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Der Bastard und die Lady

Der Bastard und die Lady

Titel: Der Bastard und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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lange an, als ob er sie womöglich nie wieder sehen würde. „Wenn ich der Rettung durch meine Frau bedürfen sollte, dann hättest du dir einen anderen Ehemann aussuchen müssen.“
    Er umarmte sie ungestüm, dann wandte er sich seinem Bruder zu. „Puck, vergiss nicht, was wir besprochen haben. Und wenn du sie körperlich festhalten musst, tu es.“
    Chelsea versuchte, ihn am Arm zurückzuhalten. „Aber …“
    Beau war bereits ausgestiegen, stand auf dem Kopfsteinpflaster, die Arme deutlich vom Körper abgespreizt, noch gut fünf Meter vom Earl entfernt. Brean trat noch zwei, drei Schritte vor und blieb dann stehen.
    „Wo’s meine Schwester?“
    „Meine Frau sitzt in der Kutsche.“
    „Ach, das war vielleicht kein Geniestreich. Kurz und prägnant, aber nicht genial“, sagte Puck, öffnete ein Seitenfach in der Kutsche, entnahm ihm eine Pistole und hielt sie auf dem Schoß.
    „Pssst“, machte Chelsea. „Thomas redet.“
    „Warum issie zu Ihnen gekommen?“
    „Warum ist sie vor Ihnen davongelaufen?“
    Brean tat Beaus Worte mit einer Armbewegung ab. „Ihre Gründe kenne ich längst. Es war ein Fehler, ihr die Ehe mit Francis aufzwingen zu wollen, das weiß ich jetzt. Aber sie hatte kein Recht, mir den Gehorsam zu verweigern.“
    „Ich glaube, da wäre sie anderer Meinung. Übrigens, wo ist der Reverend Flotley? Chelsea sagt, seine Lippen sind ständig feucht. Ich habe mich gefragt, ob sie in dem Punkt vielleicht übertrieben hat.“
    In der Kutsche sah Chelsea kopfschüttelnd Puck an. Sie hatte nicht übertrieben.
    „Ich sagte doch, es geht nicht um Francis. Es war der Mumps, der hat die Schuld. Der Mumps und Madelyn. Das habe ich jetzt begriffen.“ Er hob seine Stimme. „Chelsea! Ich verzeihe dir! Ich bin gekommen, um dich nach Hause zu holen!“
    „Ich fürchte, Sie haben nicht zugehört, Brean. Chelsea ist jetzt meine Frau. Sie bleibt bei mir. Sie müssen sich mit mir auseinandersetzen.“
    „Nein. Sie kann gar nicht Ihre Frau sein. Sie sind doch gerade erst hier angekommen.“
    „In Schottland gibt es mehr als nur eine Schmiede, Brean. Sie kommen zu spät.“
    Der Earl wollte nach seiner Pistole greifen, zog die Hand aber zurück, ohne die Waffe berührt zu haben. „Ich kann die Ehe annullieren lassen.“
    „Nein, Brean, das können Sie nicht. Mit etwas Glück trägt Chelsea bereits mein Kind.“
    Der Earl blies ein paar Mal die Backen auf, bevor er fauchte: „Sie Bastard!“
    „Tja, das hört Beau wohl nicht zum ersten Mal“, sagte Puck leise. „Man ist so schnell bei der Hand mit dieser Beleidigung, nicht wahr? Man möchte erwarten, der Mann hätte etwas mehr Fantasie.“
    Chelsea schlug ihm auf die Finger, damit er schwieg. Ihrer Meinung nach lief alles gut. Thomas war wütend, aber er hatte nicht die Pistole gezogen. Wenn er nicht spontan zur Waffe gegriffen hatte, würde er es vermutlich überhaupt nicht tun.
    „Was zwischen uns steht, ist erledigt, Brean. Was an dem Tag vorgefallen ist, als ich Portland Place aufsuchte … und was danach geschah.“
    Chelsea sah, wie ihr Bruder schwankte. Nicht aufgrund von Trunkenheit, sondern weil Beaus Worte ihn beinahe umgehauen hatten.
    „Ah“, flüsterte Puck neben ihr, „der Fangschuss. Jetzt hat er ihn am Wickel. Ich habe nie daran gezweifelt. Jedenfalls nicht sehr.“
    Chelsea verstand nicht. Noch einmal bedeutete sie Puck, still zu sein. Etwas Bedeutsames spielte sich ab.
    Thomas wich einen Schritt vor Beau zurück. „Sie wissen?“
    „Ich habe es immer gewusst. Um Ihnen das zu sagen, bin ich heute hierher gekommen. Und um Ihnen Folgendes zu sagen: Wir sind jetzt quitt. Halten Sie sich von Chelsea fern. Vergessen Sie, dass sie und ich existieren. Gott weiß, wir beide wollen Sie auch vergessen.“
    „Ich – ich war noch jung“, sagte der Earl weinerlich. „Mein eigener Vater nannte mich einen Feigling. Weil ich zur Peitsche gegriffen hatte. Mich! Seinen eigenen Sohn nannte er Feigling. Er … er sagte, der Bastard wäre ein besserer Gentleman als ich. Herrgott, ich habe meinen Vater gehasst. Aber nicht so sehr, wie ich Sie gehasst habe.“ Er wollte wieder nach der Pistole greifen, und wieder ließ er die Hand sinken. „Er sagte, ein wahrer Gentleman hätte die Fäuste eingesetzt und Sie niedergeschlagen.“
    „Das können Sie immer noch versuchen. Es wäre mir sogar recht lieb.“
    In der Kutsche presste Chelsea sich die Faust an den Mund. Ihr Herz hämmerte. Doch trotz ihrer Angst konnte sie den Blick nicht

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