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Der Baron und die widerspenstige Schöne

Der Baron und die widerspenstige Schöne

Titel: Der Baron und die widerspenstige Schöne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mallor
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Rückweg sah ich Licht im Fenster des Herrenhauses. Deshalb wollte ich hier nach dem Rechten sehen.“
    „Es tut mir leid, wenn Sie mich für einen Einbrecher gehalten haben.“
    „Meine Sorge war eher, dass ein Blitz ins Haus eingeschlagen und es in Brand gesetzt hat. Warum sind Sie nicht zu Hause?“, stieß er schroff hervor.
    „Ich wollte noch einen letzten Blick auf die Gemälde meines Vaters werfen. Bitte verzeihen Sie, wenn ich Sie beunruhigt haben sollte. Ich werde jetzt heimgehen.“
    „Nein, das werden Sie nicht.“
    Carlotta schaute ihn verwundert an.
    „Der Sturm ist zu heftig. Es wäre gefährlich, jetzt aufzubrechen.“ Er nahm seinen Hut ab und schüttelte ihn aus. Winzige Wassertropfen flogen umher und glitzerten im Kerzenschein.
    „Oh.“
    Dieses eine Wort, das sie so leise und bestürzt äußerte, war sein Verderben. Mit der Kerze in der zitternden Hand sah sie so verletzlich aus, dass es ihn tief in seinem Herzen berührte. Rasch suchte er sie zu beruhigen. „Sie müssen sich nicht sorgen, hier im Haus sind Sie in Sicherheit.“ Er nahm ihr die Kerze aus der Hand. „Schauen wir uns die Arbeit Ihres Vaters gemeinsam an.“
    Sie spazierten durch die leeren Räume und fanden sich schließlich im Ballsaal am anderen Ende des Hauses wieder. Ein Wandgemälde zwischen den beiden Marmorkaminen zierte den Raum. Die anderen Wände wurden von großen Fenstern eingenommen. Regen trommelte auf die in der Dunkelheit schwarz schimmernden Scheiben ein. Luke durchquerte den Raum, hob den Leuchter und ließ den Lichtschein über das Gemälde wandern, während er es eingehend betrachtete.
    „Ihr Vater ist ein großer Künstler, Carlotta. Das ist ein ausgezeichnetes Werk.“
    „Vielen Dank. Darf ich Ihnen etwas zeigen?“ Sie hakte sich bei ihm unter und führte ihn zur anderen Seite des Gemäldes. „Hier“, sagte sie, mit dem Finger auf eine Stelle am unteren Bildrand deutend. „Schauen Sie sich die Verzierung auf der Sandale der Frau einmal genauer an.“
    Luke tat ihr den Gefallen. „Das ist ja eine winzige Schnecke.“
    „Ja, eine lumaca “, erklärte Carlotta. „Auf Italienisch klingt es sehr viel hübscher. Das ist Papas Signatur. Er verrät sein Markenzeichen nicht vielen, aber es ist ihm sehr wichtig. In Rom hat er des Öfteren Kopien von den Werken der großen Meister angefertigt, die Italienreisende in Auftrag gegeben haben, weil sie mit den Gemälden ihre prächtigen Residenzen in England schmücken wollten. Er meinte, solange er mit seinem Markenzeichen signierte, sei es keine Fälschung und würde keinen Schaden anrichten. Es liegt ihm fern, jemanden zu täuschen oder zu betrügen.“
    „Ich fühle mich geehrt, dass Sie dieses Geheimnis mit mir teilen.“
    Er schaute zu ihr herunter. Carlotta lächelte ihn kurz an, ehe sie den Blick abwandte. Als ob sie ihn ablenken wolle, deutete sie auf die Kronleuchter.
    „Wenn all diese Kerzen brennen, wird der Raum sicher von Licht überflutet sein. Können Sie sich vorstellen, wie vornehm es aussehen wird, wenn all die eleganten Damen und Herren in ihren feinen Roben sich hier zu einem gesellschaftlichen Anlass einfinden?“ Sie seufzte. „Ich wünschte, ich könnte es sehen.“
    „Vielleicht werden Sie das.“
    „Ja, vielleicht werde ich mich ja eines Abends an die Fenster heranschleichen und meine Nase an der Scheibe platt drücken“, sagte sie lachend.
    Der Gedanke machte ihn wütend. „Das meinte ich nicht“, erwiderte er. „Sie sollten in diesem Raum tanzen – wie all die anderen jungen Damen.“
    „Schauen Sie mich doch nicht so böse an, Sir. Ich will Ihr Mitleid nicht.“
    „Nein, natürlich nicht. Dennoch sollten Sie in diesem Raum einmal tanzen.“ Er stellte den Kerzenleuchter ab und öffnete die Arme. „Kommen Sie.“
    „Solch ein Unfug!“ Sie lachte, doch sie wehrte sich nicht, als er ihre Hand nahm und sie summend durch den Saal geleitete.
    „Tanzen Sie Walzer, Miss Durini?“
    „Nein, Sir. Das habe ich nie gelernt.“
    „Nun, der Gentleman hält die Dame etwa so.“ Er drehte sie zu sich, schob ihren Umhang von ihren Schultern, bis er wie eine Schleppe herabhing, dann legte er eine Hand auf ihren Rücken. Sie erstarrte.
    „Mir sagte man, dass der Walzer von manchen als unschicklich angesehen wird“, meinte sie. „Es ist sicherlich gewagt, so nah beieinander zu stehen.“
    Verlegen lächelnd blickte sie ihn an. Unvermittelt verschlug es ihm den Atem.
    „Nun, Sir, was kommt nun?“
    „Das hier.“
    Er legte einen

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