Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Bastard und die Lady

Der Bastard und die Lady

Titel: Der Bastard und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
Vom Netzwerk:
Hause sitzen und sticken, ohne zu fürchten, dass etwas Schreckliches passiert.
    Männer konnten so begriffsstutzig sein.
    Sollte er eben denken, sie würde immer nur fordern, sich einmischen und sogar regelrecht hinterhältig sein. Solange sie mitkommen durfte und dafür sorgen konnte, dass er keine heldenhafte Dummheit beging.
    „Oh, sieh nur“, sagte sie und zupfte an Beaus Ärmel, als sie die kleine Eingangshalle des Hotels betraten, das unscheinbar wirkte, wenn man nicht gerade mehrere Tage in bedeutend schlechteren Gasthäusern verbracht hatte. Wenn es so war, konnte diese Eingangshalle mit der des Poultney in London mithalten. „Da ist Puck. Dort drüben. Sieht er nicht gut aus!“
    Puck musste sie gehört haben, denn er wandte den Kopf und ließ dann den Mann, der mit ihm gesprochen hatte, einfach stehen und kam mit ausgebreiteten Armen – fast, als wollte er sie vor dem Blick des anderen Mannes schützen – auf sie und Beau zu und rief: „Mrs Claridge! Mr Claridge! Welche Freude, Sie beide zu sehen!“
    Er ergriff Chelseas Hände und überraschte sie, indem er erst neben ihrem rechten Ohr die Luft küsste, dann neben ihrem linken … wo er lange genug verhielt, um zu flüstern: „Nichts wie raus hier! Folgen Sie Beau. Der Mann dort hat mich bereits wissen lassen, dass er ihn kennt.“
    Chelsea reagierte schnell, nachdem sie sah, dass Beau schon vorangegangen war und wohlweislich das Gesicht abgewandt hielt, bis sie zurück auf der Straße waren.
    „Verdammt noch mal, Beau“, schimpfte Puck, als sie den Weg entlangeilten, „warum steigst du nicht einfach auf einen Stuhl und meldest dich an? Wo ist die scheußliche Verkleidung, die du vorhin getragen hast? Da hast du ausgesehen wie der Tod auf Socken, aber immerhin hat kein Mensch sich nach dir umgedreht.“
    „Vergiss es. Wieso ist Carstairs in Gateshead?“
    Puck schüttelte seufzend den Kopf. „Glaubst du wirklich, mein Interesse hätte gereicht, um ihn zu fragen? Wirklich, Beau, wer fragt schon, was er hier will? Ganz gleich, wo der Mann auftaucht, ein Langweiler ist er immer. Die Frage ist aber, was wollt ihr hier? Ich dachte, Chelsea sollte im Verborgenen bleiben. Wenn du immer wieder die Regeln änderst, solltest du deinen Bruder wenigstens informieren. Übrigens, wohin gehen wir?“
    „Ins The Crown, um Ihren Bruder Jack zu retten“, antwortete Chelsea, die beinahe rennen musste, um mit den beiden Männern Schritt zu halten. Beau sah aus, als hätte er eine Kiefersperre. „Es gibt zwei Kronen , wir müssen also das richtige Gasthaus finden. Dort wohnt Ihr Bruder, und er soll ermordet werden.“
    Chelsea war der Meinung, es sei an ihr, Puck aufzuklären. Der zuckte nicht mit der Wimper und meinte nur: „Na, ist das nicht typisch für Black Jack? Er liebt die Aufregung, wie? Beau? Hast du meiner neuen Schwester erklärt, dass Black Jack nie ermordet wird? Ich kann es mir eher umgekehrt vorstellen. Vielleicht müssen wir jemanden vor ihm retten? Gleich am Ende der nächsten Straße gibt es ein Gasthaus namens The Crown and Harp“, ergänzte er, und die beiden Männer liefen noch schneller.
    Chelsea geriet rasch außer Atem. „Wollen Sie nicht wissen, warum ?“, fragte sie Puck. „Warum er ermordet werden soll?“
    „Nein, danke, ich glaube nicht“, erwiderte Puck. „Beau? Wie es aussieht, bin ich im Nachteil, denn ich habe meine Kleidung auf ein spätes Abendessen, nicht auf eine Prügelei abgestimmt. Hast du vielleicht eine Waffe für mich?“
    Beau warf den Reitumhang zurück, unter dem er die Waffen verbarg, griff in seinen Hosenbund, zog eine der beiden dort untergebrachten Pistolen heraus und reichte sie wortlos seinem Bruder.
    Puck schob die Waffe in seinen Hosenbund, „Tja, das ruiniert den Sitz meiner Weste, wie? Hattest du denn nichts Kleineres zur Hand? Schade.“
    Was war in die beiden Männer gefahren? Einer schwieg wie die Sphinx, der andere schien besorgter um sein Erscheinungsbild zu sein als wegen der Gefahr. „Es interessiert mich nicht, ob du es wissen willst oder nicht, ich sage es dir trotzdem. Er hat sich mit den Franzosen eingelassen, Puck.“
    „Jack? Tatsächlich? Warum um alles in der Welt?“
    „Die Einzelheiten kennen wir nicht“, sagte Chelsea. Direkt vor ihnen sah sie das Schild des Gasthauses. „Aber ich vermute, er hat ein paar sehr böse Männer als Hilfe zur Befreiung Bonapartes engagiert.“
    „Nein, das kann nicht sein. Das gab es schon einmal, erinnern Sie sich? Warum dann ein zweites Mal?

Weitere Kostenlose Bücher