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Der Barbar aus den Highlands

Der Barbar aus den Highlands

Titel: Der Barbar aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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letzten Male«, meinte Sir Edmund.
    Artan spürte, wie die alte Meg an seinem Handgelenk zerrte. Er ließ sich von ihr fortführen, und sie schlichen in einen Raum neben dem Saal. Während Meg zum Kamin ging und an einem Fackelhalter zog, bemühte sich Artan, die Wut zu dämpfen, die in ihm tobte. Eine geheime Tür ging auf, sie führte zu einem schmalen Gang.
    Nun musste Artan gegen die Angst ankämpfen, als die Tür sich hinter ihnen schloss. Er hasste kleine, enge Orte. Die Kerze, die ihm die Alte in die Hand gedrückt hatte, erhellte ihren Weg kaum.
    »Wir können von hier aus weiter lauschen«, flüsterte ihm die alte Meg, die sich auf Zehenspitzen gestellt hatte, ins Ohr.
    Erst jetzt sah Artan, dass sie durch einen kleinen Spalt im Mauerwerk spähte. Er drängte sich neben sie und löschte die Kerze, weil er nicht riskieren wollte, dass Edmund oder Anabel das Licht durch den Spalt bemerkten. Ihm war klar, dass er genug von ihren Geheimnissen erfahren hatte, um alles zu rechtfertigen, was er tat. Aber natürlich bestand immer die Möglichkeit, dass sie noch mehr offenbarten.
    »Ich vertraue ihm nicht«, sagte Anabel. »Ich glaube, er hat vor, uns übers Ohr zu hauen.«
    »Er könnte es versuchen«, erwiderte Sir Edmund. »Aber wenn du nicht die Beine für ihn breit gemacht hättest, dann wäre er nie in dein Schlafgemach gelangt und hätte diese Papiere nie gefunden.«
    »Wie kannst du es wagen, mich zu verurteilen – ausgerechnet du, der es mit jedem Wesen in einem Rock treibt.«
    »Der aber niemals wichtige Geheimnisse offen herumliegen lässt, sodass jeder Narr sie finden kann.«
    »Prahle du nur, wenn dich das glücklich macht. Ich habe mich in dem Mann getäuscht. Doch im Grunde hat er nichts Handfestes gegen uns vorzuweisen. Können wir uns jetzt damit befassen, was getan werden muss gegen diesen Wüstling in seinem Kilt? Er versucht nämlich, Cecily zu betören, mit ihm aus Dunburn wegzugehen.«
    »Dann solltest du Cecily lieber klar machen, was du von diesem Kerl hältst. Du hast das Mädchen doch jahrelang unter deiner Knute gehabt; nie hat sie irgendwelche Fragen gestellt, stets hat sie versucht, all deine Wünsche zu befolgen. Du kannst sie bestimmt dazu bringen, das jetzt auch zu tun. Weiche nicht von ihrer Seite. Vielleicht reicht es ja schon, wenn der Kerl von unserer Beute weggedrängt wird. Du hast sie dazu gebracht, nach deiner Anerkennung zu gieren. Mach ihr klar, dass sie alles verliert, was ihr die Einwilligung, zu heiraten, bei dir eingebracht hat, wenn sie sich weiter mit diesem Kerl herumtreibt.«
    »Ich könnte sie natürlich in ihre Kammer sperren.«
    »Das würde zu vielen Fragen führen, genauso wie eine ordentliche Tracht Prügel, falls das deine zweite Überlegung war. Wenn du weiter so gut leben willst wie in den letzten zwölf Jahren, dann sorge dafür, dass das Mädchen sich nicht zu weit von dir entfernt, damit der Highlander nicht unter vier Augen mit ihr reden und ihre Bindung an uns schwächen kann.«
    »Die nächsten elf Tage werden sehr lang werden.«
    »Denk an den Strick, der uns erwartet, wenn du versagst. Dieser Gedanke verhilft dir bestimmt zu ein paar guten Einfällen.«
    Artan verhielt sich mucksmäuschenstill, bis er sicher war, dass Sir Edmund und Lady Anabel den benachbarten Raum verlassen hatten. Erst dann wagte er sich aus dem Versteck. Diesmal übernahm er die Führung. Sobald er die alte Meg in sein Gemach geleitet hatte, goss er ihnen Wein ein, dann ließ er sich nieder und dachte gründlich über alles nach, was er soeben gehört hatte.
    Die alte Meg unterbrach die angespannte Stille. »Sie haben vor, das Mädchen zu töten.«
    »Aye, und ich glaube, sie haben ihren Vater und ihren Bruder umgebracht, obwohl ihnen das nach so vielen Jahren kaum noch nachgewiesen werden kann«, meinte Artan. »Seid Ihr schon da gewesen, als Sir Fergus sagte, an seinen Händen klebe kein Blut?« Die alte Meg nickte, ihre Augen sprühten vor Zorn. »Und nicht zu vergessen seine Bemerkung, dass die zwei doch bestimmt weiterhin so gut leben wollen wie die letzten zwölf Jahre.«
    »Aber bei jenem Überfall hätte auch Cecily sterben können.«
    »Vermutlich war es eine schwere Enttäuschung für die beiden, dass es nicht dazu gekommen ist. Und als sie wieder in Dunburn war, haben sie sich nicht getraut, sie zu beseitigen.«
    »Und deshalb hat dieses Miststück mein armes kleines Mädchen nach Kräften unterdrückt und ihr Bedürfnis nach einer Familie ausgenutzt.«
    »Das hat

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