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Der Barbar aus den Highlands

Der Barbar aus den Highlands

Titel: Der Barbar aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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am Wams und schleuderte ihn gegen die Wand. Der Kerl schien eine Weile an der Wand zu kleben, er starrte Artan entsetzt an, dann verdrehte er die Augen und brach zusammen.
    »Verschwinde, Mädchen«, sagte Artan und half ihr beim Aufstehen. »Und halte dich von diesem Schwein fern.«
    »Aye, Sir, ganz bestimmt«, sagte sie mit tränenerstickter Stimme und floh.
    Artan trat zu Sir Fergus. An der Wand entdeckte er etwas Blut, und auch am Nacken des Kerls sah er eine kleine Blutspur. Er prüfte seinen Puls und stellte erleichtert fest, dass dieser noch kräftig schlug. Das Schwein hätte den Tod zwar verdient, aber nicht hier und jetzt. Doch an diesem Abend würde Cecily immerhin einen Bewacher weniger haben, denn Sir Fergus würde noch ein Weilchen brauchen, um aus seiner Ohnmacht zu erwachen, und danach würde es ihm bestimmt nicht besonders gut gehen. Grimmig schritt Artan hinaus.
    An diesem Abend stellte Cecily fest, dass ihr die Mahlzeit richtig Spaß machte. In der großen Halle war es weit angenehmer ohne Sir Fergus und Anabel, die normalerweise jede ihrer Bewegungen überwachte. Beide seien unpässlich, hatte Sir Edmund gemeint. Obwohl Cecily ein schlechtes Gewissen bekam, weil sie über die Abwesenheit der zwei so froh war – denn eigentlich wünschte sie niemandem eine Krankheit –, konnte sie ihre Gefühle nicht leugnen. Sir Edmund war zwar da, doch er übersah sie mehr oder weniger, wie er es meist zu tun pflegte; denn ihn beschäftigte vor allem die Frage, welche Frau er in dieser Nacht in sein Bett zerren wollte.
    Als Sir Artan eine Scheibe Rehbraten auf ihren Teller legte, bedankte sie sich mit einem Lächeln bei ihm. Sie konnte es kaum glauben, dass einem solch stattlichen Mann an ihrer Gesellschaft und ihren Küssen gelegen war. Und offenbar war sie die Einzige hier, auf die er ein Auge geworfen hatte. Viele der Frauen in Dunburn, ob nun Gäste oder Mägde, hatten vergeblich versucht, sein Interesse zu wecken. Cecily wunderte sich zwar darüber, doch sie fand es auch sehr erregend.
    Nach dem Essen gestattete sie Sir Artan, sie in ihr Schlafgemach zu begleiten. Einige von Sir Fergus’ Verwandten starrten sie zwar böse an, doch Sir Edmund war so damit beschäftigt, die dralle Lady Helen zu betören, dass er gar nicht bemerkte, was sein Mündel tat. Cecily ging davon aus, dass es mit der ungewöhnlichen Bewegungsfreiheit, die ihr in den letzten Tagen gewährt worden war, bald vorbei sein würde. In ihren Ohren klangen noch die schrillen Vorhaltungen nach, die ihr Anabel gemacht hatte an dem Tag, als sie Sir Artan die Ländereien von Dunburn gezeigt hatte. Anabel hatte es sogar so hingestellt, als sei Cecily daran schuld, dass irgendein Narr sie beinahe umgebracht hatte.
    »Wisst Ihr, dass hier keiner zugeben will, in der Nähe des Bachs gewesen zu sein, als wir mit Pfeilen beschossen wurden?«, fragte sie Sir Artan, als sie vor ihrer Schlafzimmertür angelangt waren. Hastig unterdrückte sie das schockierende Bedürfnis, ihn aufzufordern, einzutreten.
    »Aye«, erwiderte er und stemmte die Hände links und rechts neben ihr auf den Türrahmen. »Kein Jäger würde je zugeben, so schlecht zu sein. Da wir unverletzt blieben, sieht der Schütze nicht ein, warum er ein Geständnis ablegen soll, und kein anderer sieht sich dazu veranlasst, Fragen zu stellen.«
    Sie nickte geistesabwesend. Ihre Aufmerksamkeit galt seinen Lippen, auch wenn sie sich bemühte, den Blick auf seine Augen zu richten. Sie verzehrte sich nach einem Kuss und musste die Fäuste ballen, um ihn nicht zu packen und an sich zu ziehen. Als er ihr einen keuschen Kuss auf die Stirn hauchte, begann sie vor Sehnsucht zu zittern.
    »Kommt heute Nacht zu mir, um Mitternacht. Ich warte im Hain am Bach auf Euch.«
    »Ihr meint, ich soll mich aus der Burg schleichen?«
    »Aye, fort von all diesen Leuten und ihren neugierigen Blicken.« Er küsste die Mulde hinter ihrem Ohr und hörte, wie ihr Atem sich beschleunigte. Sie war so zugänglich, so weich und warm, dass er sich nur mit Mühe davon abhalten konnte, sie in ihre Schlafkammer zu zerren und das Verlangen zu stillen, das sie so rasch in ihm weckte. »Wir sind seit unserem Ausritt nicht mehr allein gewesen.«
    »Auf dem wir beinahe getötet wurden.«
    »Diesmal wird uns nichts passieren. Trefft Euch mit mir, die Nacht ist warm und der Mond voll.«
    Die Versuchung war erschreckend stark. »Aber ich bin eine verlobte Frau.«
    Artan küsste sie und raubte ihr damit jeden weiteren Einwand. Sie

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