pflegers, seine Hände zitterten, als er die Nadel aus Rions Arm zog und das Röhrchen mit dem wertvollen Blut in der Hand hielt. »Ich werde bei der Göttin für Ihre Sicherheit beten.«
Drake schien von dem Blut ganz fasziniert zu sein. »Mach weiter. Spritz es uns beiden.«
Während sich der Krankenpfleger an die Arbeit machte, fragte Drake Rion: »Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?«
»Sie haben erwähnt, dass Sie in der Stadt Kontakte haben. Von den Aufnahmen des Suchers wissen Sie, dass Phen uns geholfen hat und dabei verletzt worden ist. Könnten Sie für mich herausfinden, wie es ihm geht? Wäre es außerdem noch möglich, dass alle Aufnahmen, in denen sein Name erwähnt ist, gelöscht werden?«
»Ich werde
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