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Der Bastard und die Lady

Der Bastard und die Lady

Titel: Der Bastard und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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vermieden werden können. Aber anscheinend kann ich mich einfach nicht daran erinnern, wenn du halbnackt vor mir umherstolzierst und mich verführst.“
    Sie kicherte.
    Er konnte es nicht glauben. Sie war die leidenschaftlichste, von Natur aus sinnlichste Frau in seinem reichen Erfahrungsschatz, doch mit diesem arglosen ungekünstelten Kichern war sie unvermittelt wieder jung, unschuldig und verspielt. Und weil sie außerdem klug, schlagfertig, unberechenbar und sanft war, war sie auch die gefährlichste Frau der Welt.
    Beau sah sie lange an und sagte dann: „Endlich fange ich an, das Dilemma meines Vaters zu verstehen.“
    „Wie bitte?“ Chelsea schüttelte den Kopf. „Wovon redest du?“
    „Von gar nichts“, sagte er und hätte die Worte gern zurückgenommen. „Nein, gar nichts ist nicht wahr. Ich habe gesagt, ich will sagen, dass es, wenn eine Frau einen Mann in ihren Bann gezogen hat – wie du mich; nein, sieh mich an –, kaum etwas gibt, was der Mann nicht für sie tun würde, wenn sie ihn darum bittet. Um sie glücklich zu machen. Und sie lachen zu hören, sie lächeln zu sehen. Um sie zu behalten.“
    Chelseas Unterlippe zitterte leicht. „Oliver, das war das Liebste, was du jemals zu mir sagen könntest. Und das Schlimmste. Ich möchte nicht denken, dass … dass ich List einsetze.“
    „Möchtest du lieber denken, du könntest mir nicht unter die Haut gehen?“, fragte er, drückte sie zurück aufs Bett und betrachtete ihr Haar, das wie ein Fächer auf dem Kissen ausgebreitet lag.
    „Nein“, sagte sie mit der ihr eigenen Aufrichtigkeit. „Aber ich möchte gern denken, dass ich niemals vorsätzlich versuche, dir … dir unter die Haut zu gehen. Gehe ich dir wirklich unter die Haut?“
    Er rückte näher und liebkoste ihren Hals. „Jetzt habe ich mich verraten, wie? Ja, Chelsea, du gehst mir unter die Haut. Was nicht heißt, dass ich nicht zuerst Warum? fragen würde, wenn du verlangen solltest, dass ich mir die rechte Hand abhacke. Aber ich würde wahrscheinlich versucht sein, es zu tun. Das ist vermutlich ein weiterer Grund, warum Frauen nie in den Krieg ziehen mussten. Warum sollte man zu den Waffen greifen, wenn man mit einem Lächeln, mit einem Blick erobern kann?“
    „Oder mit einem frechen, unsinnigen Fetzen, der jetzt, nachdem ich ihn getragen habe, wohl zur Folge hat, dass ich deinem Bruder nie wieder in die Augen sehen kann.“
    „Ja, aber dieser Fetzen war der Grund dafür, dass Puck zurück ins Gasthaus musste, um unsere spärlichen Habseligkeiten zu holen, oder? Du hast das Nachtgewand mitgenommen, um es für mich zu tragen.“
    „Aber nicht, um es als … weibliche List einzusetzen.“
    Er schob die Hand in die pfiffige Öffnung und ließ sie träge auf ihrem Bauch kreisen, während er gleichzeitig viele kleine Küsse an ihrem Hals entlang bis in die süße Mulde zwischen ihren Brüsten verteilte.
    „Na ja“, sagte sie ein wenig atemlos, „vielleicht ein bisschen …“
    Beau lachte leise an ihrer Haut, hob dann den Kopf und sah ihr tief in die Augen. „Ich tue nie etwas, was ich nicht tun will, Chelsea, und das schon seit langer Zeit. Anders ist jetzt, dass ich alles für dich tun will. Ich glaube nicht, dass du es so geplant hast, und ich wollte es weiß Gott auch nicht so, aber so ist es nun mal.“
    „Ach, Oliver …“, sagte sie und streckte die Arme nach ihm aus, „du würdest alles tun, nur nicht die Worte aussprechen, stimmt’s? Warum zeigst du es mir nicht einfach?“
    Konnte er ihr sagen, dass er Angst davor hatte? Konnte er ihr sagen, dass es die eine Sache war, sie körperlich zu erregen, sie wachzuküssen, sie zu lehren, sie zu genießen, ihr Lust zu bereiten. Doch wenn er allen Ernstes Liebe mit ihr machen, sie ohne körperliches Drängen lieben würde, ohne den Kitzel des Neuen, den Reiz, auch ohne dieses Gewand, dann würde er über alles hinausgehen, was er je getan, sich je vorgestellt hatte.
    Dann würde er nicht nur seinen Körper hingeben, sondern sich selbst.
    „Chelsea, ich …“
    Sie legte die Finger auf seine Lippen. „Schsch, nein, sag nichts. Du sollst nicht glauben, dass du etwas sagen musst.“
    Er haschte nach ihrer Hand und küsste ihre Fingerspitzen. „Du hattest recht. Männer bleiben viel länger albern als Frauen. Manche von uns bleiben sehr, sehr lange albern.“
    „Ja, aber Frauen sind weise, Oliver. Wir können warten. Allerdings hätte ich es sehr, sehr gern, wenn du mich noch einmal so ansehen würdest wie eben gerade. Und

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