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Der Bastard und die Lady

Der Bastard und die Lady

Titel: Der Bastard und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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Will die Krähe nicht wecken. Hier, nimm das.“
    Er reichte ihr eine Flasche, und sie nahm sie verblüfft entgegen und drückte sie an die Brust.
    „Na, also. Das steht dir, Maddie“, sagte er grinsend. Dann ergriff er ihre Hand und führte sie zu einer der Türen. Der Schlüssel bereitete ihm einige Schwierigkeiten, doch irgendwann fand er Einlass und zog Madelyn mit sich ins Zimmer.
    Drinnen nahm er ihr die Flasche ab und wies damit auf die beiden unbequemen Sessel am Kamin.
    „Thomas“, sagte sie überflüssigerweise, „du hast getrunken.“
    „Ja, verdammt noch mal. Ich hätte auch gern gehurt, aber die Barfrau meinte, ich wäre zu betrunken, um meinen Teil des Handels aufrechtzuhalten. Schlaues Luder, wie? Aufrecht zuhalten?“
    Sie traute ihren Augen und Ohren nicht. „Thomas, was ist los?“
    Sein Lächeln verlosch, er senkte das Kinn auf die Brust. „Ich weiß nicht. Bin … bin ich ein schlechter Mensch, Maddie?“
    „Ach, das ist alles? Ja, natürlich bist du ein schlechter Mensch. Aber, ehrlich, Thomas, auch nicht schlechter als andere. Wenn Gott jedem schlechten Menschen in England eine tödliche Mumpserkrankung schicken würde, wäre die Insel nur noch von Frauen und kleinen Jungen bevölkert.“
    „Ich habe Versprechungen geleistet. An Gott, verstehst du? Falls er mich am Leben ließe.“
    Sie verdrehte die Augen. Ihr Bruder hatte an diesem Abend offenbar die Absicht, ein rührseliger Betrunkener zu sein. Tja, falls er anfing, in seine scheußliche Krawatte zu weinen, würde sie gehen. „Ich selbst habe vor knapp zehn Minuten Gott angerufen, aber irgendwann rufen wir ja alle seinen Namen, aus welchem Grund auch immer. Für dich war es ein Augenblick der Verzweiflung, Thomas, und schnell vergessen, wäre nicht dieser verdammte Flotley mit Feuer und Schwefel dazwischengekommen.“ Sie musterte ihn eingehend. „Aber du fängst an, das zu begreifen, nicht wahr?“
    „Er hat gesagt, ich könnte gerettet werden, wenn ich auf ihn hören und mich ändern würde. Du aber würdest in der Hölle schmoren. Verzeih, Maddie. Er hat gesagt, deine Sünde hätte die meine nach sich gezogen. Wegen Blackthorn, verstehst du?“
    Madelyn erhob sich halb aus ihrem Sessel. „So, das hat er gesagt? Ich habe nicht übel Lust, ihn … Nein, es ist wohl zu spät, und die Krähe im Nachthemd zu sehen dreht mir womöglich den Magen um.“ Sie ließ sich wieder in den Sessel sinken. „Und inwiefern war es meine Sünde?“
    Thomas nahm einen langen Zug aus der Flasche. „Er sagt, wenn du Blackthorn nicht mit deinen weiblichen Listen betört hättest, wäre das alles nicht passiert.“
    „Tatsächlich? Ich habe dir die Peitsche in die Hand gedrückt, wie?“
    Der Earl zuckte die Achseln. „Frauen sind so. Sie stacheln Männer an. Chelsea reizt mich mit ihrer Unverschämtheit. Frauen sind die Wurzel allen Übels. Von Krieg. Und Seuchen.“
    „Und trotzdem habe ich ihn in den vergangenen Tagen ein paar Mal dabei ertappt, dass er mich anschaute, als würde er nichts lieber tun als mit mir zu sündigen. Thomas, du hast dich von einem Scharlatan einwickeln lassen, verstehst du das denn nicht? Noch dazu von einem erschreckend lasterhaften. Er hat dich an der Nase herumgeführt und greift dir dabei regelmäßig tief in die Taschen. Du warst schon immer ein Idiot.“
    „Aber … aber meine unsterbliche Seele …?“
    Sie lachte aufrichtig belustigt. „Zum Teufel mit deiner unsterblichen Seele! Der holt sie vermutlich sowieso irgendwann, nachdem dir jetzt offenbar der Schleier der Dummheit von den Augen gezogen wurde. Können wir die Krähe nicht einfach irgendwo in einen Graben werfen und nach London zurückkehren?“
    Er schüttelte den Kopf und seufzte. „Nein, das kann ich nicht. Ich muss sicher sein, dass es richtig wäre. In mancherlei Hinsicht bin ich inzwischen von seinem Urteil abhängig. Einiges, was er mich gelehrt hat, erscheint mir … gut. Ich muss wohl aussortieren, die Spreu von Weizen trennen. Ich wäre fast gestorben, Maddie … fast gestorben . Und ich hätte beinahe einen Menschen umgebracht – deinetwegen. Wir müssen so oder so weitermachen, bis wir Chelsea finden. Ich werde sie nicht zwingen, Francis zu heiraten, jetzt nicht mehr, und das muss ich ihr sagen, bevor sie sich an diesen Bastard wegwirft.“
    „Mein Bruder, der Heilige. Ich muss dir sagen, dies allein schon ist die Unannehmlichkeiten der Reise wert. Es ist bestimmt kein Geheimnis, dass ich nie viel für dich übrig hatte, Thomas, aber

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