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Der Bastard und die Lady

Der Bastard und die Lady

Titel: Der Bastard und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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gleich nach der Hochzeit Witwe werden könnte – das nennt er Spaß? Und du – ja, du, mein Gatte –, du freust dich vermutlich auf dieses Treffen. Oder?“
    „Ich fürchte, du bist durchschaut, Bruderherz. Die perfekte Rache. Für die Peitschenhiebe und für alles andere. Du hast es gesagt, Chelsea hat es gesagt, und so ist es auch. Das heißt, sofern er keinen Glückstreffer landet und dir ein Loch in den Kopf schießt.“ Puck wandte sich lächelnd Chelsea zu. „Was nicht heißt, dass du ihm nichts bedeutest, denn das tust du. Sonst hätte er dich einfach entehrt und zurückgeschickt. Stimmt’s, Beau?“
    Chelsea sah Beau an. Ihren Ehemann.
    „Ich wäre dir sehr dankbar, wenn du aufhören würdest, mir zu helfen, Puck“, sagte er ruhig und erwiderte Chelseas Blick.
    Sie fing an, im Geiste stumm zu zählen. Erstens hatte Puck zu Anfang wahrscheinlich recht, also musste das nichts bedeuten. Zweitens stand mehr zwischen ihrem Bruder und Oliver, als sie wusste, das hatte Puck gerade durchscheinen lassen. Drittens musste sie von einem von beiden irgendwann die ganze Wahrheit erfahren, aber jetzt war wohl nicht der richtige Zeitpunkt. Viertens hatte sich irgendwo auf dem Weg von London bis hierher alles verändert. Für Oliver, für sie. Fünftens hatte eine lange Reise in der Kutsche mit Madelyn ihren Bruder eindeutig irgendwie um den Verstand gebracht; er trank wieder, und Francis Flotley klebte nicht mehr an ihm wie ein Senfmehlpflaster. Sechstens liebte Oliver sie. Er mochte es jetzt noch nicht Liebe nennen, doch das käme schon noch.
    „Schon gut, Oliver. Puck hat nichts gesagt, was nicht der Wahrheit entspricht oder irgendwann der Wahrheit entsprochen hat. Können wir jetzt Thomas aufsuchen? Ich jedenfalls gehe. Ich bezweifle, dass er den weiten Weg gekommen ist, um uns seinen Segen zu geben, aber ich bin überzeugt, dass sich etwas geändert hat, und ich will wissen, was es ist. Wir nehmen die Kutsche.“
    Puck trat flink vor und öffnete den Kutschenschlag, ließ das Treppchen herab und wich zurück, als Beau Chelsea beim Einsteigen behilflich war.
    „Entschuldige, Chelsea. Gewöhnlich bin ich nicht begriffsstutzig. Beau? Wenn es dir lieber ist, nehme ich deinen Pegasus. Das erscheint mir im Augenblick sicherer.“
    „Steig in die Kutsche, du Dummkopf. Ich schlage dich schon nicht.“
    „Deinetwegen war ich eigentlich nicht in Sorge“, sagte Puck, grinste und schwang sich geschmeidig in die Kutsche. „Nun, gibt es einen Plan? Eigentlich sollten wir nach einem Plan vorgehen.“
    Chelsea wandte den Kopf und sah Beau an. „Ich halte es für das Beste, wenn wir Thomas um Verzeihung bitten“, sagte sie und rechnete damit, dass Beau explodieren würde. „Wir müssen es ja nicht ernst meinen, und darauf ist er ganz sicher nicht gefasst.“
    „Ich glaube nicht, dass er versöhnlich gestimmt ist. In seinem Hosenbund steckt eine Pistole“, sagte Puck. „Ich habe dieses belanglose kleine Problem doch erwähnt, oder?“
    „Wenn ich wüsste, dass ich mich mit mir treffen will, hätte ich auch eine Pistole im Hosenbund“, sagte Beau. Chelsea schob ihre Hand in seine. „Aber er ist allein. Damit hatte ich nicht gerechnet. Puck, ich will, dass du in der Kutsche bleibst. Das erscheint mir nur fair.“
    „Oh ja, Bruderherz, du musst unter allen Umständen fair sein. Hast du den Verstand verloren?“
    „Vermutlich. Aber ich bin gewissermaßen auch bewaffnet“, sagte Beau. Die Kutsche rollte aus und hielt an. „Ah, und da ist er, genau so, wie du ihn beschrieben hast. Was zum Teufel treibt er da?“
    Chelsea drückte Beau zurück in die Polster und beugte sich über ihn, um aus dem Kutschenfenster zu spähen. „Er … nein, ich glaube, er flirtet mit dieser ziemlich grell gekleideten Dame. Alkohol, und jetzt auch leichte Mädchen? Und Francis Flotley ist weit und breit nicht zu sehen?“ Beau zog sie zurück auf ihren Platz, und sie wandte sich ihm voller Begeisterung zu. „Weißt du, was das bedeutet, Oliver? Madelyn hat ihn dazu gebracht, seine neu gefundene Frömmigkeit aufzugeben. Ich habe doch gesagt, sie würde ihm das Leben zur Hölle machen. Ach, meine Schwägerin wird so erleichtert sein!“
    „Er hat euch gesehen“, warnte Puck leise. „Jetzt kommt er. Du solltest aussteigen, hier drinnen bist du im Nachteil.“
    „Bleib bei Puck“, sagte Beau und küsste Chelsea auf die Wange. Dann küsste er ihre Stirn, ihre Nase, ihren Mund. Er legte beide Hände an ihre Wangen und blickte Chelsea

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