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Der Bastard und die Lady

Der Bastard und die Lady

Titel: Der Bastard und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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sich um ihn zusammen, kraftvoll, mit rhythmischem Zucken, bis sein eigener Höhepunkt jeden Gedanken daran, dass er seinen Körper beherrschte, zunichte machte.
    Es war vollbracht. Er hatte eine Jungfrau entjungfert.
    „Das will ich nie wieder tun“, sagte er in erster Linie zu sich selbst, als er auf Chelsea lag und versuchte, wieder zu Atem und möglichst auch zu Verstand zu kommen.
    Zuerst reagierte sie nicht, doch schließlich fragte sie leise: „Wie bitte?“
    Beau erkannte seinen Fehler auf der Stelle. „Nein, nein“, wehrte er hastig ab, rollte sich vorsichtig von ihr herunter und zog sie fest an sich. „So habe ich es nicht gemeint. Ich wollte sagen, ich will nie wieder bei einer Frau der Erste – das heißt, ich will nicht derjenige sein, der einer Frau die … Oh Gott. Es gab Zeiten, da habe ich mich immerhin für halbwegs intelligent gehalten und manchmal sogar für einigermaßen redegewandt. Habe ich dir wehgetan? Das war es, was ich meinte, was ich sagen wollte.“
    Sie legte eine Hand auf seine Brust, spreizte die Finger und strich durch seine Behaarung, die sie vorher schon kommentiert hatte. „Hm, ja, ich glaube schon. Dass du mir wehgetan hast, meine ich. Aber nicht sehr. Ich weiß es nicht mehr recht. Jetzt musst du mich heiraten, Oliver. Ich habe dich gehörig verführt.“
    Er blickte auf ihren Kopf herab, auf die Masse offener Ringellocken, die ihn fester an sie banden als ein starkes Seil. Wollte sie weinen? Das käme nicht unerwartet, nicht unter solchen Umständen. Sie war vor wenigen Minuten noch so tapfer, ja, eifrig gewesen. Sie beide.
    Doch jetzt, da es vorbei war, da sie getan hatten, was, wie sie beide wussten, getan werden musste, war er hin- und hergerissen zwischen Lust und seinem Gewissen. Und sie war – na ja, er wusste nicht, was sie dachte. Wahrscheinlich wünschte sie sich, dass er einfach für eine Weile verschwand und ihr Zeit zum Nachdenken ließ. Immerhin hatte sie einen sehr großen Schritt getan. Sie konnte nicht mehr zurück, und das warf womöglich die Frage auf, wie es jetzt weitergehen sollte.
    Beau versuchte, wieder zu dem Verhältnis zurückzufinden, dass sie vor dieser neuen Intimität gehabt hatten, die in Wirklichkeit vielleicht die Kluft zwischen ihnen verbreitert hatte.
    „Ja, das hast du wohl. Das können wir später unseren Enkeln erzählen. Ich werde ihnen von ihrer lieben grauhaarigen alten Großmutter erzählen, die da sitzt, die Füße auf einem Schemel, und auf ihr Strickzeug schielt. Welch loses Frauenzimmer sie einmal war, wie sie mich gejagt und eingefangen, mich in ihr Bett gezerrt und sich zu Willen gemacht hat. Autsch!“, endete er, als sie in sein kurzes Brusthaar griff und heftig zog.
    „Wir verstehen uns wirklich gut, oder?“ Sie wirkte nervös. Warum war sie nach alldem noch nervös? „Meine Eltern konnten sich nicht leiden, was in arrangierten Ehen nicht anders zu erwarten ist. Aber wir zwei dürften keine allzu großen Probleme miteinander haben.“
    „Sagt die Frau, deretwegen ich nach Gretna Green flüchte, verfolgt von ihrem Bruder, der meinen Untergang plant. Nicht, dass es mich stört“, fügte er rasch hinzu und nahm ebenso rasch ihre Hand von seiner Brust. „Komm jetzt, dreh dich um und schlafe, während ich mich auf den Rest der Nacht vorbereite.“
    Chelsea schien, wenn auch verspätet, ein Anflug von Sittsamkeit zu überkommen. Sie setzte sich auf und zog sich das fadenscheinige Laken über den Körper. „Was hast du für den Rest der Nacht geplant?“
    „Nun, das liegt doch auf der Hand. Solange wir in dieser Räuberhöhle bleiben müssen, stehe ich Wache bei meiner Lady, wie es sich für einen Ritter ohne Furcht und Tadel gehört. Oder in meinem Fall für einen Ritter ohne trockenes Hemd. In ein paar Stunden will ich aufbrechen, es lohnt sich also kaum noch für mich zu schlafen. Möchtest du … verflixt, wie sagt man das? Möchtest du dich noch einmal waschen?“
    Sie nickte und wich seinem Blick aus. „Würde es dir etwas ausmachen, nicht hinzusehen?“
    „Nein“, sagte er ruhig und fragte sich, ob es noch schmerzte, ob sie geblutet hatte. Wahrscheinlich ja. Außerdem war sie vermutlich wund, was sie jetzt wohl zu spüren begann. „Nein, es macht mir überhaupt nichts aus.“
    Er kleidete sich an, zog seine Stiefel an, und als er sich schließlich umdrehte, lag Chelsea im Bett, sogar unter der Bettdecke. Sie lag auf der rechten Seite und kehrte ihm den Rücken zu.
    Er drehte den wackligen Stuhl zur Tür hin

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