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Der Bastard und die Lady

Der Bastard und die Lady

Titel: Der Bastard und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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musstest, aber ich glaube nicht, dass das funktioniert. Außerdem wissen wir, dass Jack allein ist und dass wir vor den Schurken angekommen sind. Warum gehen wir nicht einfach kurz rein und warnen ihn? Das wäre schön unkompliziert. Im Grunde brauchst du mich dazu gar nicht, außer damit ich mir den Kopf über eine bessere Lösung zerbreche. Ich hatte ein dickes Schweinekotelett bestellt und mich sehr darauf gefreut.“
    Chelsea legte Beau die Hand an die Brust, als er, Mordlust in den Augen, einen Schritt auf Puck zu machte. „Er hat recht, Oliver. Warum gehen wir nicht einfach hinauf und warnen deinen Bruder?“
    „Weil, ihr zwei Einfaltspinsel, immer noch die Chance besteht, wenn auch eine sehr geringe, dass Jack für die Krone arbeitet und nicht gegen sie.“
    Chelsea verstand ein paar Sekunden lang die Welt nicht mehr, als sie versuchte, sich vorzustellen, dass Jack Blackthorn für das Gasthaus arbeitete, das ja ebenfalls Krone hieß. „Ach, du meinst für die Regierung“, sagte sie, bevor sie sich bremsen konnte. „Das wusste ich.“
    „Wussten Sie nicht“, zog Puck sie mit leiser Stimme auf. „Ich will ja nicht zu sehr ins Detail gehen, Beau, aber dass unser Bruder für jemanden arbeiten soll, sei es Freund oder Feind, das erscheint mir wenig glaubwürdig. Mama hat mir im Vertrauen erzählt, dass er immer noch jede finanzielle Unterstützung ablehnt. Sie macht sich größte Sorgen, dass er sich schändlichen Beschäftigungen zugewandt haben könnte.“
    „Karten. Ich glaube, er ist ein Spieler“, erklärte Beau, ohne den Stallhof aus den Augen zu lassen. „Aber vielleicht ist er auch noch mehr. Herrgott, ich habe immer gehofft, dass er mehr ist. Wie auch immer, ich will diese beiden Möchtegern-Mörder nicht ungeschoren davonkommen lassen – nicht wenn Jack ihnen womöglich eine Falle gestellt hat.“
    „Das ist sehr lieb von dir, Oliver“, sagte Chelsea freundlich, tätschelte kurz seine Brust und ließ die Hand sinken. „Wir alle möchten gern besser über unsere Verwandten denken, als sie fast immer sind. Ich habe auch einmal gehofft, Thomas könnte Verstand entwickeln und Madelyn ein Gewissen, aber daraus ist nichts geworden.“
    Beau lachte hart auf, fasste sich aber gleich wieder. „Hier stehe ich in einer dunklen Gasse in einer Pfütze, mit einem Idioten in Sorge um seinen Magen und einer Frau, die mich für einen bedauerlichen Jammerlappen hält, warte darauf, dass sich zwei Mörder mit meinem anderen Bruder treffen, der hoffentlich kein Verräter ist, und frage mich, was ich verbrochen habe, um hier sein zu müssen.“
    Chelsea sah ihn böse an. „Es muss ein grauenhaftes Verbrechen gewesen sein. Weißt du, du bist undankbar. Wir stehen hier mit dir. Und ich kenne deinen Bruder nicht einmal. Das ist ziemlich viel verlangt. Finden Sie nicht, Puck?“
    „ Viel verlangt ? Du hast gebettelt – Puck, verdammt noch mal, hör auf!“
    Puck lehnte an der Backsteinmauer des Gasthauses, hielt sich den Bauch und lachte lautlos. Doch dann straffte er sich und wies in den Stallhof. „Sind die zwei dort eure Mörder?“
    Chelsea trat einen Schritt vor und spähte um die Hausecke. Beau packte sie um die Taille, hob sie hoch und zerrte sie zurück in die Dunkelheit. „Oliver, lass mich los! Und ja. Das sind sie. Ich fürchte, wir müssen uns an meinen, Pucks Meinung nach schrecklichen Plan halten. Eine Minute, hast du gesagt. Wir sollten zählen. Eins, zwei …“
    „Liebst du sie nicht über alles, Oliver ? Gott weiß, ich tu’s. Ihr habt bestimmt einen Heidenspaß beim Durchbrennen, während ich euch nur ständig in dieser verdammten Kutsche folgen und hinter euch aufräumen darf.“
    Chelsea senkte den Kopf und lächelte auf ihre Stiefelspitzen hinab. Beau sollte nicht sehen, wie lustig sie die ganze Sache inzwischen fand. Sie spürte förmlich die Anspannung, die von ihm ausging. Er war so lieb …
    „Gut, bringen wir es hinter uns“, sagte er, nahm Chelsea bei der Hand und führte sie zum Eingang des Gasthauses. „Vergiss nicht, du klopfst, fragst, ob sie Handtücher brauchen, und ziehst dich dann auf der Stelle bis zum Ende des Flurs zurück. Ich meine es ernst, Chelsea. Hast du verstanden?“
    „Wie sollte ich meinen eigenen Plan vergessen? Und wir meinen es auch ernst, nicht wahr, Puck? Es ist nur so ein tolles Abenteuer. Gewissermaßen“, schloss sie kleinlaut, denn Beau sah wirklich ziemlich beklommen aus.
    Im Gasthaus strebten sie geradewegs der Treppe zu, doch der Wirt hielt

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