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Der Barbar aus den Highlands

Der Barbar aus den Highlands

Titel: Der Barbar aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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Fesseln und dem Knebel befreite, würde sie ihm das sehr deutlich zu verstehen geben.
    Und dann würde sie ihn töten.

8
    D u widerlicher Schuft! Du herrisches Scheusal! Wie kannst du es wagen, mir das anzutun?«
    Artan fragte sich, ob er die aufgebrachte Frau, die ihn so wüst beschimpfte, wieder knebeln sollte. Aus ihren schönen grünen Augen sprühte der Zorn, ihre glatten Wangen waren erhitzt und ihre hübschen Brüste hoben sich, als sie ihre Schmähungen so rasch ausspuckte, dass sie kaum noch Luft bekam. Es war ein herrlicher, erregender Anblick. Jetzt zeigte sich ihr Temperament, das er in Dunburn nur selten erahnt hatte. Vor ihm stand seine Lebensgefährtin. Hastig verkniff er sich ein Lächeln, weil er wusste, dass es ihre Wut nur steigern würde.
    Doch Cecily hatte die Belustigung in seinen Augen bemerkt. Am liebsten hätte sie ihn erwürgt. »Lachst du mich etwa aus?«
    »Nay«, erwiderte er.
    Sie glaube ihm nicht. »Das ist nicht lustig! Du bringst mich jetzt auf der Stelle nach Dunburn zurück, und vielleicht, aber nur vielleicht, werde ich dann nicht verlangen, dass sie dich in Ketten an die Zinnen hängen, damit die Krähen über dich herfallen können.« Als er grinste, trat sie ihm ans Schienbein. Ein scharfer Schmerz durchzuckte ihr ganzes Bein. »Wüstling!«, schrie sie und hüpfte herum, bis der Schmerz nachließ. »Du bist aus Stein, oder? Grundgütiger, du hast mich verkrüppelt!« Sie wollte ihren wehen Fuß reiben, doch dann fiel ihr ein, dass ihre Hände noch gefesselt waren.
    Artan hatte noch nie eine Frau derart schimpfen hören. Eine ganze Hundemeute hätte die Schwänze eingekniffen und wäre davongerannt. Er grunzte ein wenig, als sie ihm mit ihren gefesselten Händen auf die Brust schlug. Einen Moment lang ließ er sie gewähren. Schließlich hatte er nichts Besseres verdient. Sie war zu dem Stelldichein gekommen, bereit, seine Geliebte zu werden, und am Ende war sie seine Gefangene geworden. Wenn ihm so etwas passiert wäre, hätte er wohl auch am liebsten einen Mord begangen.
    Als er spürte, dass ihre Kräfte nachließen, nahm er sie an den Schultern und hielt sie ein wenig von sich fern, bemüht, sich eine gute Einleitung für seine Erklärungen einfallen zu lassen.
    Cecily blies sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und funkelte Artan wütend an. Sie wusste, dass ihr Zorn auch deshalb so heftig loderte, weil sie tief gekränkt war, doch das wollte sie ihm nicht zeigen. Der Mann hatte sie abscheulich zum Narren gehalten. Sie hatte sich von seiner Aufmerksamkeit und seinen Küssen täuschen lassen und war bereit gewesen, alles aufs Spiel zu setzen, um eine Weile in seinen Armen zu liegen. Wahrscheinlich hatte sie ihm sogar gestattet, sich in ihr Herz einzuschleichen, denn sonst wäre sie jetzt nicht derart verletzt. Wie hatte sie nur so blind und gutgläubig sein können?
    Außerdem war es töricht gewesen, sich einzubilden, dass sie ihm in irgendeiner Weise weh tun könnte. Das zeigte sich schon allein daran, wie mühelos er sie von sich fernhielt. Ihre Zehen taten weh und ihre Fäuste brannten, doch er sah nicht so aus, als habe er auch nur den kleinsten Kratzer davongetragen. Es war zutiefst demütigend.
    Nay, dachte sie, demütigend war, dass sie sich von diesem Mann hatte anfassen lassen. Selbst nach einer ganzen Nacht im Sattel spürte sie noch die Berührung seiner Hände auf ihrem Körper und die Wärme seiner Küsse auf ihren Lippen. Sie hatte sich von der Leidenschaft, die dieser Kerl in ihr entfacht hatte, schwächen und blenden lassen, während er offenbar nur auf den richtigen Moment gewartet hatte, um sie zu fesseln, zu knebeln und auf sein Pferd zu verfrachten. Dafür hatte er eine weit schlimmere Strafe verdient, als an den Zinnen von Dunburn aufgehängt zu werden.
    »Hör mir bitte zu, Mädchen! Ich habe einen sehr guten Grund für mein Tun«, sagte Artan.
    »Offenkundig hast du zu viele Schläge auf den Kopf abbekommen«, fauchte sie und funkelte ihn weiter erbost an.
    Artan fuhr unbeirrt fort. »Ich tue es, um dich zu schützen.«
    »Schützen? Wovor? Vor der lästigen Aufgabe, mit Anabel und Sir Fergus an einer Tafel zu sitzen?«
    »Anabel und Edmund geht es um weit mehr, als dich bei deinen Mahlzeiten zu langweilen. Sie betrügen dich, und das schon seit Jahren. Schon bald nach deiner Hochzeit will dein kinnloser Gemahl dafür sorgen, dass du ihm, Anabel und Sir Edmund nicht länger im Weg bist, damit sie ungestört dein Erbe verprassen können.«
    »Sei

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