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Der Bastard und die Lady

Der Bastard und die Lady

Titel: Der Bastard und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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reden, was dich nicht wundern sollte. Und über Puck. Und deine Mutter. Und warum ihr und euer Vater euch so von ihr tyrannisieren lasst.“
    „Eine Tyrannin ist sie wohl kaum, Chelsea. Sie ist, was und wer sie ist, mehr nicht. Damit habe ich mich schon lange abgefunden. Sie hat sichergestellt, dass wir alle drei gut versorgt sind. Abgesehen von Jack, der sich weigert, Hilfe von unserem Vater anzunehmen.“
    „Er sagte, er gehörte nicht nach Blackthorn“, bemerkte Chelsea, erhob sich vom Tisch und zog sich auf die Fensterbank zurück, als wollte sie klarstellen, dass sie wirklich nur reden wollte und sonst nichts. „Warum sagt er so etwas?“
    Die Bemerkung hatte Beau ebenfalls verblüfft. „Das musst du ihn fragen. Jack war schon immer verschlossen wie eine Auster, wenn es um ihn selbst ging oder um einen von uns. Gestern Nacht hat er mehr gesagt, als ich je von ihm gehört habe, und auch das war nicht viel.“
    „Er hat Puck einen Müßiggänger genannt. Ich glaube, Puck war beleidigt.“
    „Puck zu beleidigen, dazu gehört sehr viel mehr. Er weiß, wer er ist.“
    „Und du weißt, wer du bist“, sagte sie, zog die Beine hoch aufs Polster und breitete ihren Rock darüber. „Wer bist du, Oliver?“
    „Wahrscheinlich ein Mann, der solche Fragen nicht gewohnt ist“, antwortete er und bewunderte ihr Haar, das im Sonnenlicht wie ein leuchtender Heiligenschein ihr Gesicht rahmte. „Wir werden ihr nicht oft begegnen, weißt du. Wenn das deine Sorge ist.“
    Sie sah ihn einigermaßen erschrocken an. „So offensichtlich ist es also.“
    „Die wenigstens Frauen mögen meine Mutter. Andererseits hält sie selbst auch nicht viel von ihren Geschlechtsgenossinnen. Schon gar nicht, wenn sie jünger und schöner sind.“
    „Ich habe nicht gesagt, dass ich sie nicht mag. Schließlich kenne ich sie kaum“, widersprach Chelsea, dann schüttelte sie den Kopf. „Aber überleg doch mal, Oliver. Wäre sie nicht so egoistisch gewesen, wärst du der Erbe deines Vaters.“
    „Und damit folgerichtig wahrscheinlich dein Schwager.“
    „Oh.“ Sie furchte die Stirn. „Da haben wir’s wieder. Thomas hätte sich dir an den Hals geworfen, entzückt darüber, dass Madelyn deinen Titel und deinen Reichtum heiratet. In mancherlei Hinsicht bist du wohl wirklich gut davongekommen.“
    Beau warf den Kopf in den Nacken und lachte. „Stimmt. Besonders wenn ich festgestellt hätte, dass ich die falsche Schwester geheiratet habe, nachdem du aufgehört hattest, ein lästiges Gör zu sein.“
    Ihr Blick wurde für einen Moment ganz weich, doch dann reckte sie ihr hübsches Kinn. „Du bekommst mich nicht noch einmal in dieses Bett da, Oliver. Nicht wenn ich dir noch so viele Fragen stellen muss.“
    „Bist du ganz sicher? Puck kommt frühestens in einer Stunde zurück.“
    „Später vielleicht“, sagte sie mit einer abschließenden Handbewegung, und Beau musste sich auf die Zunge beißen, um nicht wieder zu lachen. Sie hatte nun wirklich nicht lange gebraucht, um die weiblichen Listen zu erlernen, und wenn er es recht überlegte, hatte auch er nicht lange gebraucht, um wie ein verliebter junger Spund nahezu zu einem winselnden Idioten zu ihren Füßen zu werden und um ihre Gunst zu betteln.
    Frauen hatten keine Ahnung von ihrer eigenen Macht.
    Oder vielleicht doch.
    „Ist das eine Einverständniserklärung oder ein Versprechen? Das möchte ich klargestellt sehen, nachdem du mir den Unterschied erklärt hast.“
    „Führen alle Männer und Frauen solche Gespräche?“, fragte sie ihn. „Denn ich finde sie … befremdlich.“
    „Was soll ich darauf antworten? Soll ich dir sagen, dass die Frauen, mit denen ich im Laufe der Jahre zusammen war, nicht unbedingt für ihr Konversationstalent berühmt waren?“
    Mit dem Zeigefinger fuhr sie sich unter der Nase entlang. Wahrscheinlich, um ein Lächeln zu verbergen, denn ein Lächeln hätte verraten, dass sie genauestens wusste, was er meinte, und brave Mädchen wussten Derartiges nicht. Doch dann überlegte sie erneut und verblüffte ihn mit ihrer Offenheit. „Habe ich ein … großes Talent?“
    Er hätte vorgeben können zu glauben, ihre Frage bezöge sich auf Konversation, doch das hätte wohl nur dazu geführt, dass ihre nächste Frage noch deutlicher ausgefallen wäre, und er fühlte sich jetzt schon unbehaglich genug.
    „Ja, das würde ich sagen. Und mit etwas Übung könntest du noch besser werden, weshalb ich erwähnt habe, dass wir Zeit …“
    „Ja, dachte ich mir doch, dass

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