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Der Baron und die widerspenstige Schöne

Der Baron und die widerspenstige Schöne

Titel: Der Baron und die widerspenstige Schöne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mallor
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wie fleißig die neue Magd sei. Auch über den neuen Auftrag von Carlottas Vater hatte sie berichtet. Derzeit war er damit beschäftigt, die kleinen Pavillons zu verschönern, die verstreut im Park von Malberry Court standen. Sich mit ihrem Fächer Luft zuwedelnd, wünschte Carlotta, sie könnte bei ihnen sein.
    Als sich Julia Price zu ihr ans Fenster gesellte, fing Carlotta, wie es ihrer offenen Art entsprach, gleich ein Gespräch mit ihr an. Freundlich sagte sie: „Ihre Mutter freut sich sicher, dass ihr Ball solch ein Erfolg geworden ist, Miss Price.“
    „Das tut sie gewiss. In der Stadt gibt es ja reichlich Unterhaltungsmöglichkeiten und Konzerte, daher ist stets zu befürchten, dass viele der geladenen Gäste nicht erscheinen.“
    „Nun, darüber brauchen Sie sich heute Abend keine Sorgen zu machen. Der Ballsaal scheint mir zum Bersten gefüllt, so sagt man doch, nicht wahr?“
    „Richtig.“ Miss Price lächelte. „Wir haben großes Glück heute Abend. Ist dies Ihre erste Saison, Miss Rivington?“
    „Ja. Meine Tante und mein Onkel sind so liebenswürdig, mich zu unterstützen.“ Carlotta seufzte. „Sie sind sehr gut zu mir, aber mir ist alles so neu und es gibt so vieles, an das man denken muss. Ich bin in ständiger Sorge, dass ich sie blamiere!“
    Rasch beschwichtigte Miss Price Carlotta. „Nein, nein, ganz gewiss nicht. Auf mich wirken Sie stets besonnen und gelassen.“
    „Vielen Dank, aber glauben Sie mir, innerlich bin ich in ständigem Aufruhr, Miss Price.“
    „Bitte nennen Sie mich Julia.“
    „Liebend gern, wenn Sie Carlotta zu mir sagen.“
    „Das ist ein sehr schöner Name.“
    „Danke. Er ist …“ Carlotta bemerkte, dass sich ihnen jemand genähert hatte, und brach ab. Als sie sich umwandte, sah sie Viscount Fairbridge. Die hellblauen Augen auf Julia geheftet, verbeugte er sich. „Miss Price, Sie versprachen mir den nächsten Tanz. Das heißt, ich will natürlich nicht stören …“
    Lächelnd sagte Carlotta: „Sie stören keineswegs, Mylord.“
    „Macht es dir auch nichts aus, wenn ich dich allein lasse?“, fragte Julia besorgt.
    „Überhaupt nicht. Geh nur und genieße das Tanzvergnügen.“
    Julia legte Lord Fairbridge, der sie zur Tanzfläche führte, ihre Hand auf den Arm. Erst da bemerkte Carlotta, dass Luke hinter ihm gestanden haben musste. Nur wenige Schritte trennten sie. Nachdenklich blickte er sie an und wollte sich gerade abwenden, als die joviale Stimme ihres Gastgebers erklang. „Das nenne ich Glück, Mylord! Die Aufstellung zum nächsten Tanz hat begonnen, und Miss Rivington ist noch ohne Partner.“
    Carlotta war vor Entsetzen wie gelähmt. Ein Blick sagte ihr, dass es Luke ähnlich erging, und sie fragte sich, ob er sich einfach umdrehen und weggehen würde. Doch Mr. Price klopfte ihm bereits auffordernd auf die Schulter und rief: „Worauf warten Sie, nutzen Sie Ihre Chance, Junge!“
    Carlotta öffnete den Mund, um Einwände zu erheben, doch es kam kein Wort über ihre Lippen. Mit steinerner Miene bot Luke ihr den Arm.
    „Geben Sie mir die Ehre, Miss Rivington?“
    Es blieb ihr keine andere Wahl. Lehnte sie ab, würde sie alle bloßstellen. Zaghaft legte sie die Hand auf seinen Ärmel. „Das ist sehr freundlich von Ihnen, Mylord.“
    Verdammt, fluchte Luke stumm. Da bemühte er sich, Carlotta aus dem Weg zu gehen, doch sie schien ihn geradezu zu verfolgen. Nein, er musste ehrlich zu sich sein. Es war nicht ihre Schuld. Auch in Malberry hatte er sich von ihr fernhalten wollen, als ihm bewusst wurde, dass er Gefahr lief, sich in den bezaubernden kleinen Wildfang zu verlieben. Aus diesem Grund hatte er beschlossen, ein letztes Gespräch mit dem Verwalter zu führen und am nächsten Morgen in aller Früh nach Darvell Manor weiterzureisen. Doch als er Kembles Cottage verließ, war ein Gewitter aufgezogen, erste Blitze zuckten über den nachtschwarzen Himmel. Hinter den Fenstern des Herrenhauses hatte er Licht flackern sehen. In dem Glauben, ein Feuer züngele die frisch bemalten Wände empor, war er zum Haus gestürmt. Doch statt auf Flammen war er auf Carlotta gestoßen …
    „Was zum Teufel tun Sie hier?“ Seine ärgerliche Stimme hallte von den leeren Wänden des Salons.
    „Das könnte ich Sie ebenso fragen, Sir. Seit Tagen hat man Sie nicht in der Nähe des Hauses gesehen.“
    Himmel und Hölle, das Küken forderte ihn heraus!
    „Ich hatte mit Kemble einiges zu besprechen. Es galt, den Transport der Möbel meines Bruders zu planen. Auf dem

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