Der Barbar aus den Highlands
Geschlechtsakt vielleicht gar nicht überleben, wenn er solche Wonnen schon bei einem jungenhaften Liebesspiel mit ihr fand, dachte er grinsend. Dann fiel ihm ein, was er nun zu tun hatte, und seine gute Laune schwand.
Cecily kam nur langsam wieder zu sich. Sie hätte zu gern noch ein wenig in der Benommenheit der leise abflauenden Lust geschwelgt. Sie konnte es kaum glauben, dass der Mann, der gerade ein wenig an ihren Brüsten gesaugt hatte, solch unglaubliche Gefühle, ein derart wildes Vergnügen in ihr auslösen konnte. Es kitzelte sie noch am ganzen Leib von den Wellen der reinen Lust, die sie durchflutet hatten. Sie wusste, dass sie sich in Grund und Boden schämen sollte oder dass es ihr zumindest schrecklich peinlich sein sollte, doch sie war zu befriedigt, um sich darüber Sorgen zu machen, was sie ihm zu tun gestattet hatte. Als sie die Augen schloss, gestand sie sich ein, dass sie eigentlich nur an eines denken konnte: Wann er es wieder mit ihr tun würde.
Erst als sie spürte, dass Artan sie hochzog, merkte sie zu ihrem Verdruss, dass sie eingeschlummert war. Sie hoffte nur, dass sie nur kurz geschlafen hatte, denn sie wollte nichts von der kargen Zeit verlieren, die ihr mit Sir Artan vergönnt war. Enttäuscht bemerkte sie, dass er sein Hemd wieder angezogen hatte. Er hatte wirklich eine wunderschöne Brust, so glatt, mit harten Muskeln und dunkler Haut. In Erinnerung daran seufzte sie lustvoll. Als er ihr das Mieder hochzog und die Bänder verschnürte, errötete sie ein wenig und fragte sich, wie lange sie wohl mit entblößter Brust herumgelegen hatte. Dann merkte sie, dass er ihr auch die Hose wieder angezogen hatte. War ihr Stelldichein schon vorüber?
Ihr fiel ein, dass Artan nicht in sie eingedrungen war. Sie wusste nicht sehr viel über die Intimitäten zwischen Männern und Frauen, doch sie wusste, dass dieser lange, dicke Teil seines Körpers, den er an ihr gerieben hatte, eigentlich dort eindringen sollte, wohin seine Finger geglitten waren. Warum hatte er das nicht getan? Schließlich hatten sie alle möglichen anderen Dinge miteinander getan. Sie war zu ihrem Stelldichein gegangen, um ihm bereitwillig ihre Unschuld zu schenken, und hätte auch gern alle Folgen dafür auf sich genommen. Dass Artan ihr nicht die Jungfräulichkeit genommen hatte, machte sie nicht so froh, wie sie eigentlich sein sollte. Sie verspürte vielmehr ein wachsendes Unbehagen, dass etwas nicht stimmte.
»Artan, du bist nicht fertig geworden«, sagte sie leise. Sein Gesicht wirkte verschlossen, was ihr Unbehagen steigerte.
»Doch«, sagte er nur und half ihr beim Aufstehen. Dann zog er sie in die Arme.
Die Umarmung fühlte sich nicht so zärtlich an wie sonst. Cecilys Besorgnis wuchs. »Nay, du hast dich nicht in mich geschoben.« Ihr war so mulmig zumute, dass es ihr nichts ausmachte, so deutlich zu werden.
Warum sie das Thema weiter verfolgte, wusste sie nicht. Wenn sie daran dachte, wie lang und dick das Ding gewesen war, das er an ihrem Bein gerieben hatte, sollte sie froh sein, dass er nicht versucht hatte, es in sie zu schieben. Doch das war sie nicht. Sie fühlte sich sogar betrogen.
»Du bist verlobt.«
»Das wusste ich schon, als ich hierher kam. Und du wusstest es auch, als du mich dazu aufgefordert hast.«
»Ich wollte nicht, dass du darunter zu leiden hast.«
»Die Entscheidung lag doch bei mir, oder? Wenn du es nicht wolltest, warum hast du mich überhaupt gefragt?«
»Oh, Mädchen, ich will es. Ich will es so sehr, dass mein Verlangen fast schmerzhaft ist. Aber der Zeitpunkt ist ungünstig.«
»Warum?«
»Weil ich dich jetzt entführen werde.«
Cecily starrte ihn verständnislos an. Sie war so verblüfft, dass sie sich kaum wehrte, als er ihr die Hände mit einem Tuch zusammenband, bis sie die Finger nicht mehr bewegen konnte, und sie dann noch mit einem Strick sicherte. Als sie so weit zur Vernunft gekommen war, um ihn zu fragen, was das sollte, stopfte er ihr einen Knebel in den Mund. Schließlich drückte er sie sanft auf den Boden und fesselte ihre Füße.
Während er den Beutel mit Lebensmitteln am Sattel festzurrte, starrte Cecily völlig verdattert auf ihre Fesseln. Ein Teil von ihr wollte zu gern glauben, dass das alles nur ein böser Traum war; dass sie in Wahrheit noch in seinen Armen lag und sich ausruhte nach ihrem Liebesspiel. Doch der größere Teil von ihr, derjenige, der sich allmählich aus dem Entsetzen und der Verblüffung befreite, ließ sich nicht täuschen.
Es war
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