Der Baron und die widerspenstige Schöne
unserer Hochzeit, dass ich aus einer zähen Leibgardistenfamilie stamme, Lieber. Es braucht schon mehr als einen kleinen Sturz, um mich umzubringen.“
„Dennoch stand ich noch niemals so nahe davor, einen Mann zu erwürgen wie damals, als ich herausfand, dass Reed sich an dem Rad zu schaffen gemacht hatte. Ich bin froh, dass man ihn zu Zwangsarbeit im Gefängnis verurteilt hat.“ Sein Blick verfinsterte sich.
„Und Mattingwood? Wartet er immer noch auf seine Verurteilung?“, fragte Luke. „Er war der größere Schurke. Reed hat nur seine Anweisungen ausgeführt.“
„Er hat eine lebenslange Haftstrafe erhalten, kurz nachdem ihr eure Reise auf den Kontinent angetreten habt.“
Sie schwiegen einen Augenblick, dann stieß der kleine James einen Schrei aus und brach den Bann. Mit unendlicher Vorsicht hob James das Baby aus der Wiege und legte es Adele in die Arme, die es sanft hin und her wiegte, bis es wieder einschlief. James schaute ihnen einen Augenblick zu, dann wandte er sich an seinen Bruder.
„Verschönert Durini Darvell Manor für dich?“
„Den Teufel tut er! Er ist viel zu beschäftigt, um Zeit dafür zu haben. Meine Schwiegereltern haben sich für den Sommer ein Haus in Brighton gemietet, und gegenwärtig arbeitet mein Schwiegervater in einem gewissen königlichen Palast.“ Sein Blick schweifte zu Carlotta. „Immerhin hat er mir versprochen, dass er unser neues Badehaus mit Wandgemälden verschönern will. Was mich daran erinnert, James … wir würden gerne das eure benutzen, während wir hier zu Besuch weilen. Ich möchte Carlotta schwimmen lehren.“
Die Bitte war höflich und offen vorgetragen, dennoch fühlte Carlotta Adeles wissenden Blick auf sich ruhen und konnte nicht verhindern, dass ihr die Röte in die Wangen stieg.
„Eine ausgezeichnete Idee. Wenn das Baby entwöhnt ist, sollten wir dasselbe tun, James. Ich glaube, die körperliche Anstrengung würde sich zum Vorteil auswirken.“
„Nun, vielleicht ja“, sagte James und schaute verwirrt drein. „Wir werden abwarten und dann entscheiden.“
„Weißt du, mein Lieber, ich habe ebenso wie Carlotta die Wandgemälde im Badehaus bereits gesehen“, sagte Adele und nahm sich eine Praline von einem Teller, der auf dem Tisch neben ihr stand. „Wir haben bei dem Spaziergang im letzten Sommer auch einen Blick in die Wärmestube geworfen.“
„Das hast du mir ja nie erzählt!“
„Nein, denn ich wollte dich nicht schockieren. Aber Carlotta ist nun eine verheiratete Dame und Julia so gut wie vermählt, also denke ich, kann es keinen Schaden angerichtet haben.“
„Ganz im Gegenteil“, meinte Luke leise und warf Carlotta einen vielsagenden Blick zu, worauf diese errötete. Sie war erleichtert, als James vorschlug, Adele ein wenig Ruhe zu gönnen, und sie in ihr Gästezimmer geleitete.
„James ist ein richtiger Familienmensch geworden“, bemerkte Luke, als sie allein waren. „Die Ehe bekommt ihm offensichtlich gut.“ Er sah zu, wie Carlotta die Bänder ihres Hutes löste und diesen ablegte. Die Pelisse folgte gleich darauf. Die Sonnenstrahlen, die durch das Fenster hinter ihr hereinströmten, ließen ihn die wohlgerundeten Konturen ihres Körpers unter dem zarten Musselinstoff erahnen.
„Und was hältst du von der Ehe, Mylord, nun, da du sie seit mehreren Monaten genießen durftest?“
Er streckte die Hände nach ihr aus, und sie kam unverzüglich zu ihm.
„Ich denke, auch mir bekommt sie.“ Zärtlich nahm er sie in die Arme und verlor sich in ihren dunkelbraunen Augen, die so vertrauensvoll seinen Blick erwiderten. Oh, sie war so verflixt unwiderstehlich. „Nein, es ist nicht die Ehe“, meinte er bedächtig. „Du bist es, die mir guttut, cara .“
Sein Mund fand den ihren, und sie erwiderte seinen Kuss mit der gleichen Leidenschaft, während sie sich an ihn schmiegte und in ihm das heiße Verlangen hochbrodelte, das sich nie ganz unterdrücken ließ, wenn sie in seiner Nähe war. Er nahm sie auf die Arme und trug sie zum Bett.
„Luke! Wir sind eben erst angekommen.“
„Niemand wird uns stören. Ich habe die Tür abgeschlossen.“
„Aber wird James uns nicht unten erwarten?“ Ihre Stimme klang heiser, atemlos, ein Zeichen, dass auch sie ihn wollte.
„Nein, Liebes. Er wollte zurück zu Adele. Wir brauchen uns erst zum Dinner wieder sehen zu lassen.“ Sanft zog er an den Bändern ihres Kleides. „Du musst dich ohnehin umkleiden …“
Langsam zogen sie sich gegenseitig aus und fanden Freude daran, dem
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