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Der Bann des Zeitreisenden (German Edition)

Der Bann des Zeitreisenden (German Edition)

Titel: Der Bann des Zeitreisenden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Kearney
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tun, was ich kann«, sagte Drake.
    Es klang aufrichtig, und Rions Hoffnungen stiegen, dass sich die beiden Welten eines Tages doch noch verbrüdern würden.

13
    Liebe ist wie Wasser. Wir können hineinfallen.
Wir können darin ertrinken.
Und wir können nicht ohne es leben. Unbekannt
    In dem Quartier, das Drake ihnen zugewiesen hatte, lief Marisa auf und ab. Es war eine kleine Wohnung, die Dozenten am Museum zur Verfügung gestellt wurde und aus einem Wohnzimmer sowie einigen Schlafzimmern bestand. Sie hatte versucht zu schlafen, aber sowohl die übergroße Erschöpfung als auch das in ihrem Körper verbliebene Adrenalin machten dies unmöglich.
    Rion war mit Drake weggegangen, um sich von Phens Zustand zu überzeugen und etwas zu essen zu holen. Warum dauerte es nur so lange?
    Gerade beobachtete sie von der Stadt aus, die in den Wolken schwebte, den Sternenhimmel, als die Tür geöffnet wurde und Rion mit einigen Behältern hereinkam, in denen sich dampfende Speisen befanden. Wie dankbar sie ihm war! Bei diesem Duft lief ihr das Wasser im Munde zusammen.
    Rion schien mit sich selbst zufrieden zu sein und beantwortete eine ihrer Fragen, noch bevor Marisa sie stellen konnte. »Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat. Drake ist ein vielbeschäftigter Mann, und wir mussten so lange warten, bis sein Kontaktmann unter den Vollstreckern aus der Stadt endlich eintraf. Aber Phen hat sich im Krankenhaus gut erholt, bevor er dann verschwinden konnte.«
    »Er ist entkommen?«
    »Offenbar.« Rion grinste und stellte die Behälter auf dem Tisch vor dem Sofa ab. Er warf ihr ein Hemd und eine Hose zu. »Sieh mal, was ich uns außerdem noch besorgt habe.« Aus seinem Rucksack holte er eine kleine Flasche mit einer roten Flüssigkeit – eine Flasche, in der sich nicht mehr als acht Unzen befinden konnten.
    »Wein?« Sie nahm ein Stück Zuckerwerk aus einem der Behälter und steckte es sich in den Mund. Eine Geschmacksexplosion breitete sich auf ihrer Zunge aus – es war etwas frisches Süß-Saures mit einer Spur von Aprikose.
    Seine Augen glitzerten vor offensichtlicher Freude. »Das ist nicht irgendein Wein. Es ist Alazon, das Geschenk der Göttin – genau genommen ist es ein Friedensangebot von Drake.« Er entkorkte die Flasche und hielt sie Marisa unter die Nase. »Atme den Duft ein.«
    Sie roch daran. »Nett.« Der Wein hatte einen sehr markanten Geruch, der sie an Erdbeeren mit Schokoladenüberzug erinnerte, die in Rum getränkt waren.
    »Nett?« Er kicherte, um seiner Bemerkung den Stachel zu nehmen. »Diese Flasche ist über dreihundert Jahre alt. Die Trauben wuchsen während der Sonnenfinsternis auf Albarian IV , einem Planeten im Waycom-System, wurden von Hand gepflückt und in genau der richtigen Temperatur transportiert, wobei die Schwankungen weniger als ein halbes Grad betrugen. Schließlich wurde er in Dunkelheit gelagert. Nicht einmal ein einziger Lichtstrahl ist während der ganzen Zeit auf die Flasche gefallen. Bis jetzt.«
    Vorsichtig schenkte er ihr von dem Wein ein und füllte ihr Glas bis zur Hälfte. Sie wollte ihm zwar seine Begeisterung nicht nehmen, aber eigentlich war sie wesentlich mehr an den Speisen interessiert. Sie befahl ihrem knurrenden Magen, er möge sich noch ein wenig gedulden, nahm das Glas in die Hand und atmete das Bouquet ein. Diesmal drang ihr der Duft geradewegs ins Hirn. Sofort fühlte sie sich beschwipst. Dabei hatte sie noch nicht mal einen Schluck getrunken. Das Aroma öffnete ihre Sinne. Sie nahm Rions Lächeln viel deutlicher wahr und bemerkte, dass er die eine Seite seines Mundes ein klein wenig höher zog als die andere. Sie sah die verführerischen Bartstoppeln an seinem Kinn und spürte den Rhythmus ihres heftig schlagenden Pulses.
    »Willst du meinen leeren Magen dazu missbrauchen, mich noch schneller betrunken zu machen?«, fragte sie.
    Er warf den Kopf zurück und lachte. »Alazon macht dich nicht betrunken. Es ist ja überhaupt kein Alkohol darin.«
    Misstrauisch betrachtete sie ihr Glas. »Und was fühle ich da gerade?«
    »Das sind deine wahren Empfindungen, ungetrübt durch Sorgen, Zweifel und Komplikationen. Wenn ich dich nach dem Essen küssen und mit dir schlafen werde, wirst du einfach nur alle Einzelheiten fühlen, sehen und hören, die du für gewöhnlich nicht bemerkst.«
    Damit hatte er ihr eine Menge zum Nachdenken gegeben. Seine Absicht, mit ihr zu schlafen, stand ganz oben auf der Liste. Wein und das Versprechen von Sex klangen in ihren Ohren sehr gut. Die

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