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Der Bastard und die Lady

Der Bastard und die Lady

Titel: Der Bastard und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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auch nach Ägypten?“
    Beau zuckte nicht mit der Wimper, doch es kostete ihn einige Mühe. „Ich weiß nicht. Glücklicherweise reichten die Herrlichkeiten, die ich ihm vor Augen geführt habe. Hm … kommst du bis zu meiner Rückkehr allein zurecht?“
    Sie verdrehte die Augen. „Ich verspreche dir, ich gehe nicht weg. Ich wäre auch heute Nachmittag im Zimmer geblieben, doch du hattest Jonathan den Schlüssel gegeben. Woher hätte ich wissen sollen, dass Emily mich nicht in mein eigenes Zimmer lassen würde?“
    „Ich verstehe deine Zwangslage, aber mir passt es nicht, dass du den ganzen Tag ohne Begleitung im Gasthaus umhergewandert bist.“ Er stellte fest, dass sein Beschützerinstinkt ihr gegenüber inzwischen sehr ausgeprägt war.
    „Ich habe so gut wie niemanden getroffen“, versicherte sie. „Das Gasthaus ist schon ein bisschen merkwürdig, oder? So verschachtelt, mit so vielen Ecken und Winkeln? Und ich glaube, Oliver, dass der Wirt dich entweder belogen hat oder dass alle anderen Gäste den Tag verschlafen haben, bis auf diese neugierige Frau, die die Polizei holen wollte, um Emily zu helfen. Sie und ihre drei Töchter sind jedoch schon abgereist. Ich komme zurecht.“ Sie lächelte. „Aber du könntest dich beeilen.“
    Er brachte es nicht über sich, sie aufzuklären, dass die neugierige Frau und ihre Töchter eine Zuhälterin und deren Prostituierte waren, auch nicht, dass sie schon abgereist waren, weil sie die Gäste abgefertigt hatten und zu ihrer nächsten Station weiterzogen. Es war höchste Zeit, hochwertigere Gasthäuser aufzuspüren.
    „Kleine Hexe“, sagte er, gab ihr einen Kuss auf die Stirn und war eigentlich recht zufrieden. Beinahe selbstzufrieden. Er war ein Glückspilz. „Vielleicht ist Puck während meiner Abwesenheit schon eingetroffen. Ich habe in jedem Etablissement der Stadt eine Nachricht für einen Monsieur Robin Goodfellow hinterlegt.“
    „Dein Bruder? Du glaubst wirklich, er könnte uns schon eingeholt haben?“ Chelsea erhob sich von der Fensterbank und richtete sich mit entzückend eifriger Miene auf. „Mit unseren Koffern? Mit sauberen Kleidern?“
    „Ja, dank des Regens und unserer zusätzlichen Übernachtung ist das möglich. Nun, willst du dich nicht nach deinen Geschwistern erkundigen? Eigentlich hätten sie schon vorbei sein müssen, könnten uns womöglich sogar schon an der Grenze erwarten. Vielleicht ist ihnen ein Unglück zugestoßen.“
    „Thomas stößt kein Unglück zu.“ Doch dann lächelte sie und fügte hinzu: „Unglücklicherweise. Allerdings bezweifle ich, dass er sich in Madelyns Gesellschaft sehr wohl fühlt. Und du kannst nicht sicher sein, dass sie über Nacht in Gateshead bleiben, oder?“
    „Nein“, gab Beau zu. „Aber die meisten bleiben. Wie gesagt, um vor dem letzten wilden Ansturm auszuruhen. Frische Pferde zu mieten. Schließlich gibt es zwischen Gateshead und der Grenze dann nur noch wenige sinnvolle Raststätten. Dein Bruder wird übrigens auf Probleme stoßen, besonders wenn es Puck gelingt, ihn zu überholen. In Gateshead habe ich alles geregelt.“
    „Was hast du geregelt? Was hat Puck vor?“
    Beau lächelte gegen seinen Willen. Es war eine kostspielige Angelegenheit, aber seiner Meinung nach grenzte sie an Genialität. „Ich habe doch gesagt, dass ich einen Plan habe. Während meiner Überprüfung sämtlicher Hotels und Gasthäuser habe ich auch jede Pferdestation aufgesucht und alle Gespanne für die nächsten drei Tage gemietet. Puck tut das Gleiche von Gateshead bis nach Gretna Green. So mancher Vater auf Verfolgungsjagd wird dadurch festgesetzt sein, bis seine eigenen Pferde ausgeruht sind und er weiterziehen kann. Wir haben bisher vielleicht ein durchgebranntes Paar an der Hochzeit gehindert, Chelsea, aber jetzt unterstützen wir wahrscheinlich Dutzende.“
    Chelsea öffnete und schloss ein paar Mal den Mund, bevor ihre wunderbaren Augen frech zu blitzen begannen. „Aber Oliver, das ist gemein. Du bist ein Genie!“
    „Das finde ich auch, ja. Kann sein, dass du einen Mann mit einem hinterhältigen Einschlag heiratest.“
    Sie zuckte gelassen die Achseln. „In der Hinsicht passen wir dann ganz gut zusammen, schätze ich. Müsstest du nicht aufbrechen? Ich habe Emily informiert, dass du ihren Papa herholst, und sie ist wieder in Tränen ausgebrochen, versicherte mir jedoch, dass es Freudentränen sind, die sie jetzt vergießt. Ganz gleich, was für Tränen es sind, ich bin mit meiner Geduld am Ende. Das ist ein

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