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Der Baron und die widerspenstige Schöne

Der Baron und die widerspenstige Schöne

Titel: Der Baron und die widerspenstige Schöne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mallor
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er sie erneut verletzte. Herausfordernd reckte sie das Kinn und fixierte ihn mit kalten, gleichgültigen Blicken.
    „In Malberry, Mylord, war ich ein Kind. Ich wusste nichts vom Lauf der Welt. Daher nahm ich auch an, Geld spiele keine Rolle. Nun aber weiß ich es besser.“ Sie zwang sich, den Blick nicht abzuwenden, inständig hoffend, dass er nicht hinter die Maske der eisigen Blasiertheit blicken konnte, die sie aufgesetzt hatte, um die tiefe Pein in ihrem Herzen zu verbergen. Einen langen Augenblick erwiderte er ihren Blick, doch sie zuckte nicht mit der Wimper, um nicht zu offenbaren, dass der Kummer sie schier zu zerreißen drohte. Dann sah sie, wie sich seine Verwunderung allmählich in Verachtung umschlug. Hatte sie geglaubt, sich nicht elender fühlen zu können, wurde sie nun eines Besseren belehrt. Die Abscheu in seinen Augen war nahezu unerträglich. Nahezu.
    Die Zügel ihres Ponys loslassend meinte er knapp: „Dann werde ich Sie nun Ihrer Glücksjägerei überlassen, Miss Rivington. Guten Tag.“
    Luke trieb sein Pferd an und galoppierte davon. Den missbilligenden Blicken der anderen Parkbesucher, die es als ungebührlich betrachteten, sich schneller als im Schneckentempo fortzubewegen, schenkte er keine Beachtung. Dieses verflixte Mädchen. Bei ihrer ersten Begegnung in Malberry hatte er sich lediglich die Zeit mit einer kleinen Tändelei vertreiben wollen. Himmel, sie hatte es ihm heimgezahlt. Er blickte finster. Dass sie ihm seine finanzielle Lage unter die Nase reiben konnte, war seine eigene Schuld. Schließlich hatte er ihr selbst von seinen finanziellen Schwierigkeiten erzählt. Er hatte sie an einem jener heißen, sonnigen Nachmittage wieder einmal überredet, ihr Gerüst zu verlassen und sich zu ihm in den Park zu setzen, weil er herausfinden wollte, warum es ihrem Vater so ungeheuer viel bedeutete, die Fresken rechtzeitig zu beenden.
    „Meinem Vater ist es ausgesprochen wichtig, seine Verpflichtungen zu erfüllen, damit er nach Fertigstellung der Arbeit seinen Lohn in voller Höhe erhält. Das ist für uns von großer Bedeutung“, hatte Carlotta erklärt und sich, die Hände hinter dem Kopf verschränkend, ins Gras gelegt. Er versuchte nicht darauf zu achten, wie sich unter ihrem mit Farbspritzern bekleckerten Hemd die sanften Kurven ihrer Brüste abzeichneten.
    „Warum denn?“
    „Nun, damit wir unsere Rechnungen bezahlen, für unseren Lebensunterhalt aufkommen können. Als Gentleman verstehen Sie unsere Sorgen vielleicht nicht.“
    Er lachte. „Oh, diese Sorge kann ich durchaus verstehen. Ich habe selbst einen hohen Schuldenberg vorzuweisen. Das lässt sich leider nicht vermeiden“, meinte er leichthin. „Jeder Gentleman mit Stadthaus wird Ihnen bestätigen können, dass er hohe Ausgaben hat. Zum einen müssen Haushalt und Ställe unterhalten werden, wie es der Stand erfordert, vom Schneider will ich erst gar nicht reden.“
    Carlotta krauste die Stirn. „Sicher könnten Sie Einsparungen vornehmen, sparsamer haushalten …“ Sie biss sich auf die Lippe. „Wie ich sehe, habe ich Sie verärgert. Bitte entschuldigen Sie. Natürlich geht es mich nichts an, wie Sie Ihr Leben führen.“
    „Nein.“ Gegen seinen Willen war ihm das Wort in eisigem Ton entschlüpft. Er bemerkte ihren bestürzten Blick. Als sie jedoch beharrlich schwieg, sagte er: „Was ist, Miss Durini? Liegt Ihnen keine schlagfertige Antwort auf der Zunge?“
    Sie schüttelte den Kopf und schaute überrascht, als er in Lachen ausbrach. „Endlich habe ich eine Frau gefunden, die nicht immer das letzte Wort haben will!“
    Carlotta hatte sich aufgesetzt. „Ich denke, Sie spielen nur mit mir, Sir.“ Die Wut in ihrer Stimme war unverkennbar gewesen.
    „Nein, nein, bitte, Miss Durini, vergeben sie mir meine Unverschämtheit. Ich habe lediglich gescherzt, als ich von den Kosten des Stadtlebens sprach. Ich bin erst kürzlich aus Paris zurückgekehrt und besitze kein Stadthaus, das ich unterhalten muss, und soweit ich weiß, schulde ich auch meinem Schneider kein Geld. Meine Schulden sind durch meinen Landsitz entstanden, und ich habe vor, mich sehr bald um dieses Problem zu kümmern. Wollen wir wieder Frieden schließen?“
    Die Zügel fest umklammernd kehrte Luke wieder in die Gegenwart zurück. Verflucht, nie hatte er mit einer Frau so offen über seine Sorgen gesprochen, und was hatte es ihm gebracht? Er hatte ihr damit einen Prügel in die Hand gegeben, mit dem sie auf ihn einschlagen konnte. Ein bitteres Lachen

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