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Der Bann des Zeitreisenden (German Edition)

Der Bann des Zeitreisenden (German Edition)

Titel: Der Bann des Zeitreisenden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Kearney
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informiert gewesen war.
    Er warf ihr einen raschen Blick von der Seite zu. »Nicht alle Vollstrecker sind mit den Unari verbündet.«
    »Haben Sie ein geheimes Netzwerk organisiert?«, wollte Rion wissen.
    »Ja. Wir beobachten den Verkehr durch den Transporter und versuchen herauszufinden, wer von den Reisenden zu den Unari gehört und wer für sie arbeitet. Besonders sind wir an jedem interessiert, der illegal durch den Transporter einreist.«
    Rion hob eine Braue. »Geschieht das denn oft?«
    »Öfter als Sie denken. Bei den meisten Illegalen handelt es sich um Schmuggler, die die Einfuhrzölle umgehen wollen. Aber hin und wieder kommt jemand hindurch, den wir als Spion oder Maulwurf verdächtigen. Daher halte ich mich über sie auf den Laufenden. Oft ist es allerdings sehr frustrierend, denn die Unari sind ziemlich geschickt darin, sich mitten unter uns zu verstecken.«
    Es überraschte Marisa, dass Drake so vieles vor ihnen zugab, und sie fragte sich, ob seine Untergrundorganisation vielleicht noch weiter verzweigt war, als er soeben zugegeben hatte. Wieder einmal versuchte sie sich vorzustellen, warum Drake Rion überhaupt vertraute.
    Die nächste Ausstellung, durch die sie gingen, zeigte verschiedene Techniken der Nahrungszubereitung, komplett mit verführerischen Düften und kostenlosen Probierhäppchen. Von dort aus führte Drake sie in einen Kuppelbau mit einem Durchmesser von drei Fußballfeldern. Hunderte, vielleicht sogar Tausende Flugmaschinen jeder Größe und Form standen auf Podesten, hingen von der Decke oder schwebten auf Antigraven.
    »Diese Maschinen wirken tatsächlich alt.« Marisa reckte den Kopf und suchte nach etwas, das nicht verrostet oder eingedellt war.
    Drake nickte. »Es sind wahre Antiquitäten. Mein Volk hat diese Maschinen benutzt, bevor das Portal vor zweitausend Jahren geöffnet wurde.«
    Marisa sah Rion an und versuchte ihren Schock zu unterdrücken. »Wollen Sie damit sagen, dass wir in einem Raumschiff nach Ehro reisen sollen, das seit …«
    »Wir reparieren und modernisieren das Schiff.« Drake deutete auf die Geschäftigkeit, die um eines der Raumschiffe herum herrschte.
    Ein Kran hob eine kleine Kapsel in die Luft, die etwa halb so groß wie ein Auto war und wie der Kreisel eines Kindes aussah. Marisa fragte sich, ob sie und Rion dort überhaupt hineinpassten.
    Noch schlimmer war der Anblick von Männern in dunklen Laborkitteln, die Drähte aus der Maschine zogen und sie auf einen Haufen warfen. Schwarzes öliges Metall stank so sehr nach altem Käse, dass sie durch den Mund atmen musste. Und am allerschlimmsten waren die rostigen Risse, die kreuz und quer über den Rumpf des Schiffes liefen.
    »Diese Maschine ist eine Todesfalle«, flüsterte sie in den Raum hinein und erkannte dann, wie undankbar das klingen musste. »Es tut mir leid«, sagte sie zu Rion und Drake. »Ich weiß, dass ihr es für den besten Weg haltet, um …«
    »Es ist der einzige Weg«, unterbrach Rion sie.
    Die Kapsel wirkte allerdings nicht widerstandsfähiger als eine Weißblechdose. Marisa war zwar keine Raketeningenieurin, doch sie wusste über die grundlegenden physikalischen Gesetze durchaus Bescheid. »Dieses Ding wird dem Luftdruck niemals standhalten. Selbst wenn Sie die Löcher flicken lassen, werden wir beim Eintritt in die Atmosphäre verglühen.«
    »Wir nehmen Teile aus den anderen Maschinen zur Verstärkung«, erklärte Drake.
    Doch diese anderen Maschinen waren genauso alt. Und ebenso heruntergekommen. Marisa hatte sogar auf Schrottplätzen schon besseres Metall gesehen.
    Sie wollte diese Leute nicht beleidigen und auch die neu geschmiedete Allianz nicht ins Wanken bringen. Sie rief sich in Erinnerung, dass Rion dies alles ja nicht auf sich genommen hatte, nur um sie umzubringen. Sie musste ihm vertrauen. Aber … »Bestimmt wird es getestet, bevor …«
    »Ich fürchte nicht«, sagte Drake. »Wir haben nur einen einzigen Antriebssatz.«
    Marisa schüttelte den Kopf. Jede ihrer Hirnwindungen schalt sie eine Närrin, wenn sie ihr Leben einer so baufälligen Kapsel anvertrauen sollte. Während die Männer im Inneren arbeiteten, drang das Licht durch die fingerdicken Risse der Hülle. Diese Kapsel konnte genauso wenig fliegen wie ihr Auto auf der Erde.
    Rion musste ihren Blick bemerkt haben. »Ich bin sicher, Drake kann die Löcher noch schließen lassen.«
    Sie versuchte gelassen zu klingen, als sie sagte: »Ich habe Hochachtung vor dem, was du tun willst, aber dein Volk ist schon so

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